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uni'leben 01-2014

01 2014 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 9 Der Gründerstammtisch der Univer- sität Freiburg, der seit 2003 an jedem ersten Mittwoch im Monat stattfindet, zieht um: Ab Februar 2014 treffen sich alle Gründungsinteressierten im Neu- en Grünhof, Belfortstraße 52, 79098 Freiburg. Der Stammtisch beginnt um 19 Uhr mit einem Kurzvortag einer Re- ferentin oder eines Referenten aus der Praxis zu einem gründungsrelevan- ten Thema. Im Anschluss können die Gäste Kontakte zu Gründerinnen und Gründern sowie den Netzwerkpartne- rinnen und -partnern knüpfen. Die Zu- sammenarbeit des Gründerbüros mit dem Neuen Grünhof soll dafür sorgen, dass die Gründerszene in Freiburg noch lebendiger wird. Martina Knittel, Alumna der Universität Freiburg, und Hagen Krohn haben in der ehemali- gen Freiburger Gaststätte ein Zentrum für Coworking und Gründungskultur verwirklicht: Mitten in der Stadt bie- tet der Grünhof flexibel zu mietende Schreibtischarbeitsplätze, Veranstal- tungs- und Besprechungsräume sowie ein Café mit Innenhof. Darüber hinaus unterstützt der Grünhof Unternehmens- gründungen mit eigenen Förderpro- grammen. Die Freiburger Kunsthistorikerin Prof. Dr. Angeli Janhsen präsen- tiert mit ihrem neuen Fragenbuch eine Möglichkeit, Kunst individuell zu erleben – abseits von den Inter- pretationen, die Kataloge, Audio- guides und Museumsführer meist vorgeben. In einem Interview mit Marcel Oettrich erzählt sie, warum es spannender ist, eigene Antwor- ten zu suchen. uni’leben: Frau Janhsen, Ihr Buch ist, formal betrachtet, selbst schon ein kleines Kunstwerk. Wie ist es dazu gekommen? Angeli Janhsen: Neben der „wis- senschaftlichen“ Arbeit hatte ich Lust auf ein Experiment – und daraus ist diese Fragensammlung geworden. Es war gut, wie wir (der Verleger Dieter Weber, die Grafikerin Nathalie Glück und ich) dann gemeinsam eine Form gefunden haben, die das Manuskript zu einem frei benutzbaren, hoffent- lich anregenden und schönen „Ding“ macht. Das Buch ist handlich, es hat keinen durchlaufend argumentieren- den Text und keine Seitenangaben, es hat größer und kleiner gesetzte Teile, sodass schon durch die Gestaltung deutlich wird, dass es anders funkti- oniert als normale wissenschaftliche Veröffentlichungen. Ist „Warum ist das für Sie keine Kunst?“ die zentrale Frage, die sich kritische Kunstbetrachterinnen und -betrachter am meisten zu Herzen nehmen sollten? Nicht unbedingt. Ich könnte mir den- ken, dass jedem Leser andere Fragen auffallen. Diese Frage spricht nur je- mand Kritischen an. Wenn man nach Begründungen für Kritik fragt, klärt man die Lage. Vielleicht passt die Definition von Kunst, die jemand für selbstverständlich hält, hier gar nicht. Das Verständnis von Kunst ändert sich. Es kann aber auch sein, dass jemand eine persönliche Begründung für sei- ne Ablehnung hat. oder vielleicht hat jemand etwas gesehen, das anderen gar nicht aufgefallen ist! Es reicht je- denfalls nicht, zu behaupten, dass et- was Kunst ist oder keine Kunst ist. Ich finde Fragen und Diskussionen hier wichtiger als Definitionen und Einord- nungen. Keiner kann endgültig sagen, was Kunst ist. Es ist eigentlich auch erst einmal unwichtig – wichtig ist, das, was man sieht, genau zu sehen. Sind Ihre Fragen zeitlos? Hätten Sie sie so vor 50, 150 oder 350 Jah- ren stellen können? Nein, zeitlos sind die Fragen nicht. Ich frage heute, das heißt