06 2011 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 8 kompass Studieren in Freiburg Muntermacher fürs Studium – gute Fach- literatur und persönliche Beratung. Und in den Semesterferien entspannen mit guter Unterhaltungsliteratur. Unsere Fachbuchhändler/innen: Undownloadable! Buchhandlung Rombach · Telefon 0761/4500.2400 · www.buchhandlung-rombach.de Buchhandlung Walthari · Telefon 0761/38777.2210 · www.buchhandlung-walthari.de In 3 Minuten Ziel erreicht! Bonuskarte für Studierende semesterkampagne_2011_n_rom_semanz_111,6x158 29.11.11 11:20 Seite 1 von Anita Rüffer Untergangsszenarien misstraut Prof. Dr. Andreas Urs Sommer. Vor al- lem, wenn sie so fundamental daher- kommen wie die täglich in den Medien kursierenden Statements führender eu- ropäischer Politikerinnen und Politiker: „Scheitert der Euro, scheitert Europa.“ Und mit ihm womöglich die ganze Welt. Wirklich? Das Scheitern hat der außer- planmäßige Professor der Philosophie als einen der zentralen Begriffe seines Fachs entdeckt – und ist dabei, ihn auf das rechte Maß zu stutzen. „Alles ist schiefgelaufen“, heiße es allzu schnell, wenn berufliche oder private Pläne misslingen. „Aber muss das gleich die ganze Existenz umfassen?“ Wer schei- tert und daran verzweifelt, sollte man meinen, gehört doch eher in die Obhut eines Psychologen. Wildert da einer in fremdem Terrain? Mut zum Neustart Auch wenn die Psychologie lange ein Bestandteil der Philosophie gewe- sen sei, wolle er sich nicht anmaßen, in die Seelenkunde einzudringen, sagt Sommer. „Ich bleibe im philosophi- schen Kontext.“ Ihm fallen gleich die Existenzphilosophen des vergange- nen Jahrhunderts mit ihrem „Pathos des Scheiterns“ in einer als sinnleer empfundenen Welt ein, in der der Mensch sich nicht heimisch fühlen kann. Große, theatralische Worte für „die düstere Würde der Existenz“, die Sommer herunterbrechen will auf eine alltagstaugliche Dimension. Scheitern hat für ihn auch mit allzu starren Fest- legungen zu tun. Wer fixiert sei auf das eine und einzige Ziel in seinem Leben, müsse meist zwangsläufig Abstriche machen. Da hat sich zum Beispiel einer in den Kopf gesetzt, unbedingt Philosoph zu werden, und merkt nach einigen Se- mestern Studium, dass er dafür über- haupt nicht taugt. „Er sollte den Mut haben, sich das einzugestehen und das Misslingen als Auftrag zum Neu- start begreifen.“ Viele machten den Fehler, gleich ihr ganzes Leben als misslungen zu bewerten, wenn sie an einem Punkt einen Fehlschlag erleiden. Aber „Scheitern ist immer nur partiell“, warnt Sommer vor Generalisierungen. Der verunglückte Philosophiestudent sei lediglich an einem Projekt gescheitert. Vielleicht sei er gar kein Studiertyp und wäre mit einer Handwerkerleh- re sehr viel glücklicher. Längst sei es kein Weltuntergang mehr, wenn in einer Zeit der Patchwork-Biografien eine Neuorientierung fällig werde. „Die Rahmenbedingungen für einen Neu- start sind heute sehr viel günstiger.“ Doch ein wenig philosophische Dis- tanz könne nicht schaden, wenn der Mensch aufgefordert sei, sich nach einem Scheitern gleichsam selbst neu zu erfinden und die Gewichte in sei- nem Leben anders zu verteilen. „Aus der Distanz lassen sich neue Perspek- tiven entwickeln. Man muss sich vom Hammer des Scheiterns nicht erschla- gen lassen.“ So gesehen könne das Scheitern dem Menschen sogar zu einer bis dahin nicht gekannten Frei- heit verhelfen. „Aber nicht jeder hat das Talent, aus sich einen Sokrates zu machen“, räumt Sommer ein. Dostojewski als Lebenshilfe Dennoch könne ein Blick in die Werke der antiken Philosophen beim Bewältigen eines Fehlschlags hilf- reich sein: „Sie haben Strategien der Selbstimmunisierung entwickelt, die es ihnen erlaubten, sich von äußeren Dingen nichts anhaben zu lassen.