die zeitung der albert-ludwigs-universität freiburg www.leben.uni-freiburg.de 02 2017 reisen: mitarbeiteraustausch mit erasmus+ > s. 2 rocken: sammlung zu „the rolling stones“ > s. 9 recherchieren: literatur über das gehirn > s. 12 alfred und attila seit 27 jahren im dienst: wenn alfred schneider im januar 2018 in rente geht, darf sich auch sein hund attila zur ruhe setzen. foto: klaus polkowski auf patrouille mit dem letzten nachtwächter der universität freiburg – und seinem hund von stephanie streif besonders groß ist attila nicht. aber breit. und wenn er rennt, dann wummert es unter ihm vor lauter masse. das macht angst, vor allem, wenn sich der breit- schädelige kampfhund in großen sätzen auf einen zubewegt – da kann die hundemarke an seinem halsband noch so harmlos klim- pern. attila gehört alfred schnei- der, dem letzten fest angestellten nachtwächter der albert-ludwigs- universität. sechsmal pro woche sind die beiden nachts zusammen auf dem areal der technischen fakultät am flugplatz unterwegs. attila zählt zu schneiders arbeits- ausstattung. was sein lebensunter- halt kostet, kann schneider sogar von der steuer absetzen. schneiders nachtschicht beginnt immer abends um halb zehn. in ei- nigen häusern auf dem campus brennt noch licht. auf dem flur in haus nummer 51, in dem auch die hausmeisterbude untergebracht ist, sind stimmen zu hören. attilas oh- ren sind aufgestellt. er wirkt nervös, weicht seinem herrchen aber nicht von der seite. „der hund läuft nur los, wenn ich es ihm sage“, erklärt schneider. auf die frage, ob er denn während einer nachtschicht schon mal „los, attila, lauf!“ habe sagen müssen, kommt ein gemütli- ches lachen. „schon einige male. und attila hat sie alle bekommen.“ sprayer, diebe, randalierer. neu- lich hätten ein paar jugendliche an einem der gebäude ein paar schei- ben eingeschlagen. „die waren be- trunken oder bekifft, und da habe ich den hund rennen lassen.“ in so einem fall packt attila auch zu. den rest erledigt dann die polizei. unberechenbar für einbrecher in der regel seien die nächte auf dem campus aber ruhig. drei- mal pro nacht dreht schneider zusammen mit attila und einem wachmann des sicherheitsdienstes cds eine runde übers gelände. über die jahre hat die universität ihr sicherungskonzept geändert. „mit wachmännern allein konnte man den gestiegenen anforderun- gen hier nicht mehr gerecht wer- den“, sagt edgar preuß, leiter des infrastrukturellen gebäudemanage- ments an der universität. es habe immer mehr störungen durch punks, obdachlose und andere personen- gruppen gegeben. also habe man einen externen sicherheitsdienst beauftragt und die stellen in rente gegangener fest angestellter wach- männer nicht neu besetzt. gegen 23 uhr zieht schneider zum ersten mal den reißverschluss seines anoraks hoch. der kragen wird hochgeklappt, den schlüssel- bund trägt er in der hand – zu viele schlüssel für eine hosentasche. jeder rundgang ist anders. mal geht es zuerst rüber zu den großen klötzen an der georges-köhler- allee, mal beginnen die nacht- wächter bei den alten kasernenge- bäuden. schließlich wolle man für einbrecher möglichst unberechen- bar bleiben, erklärt schneider. oben der mond. attila läuft ohne leine und immer ein paar meter voraus, schaut, dreht den kopf und rennt zu schneider zurück. der lobt ihn. bei ihren rundgängen kommen nacht für nacht einige kilometer zusammen. während die beiden nachtwäch- ter mit attila über das gelände lau- fen, rütteln sie an fenstern und türen, um zu prüfen, ob irgendwo etwas offen steht. in die mensa ge- hen sie kurz hinein. auf der treppe steht ein aluschälchen mit katzen- futter. attila schnuppert daran, und schneider berichtet, dass auf dem campus auch eine katze wohne, die garfield heiße. „die studis füttern sie und haben ihr sogar eine website eingerichtet.“ im erd- geschoss der mensa stehen ge- tränke- und snackautomaten. dort sei es mal eine zeit lang unruhig zugegangen. immer wieder seien leute eingestiegen und hätten die automaten geplündert. schneider arbeitet seit 27 jahren für die universität freiburg. als er anfi ng, war er einer von elf nacht- wächtern und hat vor allem im ins- titutsviertel wache geschoben. an seine zweite nacht dort kann er sich noch gut erinnern. er sei mit einem kollegen im bereich d unter- wegs gewesen und habe unter einer tür licht gesehen. „also sind wir hinein. und da lagen tote men- schen.“ dass im bereich d auch die anatomie der medizinischen fakultät liegt, wusste schneider damals nicht. der schreck saß ihm noch in den gliedern, als er seiner frau beim frühstück davon erzählte. „da bleibe ich nicht lange, habe ich zu ihr gesagt.“ doch schneider ist geblieben. rund um die uhr zusammen fast 14 jahre war er im instituts- viertel als nachtwächter unterwegs, dann wurde er, kaum dass die technische fakultät am flugplatz gebaut war, dorthin versetzt. ihm gefällt’s. und angst hat er auch keine mehr. „ich habe ja den hund“, sagt er und schaut hinunter zu attila. attila schaut herauf. die beiden sind ein team und rund um die uhr zusam- men. wenn er morgens nach hau- se komme, versorge er erst einmal den hund, erzählt schneider, und lege sich dann selbst ins bett. ge- gen mittag stehen beide auf, essen etwas und legen sich am späten nachmittag noch einmal für ein, zwei stündchen aufs ohr. arbeiten, wenn andere schlafen. ob das nicht einsam ist? schneider schüttelt den kopf und nickt dann zu attila hinüber. und einer vom cds sei ja auch fast jede nacht dabei. wenn sie nicht draußen auf dem gelände unterwegs sind, ma- chen die nachtwächter es sich in der hausmeisterbude bequem. dann wird zwischen dickblättrigen zimmerpfl anzen und regalen mit aktenordnern gevespert, gelesen und gequatscht. attila macht es sich zu schneiders füßen gemütlich und entspannt sich etwas, bleibt aber wach. so bekomme man die zeit gut herum, fi ndet der nachtwächter. schneider gibt allerdings zu, dass das nächtedurchmachen auch seine nachteile hat. seine kinder hätten nicht viel von ihrem vater gehabt. außerdem gehe ihm die nachtschicht allmählich körper- lich an die substanz, schließlich sei er mit seinen 60 jahren nicht mehr der jüngste. drei stents hat er sich schon setzen lassen müs- sen. und kurz nach weihnachten hatte er einen herzinfarkt. schnei- der zuckt beim erzählen mit den schultern, als wäre all das nicht der rede wert. „ist halt so.“ im januar 2018 geht er in rente. dann ist schluss mit den nacht- wachen. auch für attila.