mit dem, was ich heute kennen und erwarten kann. Aus der Geschichte der Kunst- geschichte wissen wir, dass Forscher vor 500 Jahren, vor 150 Jahren, vor zehn Jahren andere Interessen hat- ten. Aber gute Fragen erledigen sich nicht. Dass ich heute ein Fragenbuch schreibe, ist kein Zufall. Wie ich auch im Buch dargestellt habe, gibt es ge- rade heute ein auffälliges Interesse an Fragenbüchern, Blankbooks, an Do-it- yourself, an Katalytischem, Persönli- chem. Wahrscheinlich ist Fragen eine gute Technik für heutige Menschen, die sich selbst verstehen wollen, Au- toritäten relativieren, „ihren eigenen Zugang“ finden wollen. Auch Kunst- didaktik ist nicht zeitlos. Mich interes- siert, was heute sinnvoll wäre. Können Sie sich vorstellen, ein gezielteres Fragenbuch zu ent- wickeln? „Fragen an Joseph Beuys“ beispielsweise? Ja, das kann ich mir vorstellen! Das Buch, so wie es ist, müsste in ver- schiedenen Kunstkontexten funktio- nieren. Eben deshalb fehlt aber auch immer etwas. Wenn man sich in einer Ausstellung mit einem Künstler, zum Beispiel Beuys, beschäftigt, wird man da hoffentlich gezielter weiterfragen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass verschiedene Gruppen jeweils andere Interessen haben: Kinder fragen an- ders als alte Menschen, Kunsthändler fragen anders als Volkshochschuldo- zenten und so weiter. Streng genom- men müsste jeder Leser das Buch mit seinen eigenen Fragen, bei jeder Aus- stellung neu, ergänzen. Neben den Fragen enthält Ihr Buch auch Reflexionen über das Fragenstellen an die Kunst, kurze Texte, die Einblicke in Ihre Auffas- sung vom Kunstsehen und Kunst- erleben geben. Ein Zitat: „Das geist- lose Abschleichen von Kunst oder das autoritätsgläubige Konsumie- ren von Kunst reichen nicht.“ Kann Ihr Buch diesen Zustand ändern? Kunst wird oft als Event oder als Schnitzeljagd aufgefasst, etwa wenn man „da gewesen“ sein muss oder wenn man die „richtigen“ Einordnun- gen und Begriffe dazu lernen soll. Kunst kann aber viel mehr. Ich finde aufmerksame, selbstständige, unab- hängige Kunstbetrachter gut. Ich hof- fe, dass das Buch Anstöße gibt, dass es befreit und Spaß macht und damit Kunst in den Blick rückt. ,,Gute Fragen erledigen sich nichtʻʻ Ein Buch soll Menschen dabei helfen, sich in Ausstellungen einen eigenen Weg zur Kunst zu bahnen kompass ohne Audioguide: Angeli Janhsen plädiert für aufmerksame, selbstständige und unabhängige Kunstbetrachter. FoTo: GISELA BoNFIG Angeli Janhsen: Kunst selbst sehen. Ein Fragenbuch. modo Freiburg 2013. 13,90 Euro. Buch auch Reflexionen über das Fragenstellen an die Kunst, kurze Texte, die Einblicke in Ihre Auffas- sung vom Kunstsehen und Kunst- erleben geben. Ein Zitat: „Das geist- lose Abschleichen von Kunst oder das autoritätsgläubige Konsumie- ren von Kunst reichen nicht.“ Kann Ihr Buch diesen Zustand ändern? Schnitzeljagd aufgefasst, etwa wenn man „da gewesen“ sein muss oder wenn man die „richtigen“ Einordnun- gen und Begriffe dazu lernen soll. Kunst kann aber viel mehr. Ich finde aufmerksame, selbstständige, unab- hängige Kunstbetrachter gut. Ich hof- fe, dass das Buch Anstöße gibt, dassAngeli Janhsen: Kunst selbst sehen. Seit Anfang 2014 präsentiert die Abteilung Presse- und Öffentlich- keitsarbeit der Universität Freiburg Nachrichten noch übersichtlicher auf ihrer Homepage. Zwei neue Portale informieren zum einen über anstehen- de Pressetermine und zum anderen über Auszeichnungen, Preise und Eh- rungen, die