“ Sommer erzählt die Geschichte eines Freundes, dem es gelungen sei, diese „Haltung der Unerschütterlichkeit“ beim Lesen von Texten des russischen Au- tors Fjodor Dostojewski zu erlangen. Dabei hätte er allen Grund gehabt zu verzweifeln. Als studierter Philosoph eigentlich mit allen intellektuellen Vor- aussetzungen für ein gelingendes Le- ben ausgestattet, landete er dennoch bei Hartz IV. „Er hat seine miserable Situation nach der Lektüre durch eine andere Brille sehen gelernt.“ Für man- che kann somit das Lesen von Dosto- jewski-Texten ein gelingendes Leben ausmachen. Im Übrigen, verrät Som- mer, habe der Freund dann selber mit dem Schreiben angefangen. Und er sei damit nicht ohne Erfolg geblieben. Literaturtipps Andreas Urs Sommer (39) hat zahl- reiche Bücher zum Thema Scheitern geschrieben: darunter Die Kunst der Seelenruhe: Anleitung zum stoischen Denken (2010), Die Kunst des Zwei- felns: Anleitung zum skeptischen Denken (2007), Die Kunst, selber zu denken (2002). Vom ,,Hammer des Scheiterns‘‘ zur,,Freiheit der Existenz‘‘ Andreas Urs Sommer empfiehlt einen philosophischen Umgang mit Fehlschlägen Andreas Urs Sommer sieht Fehlschläge durch Misserfolge als Chance für Veränderungen. Foto: kluner AVI, WMV, MOV, FLV: Für Videos gibt es viele Dateiformate – aber nicht alle eignen sich dafür, Filme auf Internetseiten zu stellen. Deshalb haben das Rechenzentrum und das Medienzentrum der Universitätsbib- liothek einen Konvertierungsdienst eingerichtet, der alle gängigen For- mate in MPEG-4-Dateien (Video) und in MP3-Dateien (Ton) umwandelt. Wer den Service nutzen will, verbin- det seinen Computer mithilfe des Uni-Accounts mit einem Netzlauf- werk. Dort befinden sich ein Input- Ordner, in dem die Videos abgelegt werden, sowie ein Output-Ordner, in dem die konvertierten Dateien weni- ge Minuten später erscheinen. Von dort können sie beispielsweise auf den Videoserver des Rechenzen- trums kopiert und anschließend ins Internet gestellt werden. Die ein- zelnen Arbeitsschritte erklären die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rechenzentrums in einem Wiki. Von einem Format zum anderen Anfang November unterzeich- nete Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Hans- Jochen Schiewer mit den Vertretern der US-amerikanischen Penn State University (PSU), den Vizepräsidenten Rodney Erickson und Michael Ade- wumi, der für internationale Program- me verantwortlich ist, einen Vertrag zum Studierendenaustausch. Es ist das erste konkrete Projekt der Ver- einbarung. Darüber hinaus sprachen die drei über die Planung einer fach- übergreifenden Konferenz zum Thema Energiekonversion. Die PSU ist eine staatliche Einrichtung. Sie wurde im Jahr 1855 gegründet und hat heute über 80.000 Studierende und mehr als 20.000 Mitarbeiter. Die Albert-Lud- wigs-Universität hat im Mai 2011 ein Dachabkommen mit der PSU in Penn- sylvania getroffen. Die Partnerschaft dient unter anderem dem Austausch von Studierenden, Doktorandinnen und Doktoranden, Dozierenden so- wie Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern. Darüber hinaus sind fachliche Konferenzen in der Philoso- phie, Biologie, Chemie, den Material- wissenschaften sowie den Forst- und Umweltwissenschaften geplant. Ne- ben der Partnerschaft mit der Harvard University ist der Vertrag mit der PSU bereits ein weiteres großes Abkom- men, das die Universität Freiburg mit einer Hochschule in den Vereinigten Staaten trifft. Universität richtet Studierendenaustausch mit Penn State University ein Vizepräsident Rodney Erickson und Rektor Hans-Jochen Schiewer bei der Unterzeichnung der Verträge für das gemeinsame Projekt. Foto: Kunz www.wiki.uni-freiburg.de/rz/doku. php?id=tag:videostreaming OMNIPRINT GmbH Gewerbestr. 106 79194 Gundelfingen Telefon 0761/59238-0 Fax 0761/59238-23 info@omniprint.de www.omniprint.de OMNIPRINTShop Eisenbahnstr. 64 79098 Freiburg Telefon 0761/72407 Fax 0761/73312 shop@omniprint.de www.omniprint.de Magister- und Diplomarbeiten Dissertationen • Bindungen Farbkopien • SW-Kopien Plakate • Poster • Bildplots Handzettel • Flyer Visitenkarten