02 2017 aktuell 3 unı leben die zeitung der albert-ludwigs-universität freiburg www.leben.uni-freiburg.de sehen und handeln wie bilder in menschen die bereitschaft zu politischem protest beeinf lussen bilder sind im digitalen zeitalter allgegenwärtig. sie beeinflussen das handeln der menschen und können sie dazu bewegen, sich an öffentlichem protest zu beteiligen. wie das gelingt, untersucht die freiburger politikwissenschaftlerin prof. dr. diana panke gemeinsam mit der münsteraner kommunikati- onswissenschaftlerin privatdozentin dr. stephanie geise und dem polito- logen dr. axel heck von der univer- sität kiel. verena adt hat mit panke, die die professur für „governance in mehrebenensystemen“ innehat, über die pilotstudie gesprochen. uni´leben: frau panke, wie kam das projekt zustande? diana panke: wir untersuchen, wel- che rolle bilder für die bereitschaft bei bürgerinnen und bürgern zu politi- schem protest spielen. dazu verwen- den wir unter anderem eye-tracking- apparaturen, mit denen sich feststellen lässt, welche teile eines bildes von einer betrachterin oder einem betrach- ter angeschaut werden und wie lange. als ich senior fellow am freiburg institute for advanced studies (frias) war, erfuhr ich, dass es dort solche apparaturen gibt. mit axel heck, der damals postdoc an meiner professur war, hatte ich die idee, ein gemeinsa- mes forschungsprojekt zu entwickeln. spontane reaktionen erheben: diana panke präsentiert den teilnehmern un- bekannte bilder, die sich nicht ins kollek- tive gedächtnis eingeprägt haben. foto: anke wiedemann auf der suche nach erfahrung in eye- tracking-verfahren kamen wir zur kommunikationswissenschaft und zu stephanie geise. so entstand das team. was ist das neue an ihrem projekt? wir stellen komplexe experimente an. zunächst erfassen wir die affektive, was bewegt menschen dazu, für ihre ideale auf die straße zu gehen? für die studie fragt das team die probanden, wie sie zu bildung, umwelt, wirtschaft und sicherheit stehen. foto: thomas kunz unreflektierte reaktion der versuchs- personen auf bilder, die wir ihnen zei- gen. wir beobachten dann, wie die probandinnen und probanden die affektive reaktion kognitiv verarbeiten und ob sich dies in einer veränderung der bereitschaft zu politischem protest niederschlägt. die kommunikationswis- senschaft schaut stark auf die affektive reaktion, die politikwissenschaft eher auf das reflektierte handeln. das neue ist, dass wir die unreflektierte verhal- tensreaktion mit der reflektierten hand- lungsreaktion zusammenbringen. wie läuft ein solcher versuch ab? die probanden füllen zunächst einen online-fragebogen aus und geben etwa informationen zu alter und bil- dungsgrad, aber auch zu politischen einstellungen und schwerpunktset- zungen ab. in unserem pilotprojekt betrachten wir vier verschiedene politikbereiche: umwelt, wirtschaft, sicherheit und bildung. wir zeigen der versuchsperson ein bild aus einem dieser bereiche und messen mit dem eye-tracking-gerät die blickrichtung, die dauer der fixation auf bestimmte bildkomponenten und die veränderun- gen der pupille während des betrach- tens. zugleich sitzt jemand aus unse- rem team neben dem probanden und fragt ihn nach seinen spontanen reak- tionen auf das gesehene. das ge- schieht bei jedem probanden viermal – mit jeweils einem bild aus jedem der vier politikfelder. nach dieser phase, in der wir vor allem die unreflektierte affektive reaktion der probanden erheben, wird in einer zweiten online- befragung für jeden der politikbereiche erhoben, wie wichtig er der testperson und wie groß deren bereitschaft ist, an politischem protest teilzunehmen. aus dem unterschied zwischen eingangs- und schlussbefragung können wir ab- lesen, ob sich durch die bildwahrneh- mung die bereitschaft zu politischem protest verändert hat. wie wählen sie die bilder für den versuch aus? sind das emblemati- sche bilder, die sich dem kollekti- ven gedächtnis eingeprägt haben? wie das von dem ertrunkenen flüchtlingskind am strand oder dem ddr-soldaten, der beim bau der ber- liner mauer über den stacheldraht- verhau springt? nein, keines der bilder, die wir für unseren versuch auswählen, wird ikonografischen charakter haben. bei bereits bekannten bildern können wir keine intuitive, spontane reaktion mehr erheben. wir wählen unsere bilder mithilfe von datenbanken aus. die bilder sollten so unbekannt wie möglich sein, damit unser experiment funktioniert. können sie beispielhafte bild- motive nennen? wir suchen für jeden politikbereich drei verschiedene bilder aus, die nach unserer annahme jeweils deutlich positiv, deutlich negativ und neutral besetzt sind. im bereich umweltpolitik könnte ein schönes naturbild, etwa vom wattenmeer oder von den alpen, ein beispiel für ein positiv besetztes bild sein. ein bild, bei dem wir erwar- ten, dass es für den betrachter etwas negatives transportiert, könnte das waldsterben oder einen ölverschmier- ten seevogel zeigen. ein neutrales bild zum thema umwelt wäre bei- spielsweise die ansicht einer stadt- landschaft mit etwas grün darin – also weder natur pur noch umweltkatastrophe. welche reaktionen erwarten sie? wir erwarten prinzipiell, dass die deutlich positiven und die deutlich negativen bilder einen stärkeren ver- haltens- und handlungsausschlag be- wirken. aber wir interessieren uns auch dafür, ob negatives oder positi- ves stärker mobilisiert und ob es be- dingungen gibt, unter denen eher das eine oder eher das andere wichtig wird. deshalb erheben wir politische einstel- lungen und prädispositionen. wir können dann schauen, ob eine person, für die umweltpolitik sehr wichtig ist, stärker von einem positiven bild mobi- lisiert wird als von einem negativen – oder umgekehrt. unter den vier besten im „gründungsradar“ ausstellung „warteart“ die albert-ludwigs-universität be- legt im aktuellen „gründungsradar“ des stifterverbands erstmals den vier- ten platz in der kategorie „große hochschulen“ mit mehr als 15.000 studierenden. das ranking, das zum dritten mal erschienen ist, untersucht im auftrag des bundesministeriums für wirtschaft und energie, wie gut die universitäten gründungsprozesse un- terstützen. im vergleich zum jahr 2012 hat sich die albert-ludwigs-universität um 25 prozent verbessert und ist da- mit in ihrer kategorie der größte auf- steiger. bei den erfolgsfaktoren ist vor allem die förderung wichtig, die die universität seit 2013 im wettbewerb „exist-gründungskultur – die gründer- hochschule“ vom bundesministerium für wirtschaft und energie erhält.  www.gruenden.uni-freiburg.de freiburger studierende des master- studiengangs europäische ethnologie präsentieren vom 27. april bis zum 28. mai 2017 im uniseum der univer- sität die ausstellung „warteart“. sie zeigen bilder, alltagsgegenstände, kurzfilme und szenische darstellun- gen, die sich mit dem warten und dem verhalten von wartenden be- schäftigen. im mittelpunkt stehen wartesituationen im verkehr und in der arztpraxis sowie das warten im alter. daneben werden hilfsmittel ausgestellt, die die wartezeit auf kreative art messen, wie zum bei- spiel adventskalender. das projekt, in dem die studierenden die ergeb- nisse ihrer feldforschung zusammen- fassen, ist der abschluss eines ein- jährigen seminars unter der leitung der freiburger forscherin dr. sarah may und ihres kollegen dr. florian foto: ute göbner-hanselmann von dobeneck. ziel ist es, das war- ten als kulturelle praktik zu beleuch- ten und wartestrategien zu hinterfra- gen. das uniseum hat donnerstags und samstags von 14 bis 18 uhr und förderung für fellowships das freiburg institute for advanced studies (frias) hat für den zeitraum von 2018 bis 2022 eine förderung von 2,4 millionen euro beim cofund- programm des marie skłodowska- curie-fonds eingeworben. ziel des programms der europäischen kom- mission ist es, die mobilität von wis- senschaftlerinnen und wissenschaft- lern in europa zu fördern. schon in der ersten ausschreibungsrunde des programms (2014 bis 2018) überzeugte das frias im wettbewerb. da sich in der zwischenzeit aber neue forschungs- starke institutes for advanced studies in europa etabliert haben, war ein erneuter erfolg nicht selbstverständ- lich: die erfolgsquote der anträge im cofund-programm betrug diesmal nur knapp 20 prozent. freitags von 14 bis 20 uhr geöffnet. der eintritt ist kostenlos.  www.uniseum.uni-freiburg.de  www.frias.uni-freiburg.de