Mitglieder der Universi- tät erhalten haben. Hinzu kommt das Forschungsportal Surprising Science, das weiterhin Themen aus der Wissen- schaft mit Texten, Fotos, Tönen und Videos präsentiert, nun aber in den zentralen online-Auftritt der Abteilung eingebunden ist. Alle weiteren Presse- mitteilungen der Universität sind nach wie vor im Newsroom zu finden. Nachrichten auf einen Blick www.pr.uni-freiburg.de/pm/veranstaltungen www.pr.uni-freiburg.de/pm/personalia www.pr.uni-freiburg.de/pm/surprisingscience Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität Freiburg können sich ab sofort für die interne Fort- und Weiter- bildung im ersten Halbjahr 2014 an- melden. Die Freiburger Akademie für Universitäre Weiterbildung (FRAUW) bietet Kurse für alle Beschäftigten an: von neuen Mitarbeitern bis hin zu Führungskräften, für Personal in Wis- senschaft und Verwaltung. Das The- menspektrum umfasst unter anderem „Internes Know-how“ mit Seminaren zu Corporate Design und Datenschutz, „Kommunikation und Management“ mit Kursen zu konstruktiver Gesprächsfüh- rung und interkultureller Kompetenz sowie „Betriebliches Gesundheitsma- nagement“ mit Yoga am Morgen und Rückenkursen. Im Programm sind auch viele neue Kurse: So gibt es zum Beispiel erstmalig „Englisch im Labor“ sowie das Modul „Motivierend führen“. Kurse der internen Weiterbildung freigeschaltet www.weiterbildung.uni-freiburg.de/iwb Das Service Center Studium der Universität Freiburg hat seine offenen Sprechstunden verlängert: Studie- rende können sich künftig montags, dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr sowie dienstags von 14 bis 16 Uhr ohne vorherige Anmeldung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentralen Studienberatung wenden, um einfache, aber dringende Anlie- gen zu klären. Für weniger eilige und komplizierte Fälle sind individuell zu vereinbarende Termine vorgesehen. Außerdem hat das Team einen zusätz- lichen Schwerpunkt in sein Angebot aufgenommen: Die Studienausgangs- beratung informiert darüber, wie es nach dem Examen weitergehen kann. Zentrale Studienberatung erweitert Servicezeiten www.studium.uni-freiburg.de/service_und_beratungsstellen/zsb www.gruendung.uni-freiburg.de/veranstaltungen/stammtisch Gründerstammtisch zieht in den Grünhof Das Zentrum für Schlüsselqualifika- tionen der Universität Freiburg organi- siert in der vorlesungsfreien Zeit mehr als 70 Veranstaltungen für Studieren- de. Die Angebote zu „Berufsfeldorien- tierten Kompetenzen“ (BOK) in den Bereichen Management, Kommunika- tion, Elektronische Datenverarbeitung und Medien richten sich vor allem an Bachelorstudierende. Im „Modul Per- sonale Kompetenz“ (MPK) befassen sich vorrangig Lehramtsstudierende mit Fragen, die für ihren späteren Be- ruf wichtig sind. Die online-Belegung der Ferienveranstaltungen für Bache- lor-, Jura- und Lehramtsstudierende nach der Gymnasiallehrerprüfungs- ordnung I startete Ende Januar 2014. Die Restplatzvergabe an Studierende anderer Studiengänge beginnt am 11. Februar. Die online-Belegung für BoK- und MPK-Veranstaltungen in der Vorlesungszeit ist vom 7. April an möglich. Neues Programm des Zentrums für Schlüsselqualifikationen erschienen www.zfs.uni-freiburg.de Der Gründerstammtisch hat ein neues Zuhause: In Zukunft treffen sich alle In- teressierten an jedem ersten Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Grünhof. FoTo: PATRICK SEEGER

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