26 Uni-Splitter uni‘alumni 2019 PORTR ÄT Den Betrieb am Laufen halten Monika Blasy steht an der Spitze einer Fakultätsverwaltung und kennt kaum Routineabläufe Sie organisiert gern: Monika Blasy leitet seit 13 Jahren die Verwaltung der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Foto: Harald Neumann E s gibt Menschen, die, wenn sie am Tisch sitzen, voller Unruhe auf ih- rem Stuhl hin und her rutschen oder nervös mit einem Bein wippen. Und es gibt Menschen, die sitzen einfach nur da. Aufrecht, unaufgeregt, präsent. So ist Monika Blasy. Die 43-Jährige ist die Leiterin der rechtswissenschaftlichen Fakultätsverwaltung. Weiße Bluse, rot lackierte Fingernägel, ruhige Stimme. Dass sie seit 13 Jahren mache, was sie mache, und das auch noch gerne, hätte sie vor 20 Jahren selbst nicht geglaubt, erzählt sie. Damals studierte Blasy in Freiburg noch Philosophie und Litera- turwissenschaften – ohne genau zu wis- sen, wo sie das einmal hinführen würde. Blasy ist in Rumänien geboren, aber in Gernsbach bei Baden-Baden aufgewach- sen. Sie besucht dort die Schule und macht ihr Abitur. Nach der Schule be- wirbt sie sich erst um einen Studienplatz für Pharmazie, entscheidet sich dann für ein geisteswissen- aber spontan schaftliches Studium. Warum der Wech- sel? Sie habe sich schon immer zwischen den Natur- und Geisteswissenschaften hin und her bewegt. „Beides hat mich fasziniert.“ Dass sie sich nach kurzem Mit-sich-selber-Ringen dann doch für ein geisteswissenschaftliches Studium ent- schieden hat, hat sie nie bereut. Noch als Studentin jobbt Blasy im Alumni-Büro der Albert-Ludwigs-Universität und merkt, dass sie gerne organisiert. Nach ihrem Abschluss 2003 arbeitet sie dort in Teil- zeit weiter, weiß aber, dass das kein Job auf Dauer ist. Doch sie will in Freiburg bleiben, am liebsten an der Universität. Und weil Blasy ist, wie sie ist, setzt sie sich eine Frist: „Ich habe mir zwei Jahre Zeit gegeben, um eine Stelle zu finden.“ Anderthalb Jahre später stößt sie dann auf eine Ausschreibung der Rechtswis- senschaftlichen Fakultät. Gesucht werde eine Fakultätsassistentin. Blasy bewirbt sich und bekommt die Stelle. 2008 wird sie Leiterin der Fakultätsverwaltung. niert werden. Im Frühjahr 2019 soll es losgehen. Blasy organisiert, managt, ko- ordiniert. Und ja, das mache ihr großen Spaß. Immer wieder werde sie gefragt, wie sie, die studierte Philosophin und Lite- raturwissenschaftlerin, denn in eine Ver- waltung passe. „Es passt bestens“, versichert sie. Natürlich wisse sie um das piefige Image einer Verwaltung, aber ihre Arbeit sei so ganz anders. Spannend und abwechslungsreich. Selbst in ihrer Freizeit organisiere sie gerne, erzählt sie, Reisen zum Beispiel oder Wanderausflüge. Dienstleisterin für die Wissenschaft Sich selbst sieht Blasy als Dienstleiste- rin für die Wissenschaft: „Ich sorge dafür, dass der Betrieb am Laufen gehalten wird.“ Etwa, wenn es um die Besetzung offener Stellen geht oder wenn einfach nur der kaputte Beamer in Hörsaal xy schnellstmöglich gegen einen neuen aus- getauscht werden muss. Und natürlich sei sie auch diejenige, die die Budgetplanung mache und zwischen dem Fakultätsvor- stand und den Abteilungen vermittle. Nein, Routineabläufe kenne sie kaum, sagt Bla- sy. Jeder Tag bringe andere Herausforde- rungen mit sich, die oftmals vollkommen neue Lösungen erforderten. Aktuell etwa bereitet sie den Umzug ihrer Fakultät ins Ausweichquartier vor, denn das denkmal- geschützte Kollegiengebäude II, in dem die Juristinnen und Juristen seit Jahrzehn- ten untergebracht sind, muss dringend sa- Wenn sie Rückschau hält und über- legt, welche Projekte ihr in den vergan- genen 13 Jahren am wichtigsten waren, muss sie nicht lange nachdenken. „Das Auslandsbüro macht mich zum Beispiel stolz“, sagt sie. „Dort können sich alle un- sere Studierenden über einen bevorste- henden Auslandsaufenthalt informieren, über Austauschprogramme genauso wie über Anrechnungsmodalitäten.“ Das sei fantastisch, zumal es quasi eine Eins-zu- eins-Betreuung gebe. Und Blasy weiter: „Auch toll sind die so genannten Lehrassis- tentinnen und Lehrassistenten, die 2009 an die Fakultät kamen, um Arbeitsgruppen zu leiten und Klausuren zu korrigieren.“ In Zei- ten ständiger Ressourcenverknappung sei es eine echte Herausforderung, den Status quo zu halten oder sogar noch zu verbes- sern. „Da mitzutun reizt mich“, sagt sie. Stephanie Streif