02 2017 forschen 5 unı leben die zeitung der albert-ludwigs-universität freiburg www.leben.uni-freiburg.de pelzhandschuhe und uneheliche söhne pelzhandschuhe und uneheliche söhne wie frauen und männer in mittelalterlichen klöstern wie frauen und männer in mittelalterlichen klöstern am südlichen oberrhein lebten und arbeiteten am südlichen oberrhein lebten und arbeiteten familien? verfügten sie über eigenen familien? verfügten sie über eigenen besitz? welche rolle übernahmen besitz? welche rolle übernahmen sie in den gottesdiensten? im mittelpunkt von kleinjungs for- im mittelpunkt von kleinjungs for- schung stehen die klöster in bad schung stehen die klöster in bad säckingen, wonnental, waldkirch säckingen, wonnental, waldkirch und sulzburg, die bisher wenig er- und sulzburg, die bisher wenig er- forscht sind. in bad säckingen etwa forscht sind. in bad säckingen etwa bildeten männer und frauen als bildeten männer und frauen als kanoniker und kanonissen eine reli- kanoniker und kanonissen eine reli- giöse gemeinschaft und wirkten ge- giöse gemeinschaft und wirkten ge- meinsam am gottesdienst meinsam am gottesdienst mit. häufig waren männer mit. häufig waren männer aber auch nur an den aber auch nur an den frauenkonventen an- frauenkonventen an- gesiedelt, um die gesiedelt, um die messe zu lesen, sa- messe zu lesen, sa- kramente zu spen- kramente zu spen- den oder die beichte den oder die beichte abzunehmen. handschuhe tragen zu handschuhe tragen zu dürfen. ein anderes dürfen. ein anderes schreiben berichtet schreiben berichtet darüber, dass die darüber, dass die äbtissin in bad äbtissin in bad säckingen einen säckingen einen unehelichen sohn unehelichen sohn bekommen und ihn bekommen und ihn später als kleriker später als kleriker im kloster unter- im kloster unter- gebracht habe. „ gebracht habe. „ wir wollen aber wir wollen aber weg von der ge- weg von der ge- schichte der ein- schichte der ein- zelschicksale. wir zelschicksale. wir fragen lieber, was man aus diesen man aus diesen einzelnen fällen einzelnen fällen sozialgeschicht- sozialgeschicht- lich erschließen lich erschließen kann.“ kann.“ bei der suche nach antworten bei der suche nach antworten steht kleinjung noch am anfang. steht kleinjung noch am anfang. wie es mit der forschung zu wie es mit der forschung zu frauenklöstern weitergeht, hängt auch von der finanzierung des auch von der finanzierung des projekts ab. bisher wurde es projekts ab. bisher wurde es vom innovationsfonds for- vom innovationsfonds for- schung der universität freiburg schung der universität freiburg mit etwa 12.500 euro gefördert. mit etwa 12.500 euro gefördert. im herbst 2017 entscheidet im herbst 2017 entscheidet sich, ob das vorhaben von der sich, ob das vorhaben von der deutschen forschungsgemein- deutschen forschungsgemein- schaft weiter gefördert wird. schaft weiter gefördert wird. die historikerin hofft auf einen positiven ausgang. „viele positiven ausgang. „viele quellen, die wir erhoben ha- quellen, die wir erhoben ha- ben, sind noch gar nicht er- ben, sind noch gar nicht er- schlossen, sondern lagen schlossen, sondern lagen bisher nur in den archiven. bisher nur in den archiven. da erwarte ich mir einige in- da erwarte ich mir einige in- teressante erkenntnisse.“ teressante erkenntnisse.“ von sonja seidel e lisabeth von falkenstein lässt sich von männern nichts sagen. die äbtissin will selbst festlegen, wann die frauen in ihrem stift beten, ob sie kontakt zu ihren familien halten sollen oder wer bei den ver- sammlungen spricht. an eine strenge klosterre- gel hält sie sich nicht. stattdessen legt sie zusammen mit ihren ordensschwestern statuten für das klos- ter bad säckingen fest. klingt das nach unterdrückung? nicht so richtig, findet dr. christi- ne kleinjung vom histori- schen seminar der uni- versität freiburg. „die bischöfe hatten das be- dürfnis, den frauen einen klaren stempel aufzudrü- cken. tatsächlich war aber die praxis in den mittel- alterlichen frauenklöstern viel bunter.“ wie sich der alltag wie sich der alltag der geschlechter genau der geschlechter genau gestaltete, erfährt klein- gestaltete, erfährt klein- jung durch die arbeit in jung durch die arbeit in archiven: testamente, archiven: testamente, briefe, urkunden und briefe, urkunden und rechnungen aus den rechnungen aus den klöstern geben hinweise klöstern geben hinweise darauf, was die frauen darauf, was die frauen bewegte und welche bewegte und welche rechte und privilegien rechte und privilegien sie genossen. „das ist sie genossen. „das ist initiale aus dem chorgesangbuch des ehemaligen klosters wonnental bei kenzingen. quelle: badische landesbibliothek, digitale sammlung konfl ikte und kooperationen kleinjung untersucht in einem for- schungsprojekt das zusammenwirken von frauen und männern in mittel- alterlichen klöstern am südlichen oberrhein. wie und ob frauen die regeln befolgten, die ihnen von männern auferlegt wurden, ist eine der fragen, die kleinjung klären will. „viele jahre lang hat man entweder nur religiöse männergemeinschaften oder nur religiöse frauengemein- schaften untersucht. in dem projekt interessieren wir uns aber dafür, wie männer und frauen zusammenlebten, welche machtverhältnisse und hier- archien, aber auch welche koopera- tionen es zwischen ihnen gab.“ hatten die frauen kontakt zu den leider nicht wie im freilichtmuse- leider nicht wie im freilichtmuse- um, in dem man vor ort noch alles nachvollziehen kann“, erklärt kleinjung. dies ginge allein schon deswegen nicht, allein schon deswegen nicht, weil die ursprünglichen gebäude weil die ursprünglichen gebäude aus dem mittelalter nicht mehr aus dem mittelalter nicht mehr existierten – mit ausnahme der stiftskirche in sulzburg. die forschenden müssen sich also eine untergegangene welt über texte erschließen. über einzelschicksale hinaus da gibt es zum beispiel einen brief, in dem die frauen des klosters bad säckingen den papst da- rum bitten, im winter pelz- das fridolinsmünster war die kirche des 1806 aufgelösten klosters bad säckingen. foto: manuel schönfeld/fotolia heinz-maier-leibnitz-preis für evi zemanek neue projekte am oberrhein juniorprofessorin dr. evi zemanek vom deutschen seminar der universität freiburg erhält den mit 20.000 euro dotierten heinz-maier-leibnitz-preis 2017. der von der deutschen for- schungsgemeinschaft und dem bun- desministerium für bildung und forschung eingesetzte auswahlaus- schuss hat zemanek unter 154 for- scherinnen und forschern ausgewählt.  zemanek zeichnet sich durch vielseitige komparatistische arbeiten zur europäi- schen literatur und ihre forschungen zur intermedialität aus, speziell zu be- ziehungen von literatur und bildkunst. dank mehreren von ihr initiierten fächerübergreifenden, internationalen kooperationen gilt sie außerdem als wegbereiterin des ecocriticism in deutschland. der heinz-maier-leibnitz- preis gilt als wichtigste auszeichnung für den wissenschaftlichen nachwuchs in deutschland und wurde 2017 insge- samt zehnmal vergeben. evi zemanek. foto: privat der begleitausschuss des interreg- va-oberrhein-programms hat zwei förderbescheide für grenzüberschrei- tende projekte mit einer summe von knapp drei millionen euro erlassen. das projekt „rmtmo ri“ zur besseren vernetzung der forschungsinfrastruk- turen wird mit knapp 950.000 euro bezuschusst. ziel des auf drei jahre angelegten vorhabens ist die entwick- lung eines konzepts für eine innovati- ve grenzüberschreitende forschungs- infrastruktur am oberrhein. träger des projekts, in dem alle fünf mitgliedsuni- versitäten des european campus und neun weitere partnerinstitutionen kooperieren, ist die universität frei- burg. für „vitifutur“, ein vorhaben zum aufbau einer transnationalen plattform