05 2011 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 3 Bund und Länder haben eine neue Runde der Exzellenzinitiative ein- geläutet. Die Anträge der Bewerber sind abgegeben. Die Begutach- tungen stehen an. Die Universität Freiburg hat für alle drei Förderli- nien Neu- beziehungsweise Fort- setzungsanträge gestellt. Ein Herz- stück der Freiburger Bewerbung ist die Fortsetzung des Zukunftskon- zepts. Eva Opitz hat Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer, den Rektor der Universität, nach dem Inhalt des Zukunftskonzepts befragt. uni’leben: Wofür steht die Be- zeichnung Zukunftskonzept? Hans-Jochen Schiewer: Das Zu- kunftskonzept ist die Königsklasse unter den drei Förderlinien der Exzel- lenzinitiative und beschreibt die Ge- samtstrategie der Universität. Wir legen dar, wie wir uns die Weiterentwicklung zu einer modellhaften und international konkurrenzfähigen Volluniversität des 21. Jahrhunderts vorstellen und welche Maßnahmen wir dafür einsetzen wollen. Alle Statusgruppen der Universität wa- ren beteiligt und haben das Zukunfts- konzept in den Gremien diskutiert. 219 Personen der Universität haben an der Stärken-Schwächen-Analyse mit- gewirkt. Die AG Zukunftskonzept hat kontinuierlich getagt und dafür gesorgt, dass die Gremien vom Grobkonzept bis hin zum detaillierten Plan informiert waren. Daran schloss sich eine öffentli- che Präsentation im Audimax an. Was ist das Neue am jetzigen Konzept im Vergleich zur vorherigen Runde der Exzellenzinitiative? Es gibt einen gravierenden Unter- schied zur ersten Runde. Das erste Zukunftskonzept „Windows for Re- search“ war eine Projektion in die Zu- kunft. Jetzt müssen wir zeigen, dass wir unsere Versprechen eingehalten haben und dass wir erfolgreich gewe- sen sind. Das können wir, denn wir ha- ben mehr erreicht als erwartet. Dass wir auf der Basis unserer Erfahrung unser Zukunftskonzept mit neuen Pro- jekten und neuen Ideen – auch in der Lehre – weiterentwickeln, versteht sich von selbst. Beim Lesen des Zukunftskonzepts fällt auf, dass ein großer Teil Be- schreibung des Geleisteten ist. Wo bleibt da der Blick in die Zukunft? Wir müssen uns nach der Vorgabe richten, und die gibt eine sehr stren- ge Struktur vor. Der größere Teil ist der Status-quo-Bericht, ein kürzerer Teil ist für den Ausblick und ein weite- rer Teil für den Anhang reserviert. Die Layout-Vorschriften regeln sogar bis ins Kleinste, wie die Seiten aufgebaut sein müssen. Der Sinn dahinter ist, dass die Konzepte, die miteinander im Wettbewerb stehen, formal weitgehend vergleichbar sind. Das war eine große Herausforderung. Was ist die Hauptaussage des Teils, in dem das Erreichte beschrie- ben wird? Ist die Universität erfolg- reich gewesen? Es ist immer eine Herausforderung, sich selbst einzuschätzen, und die endgültige Beurteilung liegt bei ande- ren. Doch wenn wir unsere Ergebnisse betrachten, und das tun wir durchaus kritisch, dann können wir sagen, dass die Exzellenzinitiative viel bewegt hat. Ich vergleiche sie mit einem Katalysa- tor für die gesamte Universität. Sie hat eine historisch einmalige Dynamik in die Universität gebracht und die ganze Universität in besonderer Weise gefor- dert und zusammengeschweißt. Wie wird das nach außen sichtbar? Unsere Publikationen gehören zu den weltweit bestzitierten. Unsere For- schungsstärke zeigt sich unter ande- rem im Technologietransfer mit nahezu 600 Erfindungsmeldungen zwischen 2003 und 2010. Damit gehören wir zu den patentstärksten Universitäten in Deutschland und Europa. Dazu kom- men herausragende Preise und Aus- zeichnungen. Unsere Drittmitteleinnah- men in der ersten Förderphase sind überdurchschnittlich gestiegen, sowohl in der Verbund- als auch in der Einzel- forschung. Zu den Erfolgsgeschichten zählt außerdem die Förderung von her- ausragenden Nachwuchsforscherinnen und -forschern. Wie lautet Ihre Bilanz der ersten Förderphase? Die erste Förderphase verlief äußerst erfolgreich, und die Universität Freiburg ist stolz darauf, mit wie viel Kraft und Einsatz die Mitglieder das bestehen- de Zukunftskonzept umgesetzt haben. Wir sind gestärkt aus dieser ersten Phase hervorgegangen. Es ist jedoch schwer, abgesehen von den konkreten Einrichtungen der Exzellenzinitiative, genau zu sagen, was im Einzelnen den Erfolg ausmacht. Es ist keine lineare Entwicklung. Sicher ist, dass wir ohne Exzellenzinitiative nicht diese positiven Veränderungen bis hin zur Reorganisa- tion der Verwaltungsstrukturen erreicht hätten und dort nicht stehen würden, wo wir heute stehen. Im zweiten Teil des Zukunftskon- zepts geht es um den Ausblick. Was ist zu tun? Eine der neuen Herausforderungen liegt in der Aufgabe, die Nachwuchsför- derung weiterzuentwickeln. Wir wollen zudem unsere Idee der Forschungs- freiräume, der „Windows for Research“, weiterentwickeln und maßgeschneidert unseren Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftlern anbieten. All diesen Über- legungen liegt unsere Idee