LernimpuLse Matthias Nückles Diättagebuch vergleichbar, sagt Nückles: „Wer abnehmen will, sollte sich vorher auch erst einmal mit dem eigenen Essverhalten beschäftigen.“ Ende März 2011 wurden die Tagebücher zu- geklappt, jetzt folgt die Auswertung. Im Sommer sollen die Ergebnisse vorliegen. Dann gilt es nachzubessern: „Eine didakti- sche Konsequenz könnte beispielsweise sein, öfter Zwischenziele abzufragen, um so dem Aufschiebeverhalten von Studierenden entgegenzuwirken“, so Nückles, „eine andere, die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel wie Skripte, aber auch Prüfungsfragen an die Bedürfnisse der Studierenden anzupassen.“ Parallel zur Querschnittsbefragung im Som- mer 2010 wurden auch Einschätzungen von Dozierenden eingeholt. Ein Vergleich beider Umfragen hat ergeben, dass die Lehrenden in der Fakultät die Arbeitsbelastung und die Schwierigkeiten ihrer Studierenden sehr gut einschätzen können. Geringer waren die Übereinstimmungen in Sachen Zeitmanage- ment und Prüfungsvorbereitung – damit scheinen viele Studierende im Alltag größere Schwierigkeiten zu haben, als ihren Dozen- tinnen und Dozenten bewusst war. Jetzt gibt es die Chance zur Korrektur. Dank der Lerntagebücher. Stephanie Streif Aufschiebeverhalten Wer kennt das nicht: statt gleich loslernen lieber noch einen Kaffee trinken – oder gleich alles auf morgen verschieben. Die Wissenschaft nennt dieses Phänomen Prokrastination, also Aufschiebeverhalten. Die hier dargestellte Kurve doku- mentiert das Aufschiebeverhalten von Medizinstudierenden aus einer früheren Studie. Im Rahmen der IDA-Studie wurden den Studierenden die gleichen Fragen zur Prokrastination gestellt. Nach der Auswertung können ähnliche Grafiken erstellt werden, die darüber informieren, wie ausgeprägt das Aufschiebeverhalten ist und ob es sich im Verlauf des Semesters verändert. >>> uni'lernen2011 38