für nachhaltigen weinbau, wurden mehr als zwei millionen euro bewilligt. projektträger ist das staatli- che weinbauinstitut freiburg, neben dem sich 16 weitere partnerinstitutio- nen, darunter die universität freiburg, beteiligen. erc advanced grant für althistorikerin schwerpunktprogramm wird verlängert prof. dr. sitta von reden vom seminar für alte geschichte der universität frei- burg erhält für das projekt „jenseits der seidenstraße“ den mit 2,5 millionen euro dotierten advanced grant des europäi- schen forschungsrats (erc). mit einem internationalen und fächerübergreifen- den forschungsteam möchte sie ein umfassendes modell des austauschs zwischen den imperien in der antike entwickeln: sie wird den zusammen- hang von wirtschaft, kulturellem aus- tausch, migration und die bedeutung von grenzregionen untersuchen – jene faktoren also, die es unter anderem ermöglichten, dass chinesische seide bis nach rom gelangte. der advanced grant zählt zu den renommiertesten forschungsförderungen europas. der erc vergibt ihn für projekte, die von hoher internationaler bedeutung sind, aber auch risikobereitschaft verlangen. sitta von reden. foto: privat die deutsche forschungsgemein- schaft hat in zusammenarbeit mit dem schweizerischen nationalfond für die nächsten drei jahre eine weitere för- derung des seit 2013 laufenden schwerpunktprogramms „ecosystem nutrition: forest strategies for limited phosphorus resources“ in höhe von knapp 7,5 millionen euro zugesagt. davon erhält die universität freiburg etwa zwei millionen euro. wissen- schaftlerinnen und wissenschaftler erforschen in dem programm, welche rolle das angebot an phosphor in böden für bäume und wälder spielt und welche prozesse die verteilung dieses lebenswichtigen nährelements innerhalb des ökosystems steuern. sprecherin ist prof. dr. friederike lang von der professur für bodenöko- logie der universität freiburg.  www.ecosystem-nutrition.uni-freiburg.de

02 2017 lernen 7 unı leben die zeitung der albert-ludwigs-universität freiburg www.leben.uni-freiburg.de struktur im stimmenwirrwarr kommentare zum krieg: gemeinsam mit johanna pink und ruth bartholomä haben die studierenden nachrichten zum syrienkrieg oder zum kurdenkonfl ikt übersetzt und analysiert. foto: jürgen gocke studierende übersetzten zeitungsartikel aus dem türkischen und arabischen – die texte sind auf einer website nachzulesen mitarbeiter olmo gölz fi nanzieren, der die studierenden dabei unterstützte, ihre arbeiten für die website aufzube- reiten. „damit etwas daraus wird, das nicht nur ein oder zwei dozentinnen lesen, sondern auch die öffentlichkeit“, sagt pink. auch muttersprachliche kompetenz in arabisch und türkisch war vertreten: eine tutorin und ein tutor begleiteten das seminar. „an einem langen türkischen satz kann man auch mal eine halbe stun- de sitzen“, bestätigt kirsten kreher. die bachelorstudentin hat einen artikel zu todesfällen unter syrischen asyl- suchenden aus der oppositionellen türkischen zeitung „evrensel“ bear- beitet. auch die einordnung sei arbeitsintensiv, aber spannend gewe- sen: „wir haben uns zum beispiel mit der pressefreiheit in der türkei ausei- nandergesetzt“, sagt sie. „und wir haben uns gefragt, welche quellen genannt werden – und wie wir fest- stellen können, ob diese seriös sind.“ genheit gerne in eine zweite runde gehen. es lohne sich, sagt kreher: „für mich war es das seminar, bei dem ich alles, was ich bisher gelernt habe, anwenden konnte.“ ein solches seminar sei sicher überdurchschnittlich aufwendig für dozierende und studierende, sagt pink. trotzdem würde sie bei gele-  www.orient.uni-freiburg.de/syrienprojekt mit direktbank und bundesweitem filialnetz. für mich: bbbank-junges konto 1 voraussetzung: genossenschaftsanteil von 15,– euro/mitglied. kostenfreie kontoführung bis 27 jahre, danach erfolgt automatisch die umwandlung in ein gehalts-/bezügekonto. voraussetzung für eine kostenfreie kontoführung ab ausbildungsbeginn/berufsstart: eingang ausbildungsvergütung bzw. gehalt/bezüge. 2 zinssatz variabel, befristet bis zur vollendung des 27. lebensjahres; vierteljährliche zinsgutschrift ihre vorteile: • kontoführung, bankcard und depot zum nulltarif 1 • für jugendliche unter 18 jahren: bei kontoeröffnung schenken wir ihnen die mitgliedschaft in höhe von 15,– euro • verzinsung bis max. 1.000,– euro kontoguthaben2 informieren sie sich jetzt über die vielen weiteren vorteile ihres neuen kontos unter www.bbbank.de/junge-kunden von thomas goebel g leich der erste satz des zeitungs- artikels hat es in sich: ohne russi- sche unterstützung erinnerten der iran und seine milizen in syrien „an eine reihe von gelben kisten auf dem weg zur bestattung“ – so übersetzte es maren bagdahn zunächst einmal wört- lich aus dem arabischen. aber was ist mit den „gelben kisten“ gemeint? bagdahn entschied sich nach einigen recherchen, in der endfassung ihrer übersetzung „eine reihe von särgen“ zu schreiben – und in einer fußnote zu erläutern, dass das sprachliche bild im originaltext von den gelben hisbollah-fahnen auf den särgen der kämpfer herrührt. „ziel war ja ein gut lesbarer deutscher text“, sagt bagdahn, masterstudentin der islamwissenschaft an der universität freiburg. der artikel ist ein irankritischer kommentar aus der libanesischen zei- tung „al-mustaqbal“. bagdahns über- setzung ist nun auf einer website nachzu- lesen – samt ausführlichem kommentar: „darin werden sprachliche besonder- heiten und anspielungen eingeordnet und die zusammenhänge des themas erklärt“, sagt sie. politische relevanz suchen, fi nden, auswählen „unsere ausgangsfrage war: wie wird in ländern über den syrischen krieg berichtet, die viel näher dran sind als wir und in denen sehr viele flüchtlinge leben?“, so bartholomä. in den einführenden sitzungen befassten sich die 17 teilnehmerinnen und teil- nehmer mit der medienlandschaft im libanon und in der türkei sowie mit den grundzügen des syrienkonfl ikts. anschließend gingen sie auf die suche nach zeitungsartikeln, die sie übersetzen und kommentieren wollten. „wir haben bewusst die studierenden auswählen lassen“, sagt pink. die recherche auf den websites libanesi- scher oder türkischer medien sei nicht gerade einfach gewesen, sagt master- studentin nina schad: „nach arabischen quellen zu suchen fand ich schon heraus- fordernd.“ sie entschied sich für einen artikel aus der libanesischen zeitung „an-nahār“ über die rolle der europä- ischen union. die website ist das ergebnis eines seminars vom sommersemester 2016. es trug den titel „der krieg in syrien aus arabischer und türkischer perspek- tive“ und richtete sich an fortgeschritte- ne bachelor- und masterstudierende. „wir versuchen immer, mit original- sprachigen quellen zu arbeiten“, sagt johanna pink, professorin für islam- wissenschaft am orientalischen semi- nar der universität. „in diesem seminar wollten wir außerdem ein aktuelles thema anbieten, das auch politische relevanz hat.“ und, so überlegten pink und ihre kollegin, die juniorprofessorin ruth bartholomä: die ergebnisse sollten im internet publiziert werden. dafür be- warben sie sich erfolgreich beim pro- jektwettbewerb „innovatives studium“ der freiburger studierendenvertretung (stura). von den zusätzlichen mitteln konnten sie den wissenschaftlichen die themen reichen vom umgang mit flüchtlingen über den kurden- konfl ikt bis zum giftgaseinsatz im syri- schen krieg. auf der nun fertiggestell- ten website sind die originaltexte verlinkt; sie enthält zu jedem artikel die übersetzung, ein kurzes abstract, den ausführlichen kommentar, ein fazit und literaturangaben. für die schlussfassungen hat gölz die texte gemeinsam mit den studierenden überarbeitet. „die ersten versionen der überset- zungen haben wir noch gemeinsam in den seminarsitzungen besprochen“, sagt bartholomä, „und auch die tuto- rate waren wichtig.“ die bachelor- studierenden hätten teilweise erst ein jahr sprachunterricht hinter sich, da sei es schon eine große aufgabe, einen text richtig und gut lesbar zu übersetzen. die kommentare entstan- den in den semesterferien.