der Neuen Universitas als gesamtuniversitäres Netzwerk zugrunde, das im Verbund mit den elf Fakultäten produktive Schnitt- stellen schafft. Darin einbezogen ist un- ter anderem die forschungsorientierte Lehre mit dem neuen University Col- lege Freiburg, das die Interdisziplinarität von Forschung und Lehre stärken soll. Besteht da nicht die Gefahr zahl- reicher Überschneidungen? Wo Schnittmengen entstehen, liegen unsere Stärken. Das Freiburg Institute for Advanced Studies soll noch mehr als bisher als eine Einrichtung wirken, die die Universität vernetzt. Dem glei- chen Ziel dienen die Wissenschaftli- chen Zentren, das Geistes- und Sozial- wissenschaftliche Kolleg als sichtbare Schnittstelle zur Gesellschaft sowie die völlig neu konzipierte Freiburg Acade- my of Science and Technology unter der englischen Abkürzung FAST. Sie entwickelt zusammen mit den Fraunho- fer-Instituten Lehrforschungsprojekte, durch die Forscherinnen und Forscher mit der Industrie und mit der Wirtschaft vernetzt werden. Wie geht es weiter? Wir werden jetzt die Begehung An- fang Januar 2012 vorbereiten und uns auf die lange Phase zwischen Begut- achtung und Entscheidung im Juni nächsten Jahres einstellen. Zu unse- ren Chancen kann und will ich jetzt noch nichts sagen. Wir geben unser Bestes. Ich möchte es bei dem Zitat des Kollegen Ad Aertsen belassen: „Die Frage, ob wir exzellent sind oder nicht, beantworten nicht wir oder der Wissen- schaftsrat, sondern die Zukunft.“ aktuell Das Zukunftskonzept der Universität in gedruckter Form Wer sich als Mitglied der Universität über das Zukunftskonzept der Uni- versität näher informieren möchte, kann sich über den Link in eine Liste eintragen und bekommt eine Druck- ausgabe des Zukunftskonzeptes. www.uni-freiburg.de/go/zuko-order Frauen, Männer und Musik Gibt es eine geschlechtsneutrale Musik? Welche Bedeutung haben Geschlechterkonzepte in der ge- genwärtigen Musiktheorie und Mu- sikpraxis? Wird Musik geschlech- terspezifisch vermittelt? Im Oktober 2011 beginnt die Veranstaltungs- reihe „Musik und Geschlecht“ der Freiburger GeschlechterStudien, die sich über das ganze Winterse- mester 2011/12 erstreckt. In Vor- trägen und Diskussionsrunden informieren internationale Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler über die Darstellung von Gender in Musikstilen wie Klassik, Kaba- rett oder Rap und beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Fach- richtungen. Restplatzvergabe für Kurse des Zentrums für Schlüsselqualifika- tionen läuft an Studierende der Universität Frei- burg können sich für Kurse der Be- rufsfeldorientierten Kompetenzen (BOK) und die Module Personale Kompetenz (MPK) des Zentrums für Schlüsselqualifikationen online anmelden. Die Veranstaltungen starten im Wintersemester 2011/12. Das BOK-Angebot bietet den Stu- dierenden die Möglichkeit, Einbli- cke in Berufsfelder zu erhalten, Kontakte zu knüpfen und Zusatz- qualifikationen für das persönliche Profil zu erwerben. Das MPK ist ein neuer Bestandteil des baden- württembergischen Studiengangs Lehramt an Gymnasien. Programmangebot und Informationen zur Belegung: www.zag.uni-freiburg.de/fgs/?p=1425 Termine ‚‚Wo Schnittmengen entstehen, liegen unsere Stärken‘‘ Rektor Hans-Jochen Schiewer über Erfolge und Herausforderungen der Exzellenzinitiative „Es ist jedoch schwer, abgesehen von den konkreten Einrichtungen der Ex- zellenzinitiative, genau zu sagen, was im Einzelnen den Erfolg ausmacht.“ „Wir sind gestärkt aus dieser ersten Phase hervorgegangen“, sagt Rektor Hans- Jochen Schiewer über die Exzellenzinitiative. Fotos: Kunz www.zfs.uni-freiburg.de Wir sind ein stark wachsen- der und innovativer Hersteller tragbarer elektronischer Messgeräte. Wir verbinden die Stärken eines Konzerns mit der Flexibilität eines mittelstän- dischen Unternehmens. Wir beschäftigen insgesamt 2100 Mitarbeiter/innen und sind mit 30 Tochterunterneh- men in 24 Ländern weltweit vertreten. Erfahrung sammeln bei testo Zeichen setzen für die Zukunft Ein Praktikum oder eine Thesis bei Testo zu machen heißt, ein Ziel vor Augen zu haben, in einem innovativen Unternehmen kreative Ideen einzubringen und sich täglich neuen Herausforderungen zu stellen. Unser Ziel ist es, das Morgen besser zu machen als das Heute. Sie haben Interesse, Ihr theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen? Dann kommen Sie zu uns. Wir suchen engagierte Leute für ein/e Praktikum(zwischen 6 Wochen und 6 Monaten) Mögliche Einsatzbereiche sind: Marketing und Vertrieb, Finanzen und Controlling, Forschung und Entwicklung und viele andere Einsatzgebiete Karrierestart VIA testo 2-monatiges Einstiegsprogramm zur Förderung von Potenzialträgern Bachelor- oder Master-Thesis Schreiben Sie Ihre Abschlussarbeit über ein interessantes Thema aus der Industrie. Interesse? Dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung, bevor- zugt direkt über unser Online-Portal. testo AG, Testo-Str. 1, 79853 Lenzkirch www.testo.de