Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

uni'leben 06-2011

06 2011 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 12 „Dear Friend“, beginnt ab und zu eine Mail, die mit unbekanntem Absender im Postfach liegt. Der Angesproche- ne fühlt sich positiv berührt von der freundlichen Ansprache, um dann fest- zustellen, dass ein äußerst windiges Geschäft im Angebot ist, eine richtige Abzocke. Beim E-Mail-Verkehr liegen Wahrheit und Lüge dank des schnellen Mediums, das beim Senden genauso fix ist wie beim Löschen, näher beiein- ander als beim bis vor Kurzem noch üblichen Briefverkehr. Manche Mail wird ohne große Hoffnung auf Antwort geschickt, entsprechend gering ist oft der sprachliche und emotionale Ein- satz. Doch mangelnde Vielfalt wäre der falsche Vorwurf. Ist eine E-Mail nun ein Brief oder lediglich eine Nachricht mag sich mancher fragen, der ins Grübeln gerät, wie er seine wichtigen oder be- langlosen Zeilen beendet. Zeit für ein stilvolles „…verbleibe ich mit freundli- chen Grüßen, Ihr Adalbert zum Walde“ bleibt nur noch selten, oder es fehlt der Wille. Eher ist Minimalismus gefragt. „Viele Grüße“ ist eine nichtssagende Standardfloskel, die gefühlsmäßig je- der zu seinen Gunsten oder gegen sich auslegen kann, nach dem Motto des Absenders: „Du siehst nicht, was ich fühle.“ „Freundliche Grüße“ bedeuten da nur eine winzige Abweichung Rich- tung Gemüt. Geradezu bekennerhaft muten im Vergleich „herzliche Grüße“, oft auch in „liebe Grüße“ umgewandelt, an. Gerade bei „lieben Grüßen“ ist die Tendenz zur Verherzlichung steigend, gleichgültig, wer der Adressat ist. Wer sich in internationalen, interdisziplinä- ren, oft auch innovativen Zusammen- hängen bewegt, ist längst den Angli- zismen verfallen und kann gar nicht anders, als „beste Grüße“ oder „beste Wünsche“ durch die Lande zu schicken. Wem das alles wurscht ist, der schreibt nur noch „Gruß AzW“, wobei Adalbert in stark verkürzter Form wieder grüßen lässt. Abgezeichnet! versum Alumni antworten: Heike Piehler von ELISABETH BECKER Wann haben Sie an der Universität Freiburg studiert? Warum in Freiburg? In Freiburg war ich eingeschrieben von 1988 bis 1991. Freiburg ist meine Heimatstadt, hier bin ich auf- gewachsen. Welche Fächer haben Sie studiert? In Freiburg habe ich Kunstge- schichte, Ethnologie und Klassische Archäologie studiert. Was war Ihr Lieblingsort in Freiburg? Meine Großeltern hatten einen Kleingarten irgendwo am Schloss- berg. Dort war ich als Kind oft mit ihnen. Wir haben da viele schö- ne Stunden verbracht. An einen ähnlich idyllischen Ort während meiner Freiburger Studienzeit kann ich mich leider nicht erinnern... Welche(r) Professor(in) ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben? Warum? Professor Thomas Zaunschirm hat in seinen Kunstgeschichtsvorlesun- gen speziell die zeitgenössische Kunst untersucht, wobei die Werke nicht älter als drei Jahre sein sollten. Das war für mich ein prägender An- satz – die Neugierde auf das jüngste internationale Kunstschaffen, auf jene Kunst, die sich gerade erst entfaltet. Was sollten die Badener Ihrer Meinung nach noch lernen? Diese Frage lässt sich kaum be- antworten, ohne in Klischees zu verfallen – ich würde sie gern unbe- antwortet lassen. Bitte vervollständigen Sie fol- genden Satz: „Typisch Student“ war zu meiner Uni-Zeit … … erst in die Mensa (natürlich vegetarisch!) und dann in die