02 2017 campus 9 unı leben die zeitung der albert-ludwigs-universität freiburg www.leben.uni-freiburg.de sprechstunde hoffnung jurastudierende haben schon mehr als hundert gefl üchteten mit einer beratung geholfen – tendenz steigend was ist bei einem asylantrag zu beachten? studierende unterstützen die ratsuchenden auf dem weg durch den deutschen verwaltungsdschungel. foto: ingeborg lehmann von lars kirchberg schwabentorring 2, freitag, 12 uhr. sprechstunde. im foyer warten die ersten beratungssuchenden. in einem büro am ende des ganges sitzen fünf freiburger studierende der rechtswis- senschaft, aufgeteilt in zwei teams. sie engagieren sich im verein „refugee law clinic“ – eine initiative, die gefl üchteten orientierung im deutschen behörden- dschungel geben möchte. die sonne scheint durch die fenster, es gibt warme getränke. die atmo- sphäre ist ruhig und entspannt. fast könnte man vergessen, dass sich in den nächsten zwei stunden alles um menschliche schicksale drehen wird. sajjad a. ist in begleitung seines ehe- maligen betreuers gekommen. die bei- den kennen sich seit einigen jahren, und aus der zunächst berufl ichen be- ziehung hat sich eine freundschaft ent- wickelt. sajjad kommt aus pakistan und lebt seit vier jahren in deutschland. mit 16 jahren machte er sich allein auf den weg in richtung westen. „mein onkel meinte, dass ich in deutschland eine gute ausbildung bekommen könnte“, sagt sajjad. für seinen traum war er viele monate lang unterwegs. frist von vier monaten fast immer reiste er in begleitung von familien, und in jedem land, das er durchquerte, hielt er sich einige wo- chen auf, bis es weiterging. um pro- blemlos reisen zu können, brauchte er einen pass, der ihn als volljährigen auswies. dieser war schnell besorgt. „so etwas zu erzeugen ist kein pro- blem“, sagt er. doch nun könnte ihn das falsche dokument die aufenthaltser- laubnis in deutschland kosten. bisher wurde sie alle sechs monate verlängert, aber jetzt stellt sich das bundesamt für migration und flüchtlinge (bamf) quer. zunge raus! die universität übernimmt eine sammlung zu der band „the rolling stones“ mehr als 15.000 tonträger, anstecker, fankorrespondenz, bücher, plakate, t-shirts und ein flipperautomat: die „reinhold karpp rolling stones collection“ umfasst wohl alles, was ein fan-herz begehrt. das zentrum für populäre kultur und musik der universität freiburg hat die wohl einzigartige sammlung des verstorbenen rolling-stones-anhängers reinhold karpp übernommen und wird sie in den nächsten jahren erforschen. bislang lagert sie gut verstaut in etwa 100 kartons – nun machen sich die mitarbeiterinnen und mitarbeiter ans auspacken. uni’leben gibt einen kleinen einblick. hände gebunden. mangels zulassung dürfen studierende nicht anwaltlich beraten. „wir machen das nach dem prinzip, dass wir eher einschätzend als beratend tätig sind“, betont witt. „bei speziellen und tiefer gehenden fragen recherchieren wir erst einmal und mel- den uns später zurück.“ für den notfall habe man auch einen guten draht zu einschlägigen fachanwältinnen und fachanwälten. die meisten ratsu- chenden befi nden sich in ihrem asyl- verfahren zwischen antragstellung und der für das verfahren entscheidenden anhörung des bamf. „wir können ihnen dann beispielsweise erklären, was für einen begründeten asylantrag wichtig ist, denn vielen ist gar nicht klar, worauf es dabei ankommt“, be- richtet paul könig. das team will den asylsuchenden auf ihrem weg durch den deutschen behördendschungel orientierung geben. dazu gehört zum beispiel, dass die berater ihre klientin- nen und klienten zu wichtigen termi- nen begleiten. es sind eben die schlichten dinge, aber die nützlichen. kostenfreies angebot trotz des eingeschränkten hand- lungsspielraums sind die sprechstun- den der studierenden ausgebucht. das kostenfreie angebot hat sich mitt- lerweile herumgesprochen. in mehr als hundert fällen haben sie gefl üchtete schon unterstützt. obwohl die arbeit ehrenamtlich ist, viel zeit in anspruch nimmt und sich größtenteils auch nicht auf den studienabschluss anrechnen lässt, bleiben die studierenden dabei. sie sind sich einig, dass es erfüllend ist, menschen zu helfen; dass es gut- tut, wenn man gutes bewirkt. doch zum abschweifen bleibt keine zeit. es klopft. vor der tür stehen die nächsten beratungssuchenden. diesmal ist es eine roma-familie aus serbien. da sajjad wohl nicht wegen politischer oder religiöser verfolgung eingereist ist, stehen seine chancen, in deutsch- land zu bleiben, zunächst schlecht. wenn er aber nachweisen kann, dass er unter 21 jahre alt ist, hat er gute aussichten. dafür hat ihm das bamf eine frist von vier monaten gesetzt. deshalb sitzt sajjad hier, in den beratungsräumen des vereins, drei wochen vor seinem 21. geburtstag. dabei könnte seine vita problemlos in ein lehrbuch für gelungene integration passen: der junge mann spricht nahe- zu akzentfrei deutsch und hat bereits einen abschluss an einer internatio- nalen schule erworben. ende 2016 begann er eine ausbildung zum gesundheits- und krankenpfl eger. soll das alles an einem falschen datum scheitern? „ich selbst habe wenig hoff- nung auf einen pass“, gesteht er resig- niert. isabel kienzle aus dem bera- tungsteam hingegen ist optimistischer: „er hat aufgrund seiner gelungenen integration doch sehr gute chancen zu bleiben. was wir zunächst machen können, ist, die vom amt gesetzte frist noch einmal zu prüfen“, sagt die jura- studentin und weist sajjad darauf hin, dass eine abschiebung ohne pass ohnehin schwierig werden wird. die worte ermutigen ihn. in den nächsten tagen will er nach frankfurt zum pakis- tanischen generalkonsulat fahren. immer objektiv bleiben es gibt viele fälle wie den von sajjad a., doch nicht immer sind sie so aussichtsreich. manche schicksale gingen einem richtig an die nieren, berichten die beraterinnen und berater. geschichten von auseinandergerisse- nen familien und auf dem mittelmeer gekenterten booten; von kindersolda- ten und von vätern, die ihre töchter wegen hoher spielschulden verkauf- ten; von familien, die von taliban- milizen als „landesverräter“ brutal misshandelt wurden. „wenn man solch einer traumatisierten person gegen- über sitzt, weiß man oft nicht, was man sagen soll“, erzählt jakob gauli. „es tut einem persönlich leid, und man muss aufpassen, dass man weiterhin objektiv berät.“ luise witt betont den menschlichen aspekt der vereinsar- beit. ihr team habe „die erfahrung ge- macht, dass viele einfach froh sind, mit jemandem über das reden zu können, was ihnen widerfahren ist“. dabei sind den angehenden juristin- nen und juristen in vielen fällen die  http://rlc-freiburg.org ziemlich beste freunde: mick jagger und keith richards. sammelfi gur, sitzkissen, mousepad: die wissen- schaftler möchten anhand der sammlung unter anderem soziale praktiken untersuchen – zum beispiel die unterschiedlichen formen, sich populäre musik anzueignen. fotos: ma x orlich der flipperautomat der flipperautomat ist ein highlight der ist ein highlight der sammlung: wenn der sammlung: wenn der spieler verliert, ertönt spieler verliert, ertönt das lied „i can‘t get das lied „i can‘t get no satisfaction“. no satisfaction“. no satisfaction“. reinhold karpp hat im laufe seines lebens mehr als 130 konzerte der band weltweit besucht und ist mit erinnerungsstücken wie diesen ansteckern zurückgekehrt.  www.zpkm.uni-freiburg.de www.zpkm.uni-freiburg.de

