welche Folgen der Verlust von Biodiversität mit sich bringen kann – nämlich unter anderem mehr Zecken und damit wohl auch mehr Infektionen. Dass es sich lohnt, das Thema Biodiversität immer wieder aus der Perspektive unterschied licher Disziplinen anzugehen, liegt auf der Hand. So wurden jüngst die Ergebnisse aus vielen Experimenten von einer internationalen Arbeits- gruppe gesammelt und ausgewertet. Zehn Uni- versitäten waren daran beteiligt, darunter die Freiburger mit dem Team um Scherer-Lorenzen. Und alle Ergebnisse deuten darauf hin, dass mehr Biodiversität notwendig wird, damit die Ökosysteme in einer sich immer schneller wan- delnden Welt bestehen können. Beim Jena-Experiment un- tersuchten Wissenschaftler Wiesen unterschiedlicher Artenzahl und fanden heraus, wie Veränderungen der biologischen Vielfalt und Funktionen des Ökosys- tems zusammenhängen. Foto: Weigelt Prof. Dr. Markus Weiler hat in Freiburg Hydrologie studiert und wurde am Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft der Eidgenössischen Techni- schen Hochschule Zürich / Schweiz promoviert. Er ist seit 2008 Professor für Hydrologie an der Albert- Ludwigs-Universität. Davor war er im Ausland tätig – erst als Postdoc an der Oregon State University in den USA, später an der Universität von British Columbia in Kanada. Mit dem Programm „Rückkehr deutscher Wissenschaftler aus dem Ausland“, das die German Scholars Organi- zation seit September 2006 im Auftrag der Alfried- Krupp-von-Bohlen-und- Halbach-Stiftung aus- schreibt, kam er wieder zurück nach Deutschland. 2003 wurde er mit dem Dean’s Award for Outstan- ding Achievements der Oregon State University und dem New Opportunity Fund der Canada Foun dation for Innovation aus- gezeichnet. Prof. Dr. Michael Scherer- Lorenzen ist seit 2009 Professor für Geobotanik und Experi- mentelle Vegetationskunde an der Universität Freiburg. Er koordiniert das For- schungsprojekt FunDiv Europe. Seine Laufbahn begann er an der Universi- tät Bayreuth, wo er 1999 am Lehrstuhl für Pflanzen- ökologie promoviert wurde. Ende der 1990er Jahre arbeitete er zeitgleich am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena in dem wissenschaftlichen Beirat der Bundesregie- rung, der sich mit globalen Umweltveränderungen befasst. 2000 wechselte er als Geschäftsführer ans Friedrichshafener Institut für Biodiversität. 2001 kehrte er als Wissenschaft- ler zurück ans Max-Planck- Institut für Biogeochemie, 2003 ging er ans Institut für Pflanzenwissenschaften der Eidgenössischen Tech- nischen Hochschule Zürich/ Schweiz. Im Jahr 2000 ver- lieh ihm die Gesellschaft für Ökologie den Internatio- nalen Horst-Wiehe-Preis zur Förderung der ökologi- schen Forschung. Prof. Dr. Jürgen Bauhus ist Professor für Waldbau und Dekan der Fakultät für Forst- und Umweltwissen- schaften der Universität Freiburg. Studiert hat er in Freiburg, Wien/Österreich und Göttingen. Sein Diplom in Forstwissenschaften machte er 1989, seinen Doktor fünf Jahre später. Als Postdoc ging Bauhus für zwei Jahre ans Dépar- tement de biologie, chimie et géographie der Université du Québec in Kanada. Zwischen 1996 und 2003 arbeitete er an der Australian National University als Senior Lecturer in den Be- reichen Waldbau und Baumphysiologie. 2003 übernahm er den Freiburger Lehrstuhl für Waldbau und entwickelte ein Forschungs programm, in dem es um die Zusammenhänge zwischen Struktur, Kompo- sition und Funktion von Waldökosystemen und deren Steuerung geht. Außerdem ist er wissenschaftlicher Beirat des Bundesministe riums für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucher- schutz in Sachen Agrarpolitik. Zum Weiterlesen Bauhus, J./van der Meer, P./Kanninen, M. (2010): Ecosystem goods and services from plantation forests. London. Bachmair, S./Weiler, M./Nützmann, G. (2009): Controls of land use and soil structure on water movement: Lessons for pollutant transfer through the unsaturated zone. In: Journal of Hydrology 369/3 – 4, S. 241 – 252. Scherer-Lorenzen, M./Körner, C./Schulze, E.-D. (Hrsg.) (2005): Forest diversity and function: Temperate and boreal systems. Berlin, Heidel- berg, New York (= Ecological Studies 176). 35uni'wissen 04