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uni'leben 04/2011 - Uni Freiburg

04 2011 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 9campus von Holger Lühmann Anfang Juni hat das Historische ­Seminar der Universität Freiburg ein ganz besonderes Austausch­ programm möglich gemacht: Statt in die Bibliothek traten 16 Studentinnen und Studenten in die Pedale, und der Hörsaal wurde gegen den Radweg getauscht. Die beiden Historiker Prof. Dr. Dieter Speck und Dr. Heinz Krieg haben zu einer Fahrradexkursion ein­ geladen, um die historische Landschaft am Hochrhein zu erleben. „Für mich war es eine nützliche Erfah­ rung, den Rhein als historischen Grenzraum selbst zu bereisen, anstatt Erkenntnisse über dessen Dimension und Bedeutung einfach nur nachzu­ lesen“, berichtet der Masterstudent ­Jonas Lindner. Der 26-Jährige hat während der Fahrt einerseits gelernt, geografische Aspekte in die Auseinan­ dersetzung mit der Geschichte einzu­ beziehen, und andererseits, Entfernun­ gen zwischen den Städten am Hochrhein besser einzuschätzen. Das hat ihm enormes Hintergrundwissen auf dem Gebiet der Regionalgeschichte verschafft. Das langsame Reisetempo half ihm außerdem, das Raum- und Zeitgefühl der Vormoderne besser zu verstehen. Schließlich haben sich die Radler nicht schneller fortbewegt als Reiter und Kutscher in der vorindu­ striellen Zeit. „Hinzu kommt“, so Heinz Krieg von der Abteilung Landes­ geschichte, „dass man gerade die ver­ steckten Burgen und Brückenköpfe mit dem Rad viel besser erreichen kann als mit dem großen Reisebus“. In sechs Tagen legten die Studieren­ den fast 300 Kilometer zurück – stets begleitet von einem Pannenfahrzeug, das gelegentlich erschöpfte Radler zum nächsten Etappenziel transpor­ tierte. Als Nachtlager dienten der Gruppe Jugendherbergen nahe der Strecke – obwohl sie nicht immer kom­ fortabel waren: In der Nähe von Rhein­ felden waren die Radler in einem alten Gehöft einquartiert, in dem sie, auf Stroh gebettet, in einem Heuschober schliefen. So hatte nicht nur die Reise­ geschwindigkeit, sondern auch die Unter­bringung durchaus etwas von gelebter Geschichte. „Inhaltlich stand keine bestimmte Epoche im Fokus“, erklärt Heinz Krieg, „wir haben Bau­ werke von der Römerzeit bis ins frühe 19. Jahrhundert besichtigt. Unsere Reise galt der Frage, inwieweit der Rhein ein Grenzraum war.“ Zwischen­ stopps nutzte die Seminargruppe, um Sehenswürdigkeiten aus zwei Jahrtau­ senden in Referaten vorzustellen und zu diskutieren. „Grenzen haben etwas Konstruiertes“ „Besonders lehrreich war es, die Deutung des Rheins als etwas Begren­ zendes zu hinterfragen“, meint Jonas Lindner. Zu oft werde das Verbindende des Rheins, der stets Kommuni­kations- und Handelsraum verschiedener Kul­ turen war, unterschätzt. Für Lindner haben natürliche Grenzen darum im­ mer etwas Konstruiertes: „Für die Vor­ bereitung meiner Masterarbeit ist die­ se Erkenntnis eine Bereicherung, da ich mich mit Transferprozessen von Staaten beschäftigen möchte. Dabei spielen Grenzen eine wichtige Rolle.“ Außerdem betont der Student die ­Bedeutung der Exkursion als „soziales Event“, bei dem sich die Kommilito­ ninnen und Kommilitonen im Sattel oder am Tisch der Herbergsküche unge­zwungen mit ihren Dozenten aus­ tauschen konnten. Die Historiker ­Dieter Speck und Heinz Krieg wollen im kommenden Jahr eine weitere ­Fahrradexkursion anbieten – dann ­allerdings nach Niederfranken. Einer der jetzigen Exkursionsteilnehmer aus der Nähe von Nürnberg hat sich schon als Mitorganisator angeboten: „Sein Heimatort liegt direkt an der geplanten Route, sodass er uns alle zu einem großen Blechkuchen eingeladen hat“, sagt Krieg. Wie gut, dass bei solchen Exkursionen nicht nur der wissen­ schaftliche Aspekt im Vordergrund steht. Verband der Freunde Die Exkursion wurde vom Verband der Freunde der Universität Freiburg gefördert. Der gemeinnützige Verein wurde 1925 gegründet, um bedürf­ tigen Studierenden zu helfen. Mit seinen etwa 800 Mitgliedern und den von ihm verwalteten Stiftungen unterstützt er auch heute noch vor ­allem Studierende, zum Beispiel durch finanzielle Hilfen bei Exkur­ sionen und Forschungsvorhaben oder durch Examensstipendien und Preise für hervorragende Leistungen. 