02 2017 kompass 11 unı leben die zeitung der albert-ludwigs-universität freiburg www.leben.uni-freiburg.de orientierung in kritischen phasen die freiburg research services bieten postdocs im sommersemester 2017 ein erweitertes programm an von lars kirchberg d ie freiburg research services (frs) der universität erweitern ihr kostenfreies programm für postdok- torandinnen und postdoktoranden – derzeit sind für das sommersemester 2017 mehr als 20 veranstaltungen an- gesetzt. damit soll jungen forscherin- nen und forschern in der kritischen phase nach der promotion eine ori- entierungshilfe geboten werden, denn oft ist noch nicht klar, wohin der weg führt: soll es eine laufbahn in der forschung sein oder doch lieber eine karriere außerhalb des akademi- schen betriebs? „wir haben uns ange- schaut, wo bedarf besteht“, sagt julia michael von den frs. „wir möchten den postdocs dabei helfen, ein be- wusstsein für die eigenen potenziale zu schaffen, um zu guten entschei- dungen zu kommen.“ individuelles coaching von der ermittlung des potenzials über workshops und den aufbau von netzwerken bis hin zu veranstaltun- gen rund um akademische und außer- akademische karrierewege ist für jede und jeden etwas dabei. auch für erfahrene postdocs ist gesorgt – bei- spielsweise mit angeboten, die das beantragen von drittmitteln, das ma- nagement eigener forschungsprojekte oder die übernahme von personal- verantwortung abdecken. manche workshops dauern zwei tage, an- mischung aus information und mittagessen: das neue format „brown-bag“-veranstaltungen bringt nachwuchsforscher in ungezwungener atmosphäre zusammen und präsentiert themen rund um den wissenschaftlichen karriereweg. foto: klaus polkowski sonsten liegt der schwerpunkt auf kürzeren formaten. „postdocs haben generell wenig zeit. daher schauen wir darauf, dass die qualität der an- gebote stimmt“, sagt michael. das team wolle erreichen, dass die teil- nehmerinnen und teilnehmer nach dem besuch einer veranstaltung sagen: „das angebot hat mich einen schritt weitergebracht.“ für die workshops arbeitet das frs-team mit unterschiedlichen trai- nerinnen und trainern zusammen, da- runter viele aus der privatwirtschaft. „uns ist besonders wichtig, dass sie bereits erfahrung im universitären kontext haben“, erklärt michael. eine neuheit seit diesem sommersemester sind die individuellen coachingsitzun- gen. die nachfrage danach sei hoch, die anmeldungen kämen in rascher folge. „damit möchten wir den post- docs die möglichkeit bieten, mithilfe professioneller coaches karrierepläne sowie wichtige entscheidungen bezüg- lich ihrer weiteren beruflichen entwick- lung zu reflektieren oder auch klarheit in bezug auf eigene prioritäten zu gewinnen“, erläutert michael. die postdocs nehmen die angebote gut an, und das frs-team legt großen wert darauf, das programm stetig anzupassen und zu erweitern. „das ist alles gut organisiert, die anmeldung ist ziemlich einfach, und die gruppen- größe ist mit etwa zwölf teilnehmen- den auch sehr angenehm“, sagt julia binkenstein, die seit knapp einem jahr postdoktorandin am institut für natur- schutz und landschaftsökologie ist. „ich versuche eigentlich alles mitzuneh- men, denn es ist kostenlos und quali- tativ hochwertig. die referenten sind durchweg profis.“ vor allem berufs- praktische themen wie führungs- management oder grundlagen der betriebswirtschaftslehre stoßen auf großes interesse. „das sind alles themen, mit denen man nicht so kon- frontiert wird, wenn man im elfenbein- turm sitzt“, findet arun d'souza, post- doktorand am institut für psychologie. er ist überzeugt, dass das angebot „den eigenen horizont für die welt außerhalb der universität“ erweitere. um auch auf die bedürfnisse von postdocs mit kindern eingehen zu können, kooperieren die frs mit dem familienservice der universität: erst- mals gibt es eine finanzielle unter- stützung für eine kinderbetreuung während der veranstaltungen.  www.frs.uni-freiburg.de/kurse_postdocs sport am schreibtisch regungslos dasitzend, den blick auf den bildschirm geheftet: so verharren studierende und büroangestellte häufig stundenlang. rücken dann noch abgabetermine und klausuren näher, ist es mit der entspannung ganz vorbei. kein wunder, dass sich mit der zeit oft rückenschmerzen, nackenverspannungen, kopfweh oder einfach nur unbehagen wegen des unterforderten kreislaufs einstellen. dabei ist es gar nicht so schwierig, sich erleichterung zu verschaffen. in einer serie zeigen mitarbeiterinnen und mitarbeiter des fitness- & gesundheitszentrums (fgz) der universität freiburg übungen, die sich jederzeit leicht am schreibtisch ausführen lassen. für entspanntes tippen – dehnung der unterarme von petra völzing wichtigste werkzeuge für alle, die mit ihrem kopf arbeiten, sind die hände. flink befördern sie das an- geeignete wissen in den computer. dabei liegen sie oft stundenlang in der gleichen position auf schreibtisch und tastatur. eine hand verharrt an- gewinkelt über der maus, und bei einer ungünstigen tischhöhe werden die un- terarme auch noch von der tischkante abgeklemmt. all diese faktoren beein- trächtigen den blutfluss in den oberen gliedmaßen. die hände werden nicht nur kalt, es kann auch zu einer ver- kürzung der sehnen in händen und unterarmen oder zu sehnenscheiden- entzündungen kommen. um dem vorzubeugen, sollte man hände und unterarme während der schreibtischarbeit regelmäßig dehnen. dafür gerade auf die vordere kante des stuhls setzen. einen arm nach vorne ausstrecken und die hand mit nach außen gerichteter handfläche nach unten klappen. mit der anderen hoch und runter: hände und unterarme regelmäßig zu dehnen hilft dabei, einer verkürzung der sehnen vorzubeugen. fotos: klaus polkowski hand die finger greifen und in rich- tung körper drücken. dabei werden die muskeln vom ellbogen bis zum handgelenk kräftig gedehnt. diese po- sition 20 bis 30 sekunden halten – da- bei darauf achten, dass der atem gleichmäßig weiterfließt –, dann den arm wechseln. es genügt, jeden unter- arm ein- bis zweimal zu dehnen. es ist wichtig, dass der arm die ganze zeit vollständig gestreckt bleibt, um mög- lichst alle muskeln effektiv zu dehnen. in einer anderen variante wird die hand mit nach außen geklappter hand- fläche nach oben gestreckt. die andere hand drückt die finger dann ebenfalls zum körper. bewegt euch! wer lust auf sport hat, kann sich an das fitness- & gesund- heitszentrum wenden oder den pausenexpress für regelmäßige turntermine im büro buchen.  www.fgz.uni-freiburg.de www.gesunde.uni-freiburg.de/angebote/ projekte/pausenexpress