Vorle- sung zu gehen, kiloweise Bücher zu balancieren und immer irgend- welche Nebenjobs zu haben, um etwas Geld zu verdienen. Ich schätze, da hat sich bis heute nicht viel verändert. Dr. Heike Piehler (45) ist Leiterin des Kulturzentrums E-Werk Frei- burg. Sie studierte in Freiburg und Kiel, wo sie von 1995 bis 1999 im Kultusministerium Schleswig-Hol- stein und von 2000 bis 2003 in der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein tätig war. Als Leiterin des Ästhetischen Zentrums der Universität Bielefeld, wo sie von 2003 bis 2010 arbeitete, war sie dem universitären Kulturbetrieb eng verbunden. Nach insgesamt 20 Jah- ren ist sie in neuer Funktion wieder nach Freiburg zurückgekehrt. Abgefragt! Foto:E-Werk Abgelästert! Ein Freund ist nicht immer ein Freund von Eva Opitz Foto: Fotolia Vogelperspektive: Der Kondor gehört zu den Neuweltgeiern und wacht über die Sammlung des Zoologischen Instituts in der Hauptstraße 1. Seine letzte Adresse, bevor er zum präparierten Vorzeigeobjekt wurde, war bis 1975 der Wuppertaler Zoo. Die Sammlung entstand nach dem Krieg, nachdem die ersten Objekte im Bombenhagel 1944 zerstört worden waren. Sie umfasst 5.000 Präparate und kann zu den Öffnungszeiten des Instituts besichtigt werden. Abgelichtet! Foto: Kunz Wie heißt der Preis, mit dem Forscher der Universität Freiburg für ihr Helm-Konzept ausgezeichnet wurden? a) Red Dot Award b) Blue Comma Prize c) Green Value Globe d) Black Light Medal Gewinnen Sie jeweils zwei Karten für eine Theateraufführung im Stadttheater Freiburg, einen Kinobesuch plus Popcorn und Freigetränk im CinemaxX oder ein Konzert von Bernard Allison & Band im Jazzhaus Freiburg. Schicken Sie Ihre Antwort an unileben@pr.uni-freiburg.de Einsendeschluss ist der 14. Januar 2012. Abgesahnt! Sag mir, wie du heißt, und ich sag dir, wer du bist: Meistens ist dieser Spruch Unsinn. Aber bei manchen Menschen scheinen Name und Beruf tatsächlich aufeinander abgestimmt zu sein. In einer Serie erzählen Ange- hörige der Universität Anekdoten, die sie ihrem Namen verdanken. „Als Neuropsychologin arbeite ich vorwiegend mit der Spezies Mensch. Ich habe auch mehrere Jahre mit Affen und für kurze Zeit mit Katzen gearbeitet. Ich bin jedoch privat und dann später auch beruflich auf den Hund gekommen und schreibe zurzeit an einem Buch über die Intelligenz und das Sozialverhalten von Hunden. Mit vier Jahren erhielt ich meinen ers- ten Hund. Seitdem kann ich mir ein Leben ohne diese Tiere nicht mehr vorstellen. Ich lebe seit elf Jahren pri- vat in einem Hunderudel. Momentan habe ich neun Tiere, es waren aber auch schon mal 15. Ich züchte Terrier und Shih-Tzus. Als ich noch in Düsseldorf lebte, bestellte ich öfters ein Taxi in die In- nenstadt. Bei der Taxizentrale war ich mit meinem Namen bestens bekannt. Sofort wurde nachgefragt, ob ich mit oder ohne Hunde fahren würde und wie viele es denn seien. Das Gute an meinem Nachnamen ist, dass man meine wissenschaftlichen Publika- tionen leicht finden kann. Wenn ich Müller, Meier oder Schmidt heißen würde, wäre es viel komplizierter. Es gab aber auch schon Leute, die mein- ten, sie bräuchten sich meinen Na- men nicht aufzuschreiben, weil man ihn sich so leicht merken könnte. Kur- ze Zeit später erhielt ich dann Post an ‚Frau Dr. Halsstrick‘ oder ‚Frau Strumpfband‘.“ Abgefahren! Prof. Dr. Ulrike Halsband, Neuropsychologie, Institut für Psychologie