2000 Jahre Geschichte in 300 Kilometern Studierende der Geschichte erfahren den Rhein von Basel bis Konstanz – und zwar per Rad Die Fahrrad-Exkursion hat den angehenden Historikerinnen und ­Historikern viel abverlangt: sechs Tage radeln, Übernachtung im Stroh inklusive. Schreiben Sieʼs uns. Ihre Meinung ist gefragt! Wenn ein Artikel von uni'leben Sie besonders beschäftigt hat, wenn Sie sich gefreut oder geärgert haben: Das Redaktionsteam freut sich über Ihre Meinung, Kritik und Anregungen. Die Redaktion behält sich vor, Ihre Zuschrift gegebenenfalls in gekürzter Form als Leserbrief zu veröffentlichen. unileben@pr.uni-freiburg.dewww.freunde.uni-freiburg.de Mit 18 Online-Studienwahl-Assis­ tenten (OSA), die zusammen mehr als 30 Studiengänge abdecken, hilft die Universität Freiburg ihren künftigen Studierenden bei der Entscheidung, welches Fach zu ihnen passt – oder auch nicht. Laut Landeshochschul­ gesetz ist die Teilnahme an einem solchen Orientierungsverfahren in Baden-Württemberg vom Winter­ semester 2011/12 an für alle verpflich­ tend, die sich um einen Studienplatz für einen grundständigen Studien­ gang bewerben. Die Freiburger OSA helfen den angehenden Studierenden dabei, ihre Interessen und die Erwar­ tungen an das Studium zu überprüfen. Alle Teilnehmenden erhalten ein ­detailliertes Feedback, wie sich ihre Ansichten über das Fach von den Ein­ schätzungen der Lehrenden und Studierenden unterscheiden und wo sie weiterführende Informationen be­ kommen. Wer sich für ein Fach inte­ ressiert, für das es noch keinen OSA gibt, erreicht über die Internetseite der Universität Freiburg alternative Ver­ fahren zur Studienorientierung. Erst ins Netz, dann an die Uni www.das-passende-studium-finden.de Die Generalsekretärin des Deut­ schen Akademischen Austausch­ dienstes (DAAD) in Bonn, Dr. Dorothea Rüland, ersetzt seit April 2011 als externes Mitglied den Ehrensenator der Universität, Horst Weitzmann, im Universitätsrat der Albert-Ludwigs- Universität Freiburg. Der Universi­ tätsrat hat die Funktion eines Auf­ sichtsrats. Sechs seiner Mitglieder, darunter der Vorsitzende, sind externe Persönlichkeiten. Sie werden vom Wissenschaftsministerium ernannt. Fünf Mitglieder, darunter jeweils ein Repräsentant der Studierenden und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gehören der Universität an. Vor ihrer Amtszeit als DAAD-Generalsekretä­ rin war Dorothea Rüland Direktorin des Internationalen Zentrums der Freien Universität Berlin. Sie studierte an der Universität Freiburg Germa­ nistik, Geschichte und Musikwissen­ schaften. Nach ihrer Promotion 1984 hat Rüland fünf Jahre als Lektorin in Thailand gearbeitet, bevor sie in den DAAD eintrat. Hier leitete sie ver­ schiedene Arbeitseinheiten in der Zentrale und zeitweilig auch in der Außenstelle in Jakarta/Indonesien. Von 2004 bis zu ihrem Wechsel an die FU Berlin 2008 war sie stell­ vertretende Generalsekretärin des DAAD. Dorothea Rüland ist mit dem Politologen Professor Dr. Jürgen ­Rüland, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Politik an der Universität Freiburg, verheiratet. Das Ehepaar hat vier Kinder im Alter von 16 bis 23 Jahren. Dr. Dorothea Rüland ist neu im Universitätsrat Jetzt einsteigen ! Tel. 0761 / 89 36 48 SalsastudioRomano·Lagerhausstr.25·Freiburg www.salsastudioromano.de • ab 05. Sept. Start der neuen Kurse; Anfänger Mo. 20 h / Mi. oder So. 19 h • 17./18. September Anfänger intensiv 13–16 h • Gratis Schnupperkurs Sa. 8. Oktober um 19 h gSalsastudioRomano·Lagerhausstr.25·FreiburSalsastudioRomano·Lagerhausstr.25·Freibur Jetzt einsteige SalsastudioRomano·Lagerhausstr.25·Freibur Jetzt einsteige Tel. 076 Jetzt einsteigen ! 89 36 4889 36 48 www.salsastudioromano.dewww.salsastudioromano.de Salsa