02 2017 persönlich 13 unı leben die zeitung der albert-ludwigs-universität freiburg www.leben.uni-freiburg.de ausgezeichnet dr. rupinder kaur vom institut für mikrosystemtechnik, mirjam lücking vom institut für ethnologie und christina pfeuffer vom institut für psychologie erhalten das brückenstipendium stay! der albert-ludwigs-universität und der neuen universitätsstiftung freiburg. es richtet sich an promovierte nachwuchs- forscherinnen, die ihre akademische laufbahn fortsetzen möchten, aber noch keine anschlussfinanzierung ha- ben. die förderung in höhe von monat- lich 1.800 euro erfolgt zunächst für sechs monate und kann auf ein jahr verlängert werden. kaur forscht an kos- tengünstigen und langlebigen verbund- stoffen aus halbleitern und nanostruk- turierten materialien. ihr ziel ist, die eigenschaften dieser verbundstoffe zu beschreiben und zu verbessern, sodass sie durch wasserspaltung zur gewin- nung von energie beitragen. lücking beschäftigt sich mit dem wechselseiti- gen verhältnis von anti-islamischem und islamischem populismus. in einer international vergleichenden fallstudie will sie die attraktivität verschiedener formen fremdenfeindlicher populismen untersuchen. pfeuffer untersucht in ih- rem forschungsprojekt prozesse der menschlichen handlungskontrolle mit- hilfe von blickbewegungen. für seine dissertation, die sich mit der optimierung des biosensoren- systems zur diagnose von krankheiten befasst hat, hat der freiburger mikro- systemtechniker dr. can dincer den zweiten platz beim gips-schüle-nach- wuchspreis erreicht. die gips-schüle- stiftung vergibt die auszeichnung für herausragende doktorarbeiten in den so genannten mint-fächern mathe- matik, informatik, naturwissenschaft und technik zum zweiten mal. der preis ist mit 5.000 euro dotiert. friedericke fischer hat den mit 1.000 euro dotierten preis für die beste posterpräsentation auf der jahrestagung der gesellschaft für pädiatrische neph- rologie erhalten. der preis würdigt die ergebnisse ihrer masterarbeit, die sie am zentrum für kinder- und jugendme- dizin des universitätsklinikums freiburg verfasst hat. darin beschreibt die stu- dentin ein neuartiges protein, das thera- peutisch gegen erkrankungen des kom- plementsystems eingesetzt werden könnte. dr. lena krämer vom institut für psychologie hat den mit 5.000 euro dotierten e-learning-förderpreis der universität freiburg erhalten. die aus- zeichnung wurde ihr für ein e-portfolio verliehen, das sie als semesterbeglei- tendes prüfungsformat zum seminar „klinisch-psychologische intervention“ entwickelt hat. es soll studierenden dabei helfen, eine kritische haltung im umgang mit themen einzunehmen und ihr handeln zu reflektieren. in einer art virtuellen mappe sammeln sie hierzu auf der online-lernplattform ilias im laufe des semesters doku- mente, in denen sie ihren eigenen lernprozess dokumentieren und sich mit ihm auseinandersetzen. der freiburger forstwissenschaftler prof. dr. dr. h.c. heinrich spiecker ist mit dem internationalen kooperations- preis der provinz hebei in china aus- gezeichnet worden. spiecker erhält den preis für seinen beitrag zu einer naturnahen waldwirtschaft im land. seit dezember 2012 berät er den staatsforstbetrieb mulan, der eine waldfläche von 90.000 hektar rund um peking bewirtschaftet. im rahmen eines landesweiten entwicklungspro- gramms wird in diesem gebiet beste forstliche praxis demonstriert. hierfür entwickelte spiecker unter anderem wachstumsmodelle, die an den stand- ort angepasst sind. mit ihnen lässt sich die produktivität der wälder abschät- zen, wodurch eine nachhaltige nut- zung des baumbestandes möglich ist. der verein rheinisch-westfälischer augenärzte hat ihren wissenschafts- preis an dr. thomas wecker, fach- arzt an der klinik für augenheilkunde des universitätsklinikums freiburg, vergeben. der mit 15.000 euro dotierte preis fördert projekte des wissen- schaftlichen nachwuchses, die einen wesentlichen fortschritt in der augen- heilkunde gebracht haben. das prämier- te projekt hat die charakterisierung von geninformationen in kammerwasser- proben aus der vorderen und hinteren augenkammer zum ziel und trägt da- mit zu einem besseren verständnis verschiedener augenerkrankungen bei. der biologe dr. kosuke yamahara von der shiga university of medical ein konto für alles mögliche. -mal besser vorbereitet mit . dieses giro- und erlebniskonto hat in ihrer studien- und azubizeit alles parat. infos zu den vorteilen – banking und service, sicherheit und preisvorteile in der regio – gibt’s bei der sparkasse vor ort oder per contomaxx-app. … lebe dein konto! contomaxx.de aus den fakultäten science otsu/japan erhält ein humboldt-forschungsstipendium für postdoktoranden. mit dem stipendi- um unterstützt die alexander von humboldt-stiftung überdurchschnitt- lich qualifizierte wissenschaftlerin- nen und wissenschaftler aus dem ausland am anfang ihrer laufbahn. yamahara wird an der universität freiburg untersuchen, wie veränderte stoffwechselvorgänge in spezialisier- ten nierenzellen zum fortschreiten der diabetischen nephropathie beitra- gen. die erkrankung kann eine folge von diabetes sein und stellt die häu- figste ursache einer dialysepflicht dar. gastgeber sind prof. dr. tobias b. huber und prof. dr. gerd walz von der klinik für innere medizin iv am universitätsklinikum freiburg. prof. dr. almut zeeck, leitende oberärztin der klinik für psychoso- matische medizin und psychotherapie des universitätsklinikums freiburg, hat zusammen mit dem leitenden psychologen dr. armin hartmann den heigl-preis für ihre wissenschaft- lichen arbeiten in der psychotherapie- forschung erhalten. der preis ist mit 10.000 euro dotiert und wird bei der jahrestagung der deutschen gesell- schaft für psychosomatische medizin und ärztliche psychotherapie in berlin überreicht. die arbeiten zeecks und hartmanns befassen sich mit der frage, wie patientinnen und patienten erfahrungen in therapiesitzungen verinnerlichen und im alltag verarbeiten. der chemiker dr. jun zheng von der chinese academy of sciences in shanghai/china erhält von der alex- ander von humboldt-stiftung ein humboldt-forschungsstipendium für postdoktoranden. mit dem stipendium unterstützt die stiftung überdurch- schnittlich qualifizierte wissenschaft- lerinnen und wissenschaftler aus dem ausland am anfang ihrer lauf- bahn. an der universität freiburg wird zheng sich mit neuen methoden der chemischen synthese beschäfti- gen, die möglichst atomökonomisch und damit frei von potenziellen abfall- produkten sind. die dabei entstehen- den stoffe werden beispielweise als basis in medikamenten oder farben eingesetzt. gastgeber ist prof. dr. bernhard breit vom institut für orga- nische chemie und biochemie. das ministerium für wissenschaft, forschung und kunst baden-württem- berg und die albert-ludwigs-universität unterstützen fünf exzellente freiburger wissenschaftlerinnen mit kindern im brigitte-schlieben-lange-programm auf dem weg zur professur. das programm fördert wissenschaftliche qualifizierungsvorhaben während der postdoc-phase über ein bis zu zwei- jähriges beschäftigungsverhältnis. die forscherinnen können in dieser zeit die voraussetzungen erlangen, die ihnen noch zur berufung auf eine pro- fessur fehlen, und anschlussfinanzie- rungen einwerben. die geförderten forscherinnen und ihre projekte sind: - dr. maria asplund, biomedizinische mikrotechnik: „functional electronic materials for enhancing neural micro- electrodes” - dr. cornelia klose, biologie: „how intracellular protein dynamics regulate the activity of the plant photoreceptors phytochrome a and b” - dr. sandra straßburg, experimen- telle chirurgie: „regenerative ansätze in der plastischen chirurgie“ - privatdozentin dr. sarah teige- mocigemba, psychologie: „negatives ist stärker als positives? prozesskom- ponenten von valenzasymmetrie-effek- ten: eine diffusionsmodellanalyse“ - dr. elisabeth zima, „germanistische linguistik: pilotstudie zur multimodalen koordinierung im gemeinsamen erzäh- len in der face-to-face-interaktion“ theologische fakultät der rektor hat prof. dr. karl-heinz ruhstorfer, technische universität dresden, mit wirkung vom 1. april 2017 zum professor im fach dogmatik mit quellenkunde der theologie des mittelalters ernannt. wirtschafts- und verhaltens- wissenschaftliche fakultät prof. dr. ulrike halsband, institut für psychologie, ist mit ablauf des monats märz 2017 in den gesetzlichen ruhe- stand getreten. philologische fakultät der rektor hat axel bohmann vom englischen seminar mit wirkung vom 1. april 2017 für die dauer von drei jahren zum akademischen rat ernannt. prof. dr. eva tichy, indogermanistik, ist mit ablauf des monats märz 2017 in den gesetzlichen ruhestand getreten. philosophische fakultät der rektor hat juniorprofessorin dr. anna lipphardt, institut für kultur- anthropologie und europäische ethno- logie, mit wirkung vom 30. märz 2017 zur professorin im fach kulturwissen- schaften, schwerpunkt mobilität und kultur in europa, ernannt. der rektor hat prof. dr. gordon craw- ford, centre for trust, peace and social relations der coventry university/eng- land, zum honorarprofessor bestellt. prof. dr. ulrich rebstock, orientali- sches seminar, ist mit ablauf des monats märz 2017 in den gesetzlichen ruhestand getreten. der rektor hat dr. laury sarti, histori- sches seminar, mit wirkung vom 1. mai 2017 für die dauer von drei jahren zur akademischen rätin ernannt. fakultät für mathematik und physik prof. dr. victor bangert, mathemati- sches institut, ist mit ablauf des monats märz 2017 in den gesetzlichen ruhestand getreten. der rektor hat dr. anja kuhnhold vom physikalischen institut mit wir- kung vom 1. april 2017 für die dauer von drei jahren zur akademischen rätin ernannt. der rektor hat dr. amador martin pizarro, universität lyon/frankreich, mit wirkung vom 1. april 2017 zum profes- sor im fach mathematische logik und grundlagen der mathematik ernannt. fakultät für chemie und pharmazie der prorektor hat dr. markus heiny vom institut für makromolekulare chemie mit wirkung vom 1. april 2017 für die dauer von drei jahren zum akademi- schen rat ernannt. glückwunsch dienstjubiläen 25 jahre dr. jens-arne dickmann, institut für archäologische wissenschaften marion leinfelder, institut für sport und sportwissenschaft prof. dr. ursula nothelle-wildfeuer, institut für praktische theologie prof. dr. alexander renkl, institut für psychologie prof. dr. annette huber-klawitter, mathematisches institut dienstjubiläen 40 jahre prof. dr. dr. jürgen bengel, institut für psychologie rita matysiak, universitätsbibliothek harald noeske, institut für biologie i anja semmler, fakultät für chemie und pharmazie fakultät für biologie prof. dr. peter beyer, institut für bio- logie ii, ist mit ablauf des monats märz 2017 in den gesetzlichen ruhestand getreten. der rektor hat juniorprofessor dr. winfried römer, bioss centre for biological signalling studies/institut für biologie ii, mit wirkung vom 27. märz 2017 zum professor im fach synthetic biology of signalling pro- cesses ernannt. der rektor hat dr. sebastian timo schenk vom institut für biologie ii mit wirkung vom 1. april 2017 für die dauer von drei jahren zum akademi- schen rat ernannt. fakultät für umwelt und natürliche ressourcen der rektor hat dr. sina leipold, institut für umweltsozialwissenschaf- ten und geographie, mit wirkung vom 1. april 2017 für die dauer von vier jahren zur juniorprofessorin im fach gesellschaftliche transformation und kreislaufwirtschaft ernannt. technische fakultät prof. dr. günter müller, institut für informatik und gesellschaft, ist mit ablauf des monats märz 2017 in den gesetzlichen ruhestand getreten. bis zum 31. dezember 2017 wird er senior advisor am centre for security and society der universität freiburg sein. der rektor hat dr. lars pastewka, karlsruher institut für technologie und fraunhofer-institut für werkstoff- mechanik in freiburg, mit wirkung vom 10. april 2017 zum professor im fach simulation ernannt. der rektor hat dr. alexander reiterer, fraunhofer-institut für physikalische messtechnik in freiburg, mit wirkung vom 1. april 2017 zum professor im fach inspektion von großstrukturen ernannt. prof. dr. alexander rohrbach vom institut für mikrosystemtechnik hat den an ihn ergangenen ruf der universität osnabrück abgelehnt. der rektor hat dr. simon thiele vom institut für mikrosystemtechnik mit wirkung vom 1. april 2017 für die dauer von drei jahren zum akademi- schen rat ernannt. der rektor hat dr. anelis kaiser trujillo, universität bern/schweiz, mit wirkung vom 1. april 2017 zur professorin im fach gender studies in mint ernannt. venia legendi für dr. heiko becker, experimentelle medizin dr. dr. franck billmann, chirurgie dr. frederike hassepaß, hals-, nasen-, ohrenheilkunde dr. ulrich hubbe, neurochirurgie dr. david christopher kubosch, orthopädie und unfallchirurgie dr. karen lienkamp, mikrosystemtechnik dr. ulrich maurer, experimentelle medizin dr. jochen oliver reinöhl, innere medizin