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uni'leben 03-2013

03 2013 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 9kompass von Isabell Wiedle Stell dir vor, du liegst auf einem Feld, und ein Panzer fährt über dich drü- ber. Einmal vorwärts, einmal rückwärts. Und dann versuchst du, dich zu bewe- gen. Und dann stell dir vor, du hast die Glocke vom Petersdom im Kopf, und die schwingt bei jeder Bewegung, bei jedem Räuspern, bei jedem Husten.“ So be- schreibt ein 46-jähriger Mann mit dem Pseudonym Thomas Kern, wie er sich nach einem epileptischen Anfall fühlt. Er ist einer von 43 Epilepsiepatientin- nen und -patienten, die auf der Internet- seite „www.krankheitserfahrungen.de“ von ihrem Leben zwischen Gesundheit und Krankheit berichten. Die Webseite ist das Ergebnis einer Kooperation der Abteilung für Rehabilitationspsycholo- gie der Universität Freiburg mit dem Institut für Allgemeinmedizin der Uni- versität Göttingen. Die ersten Krank- heitsberichte wurden im Februar 2011 online gestellt. „Unser vorrangiges Ziel ist es, Betroffenen die Erfahrungen anderer Patienten zur Information, Ent- scheidungshilfe und Unterstützung zur Verfügung zu stellen“, sagt Prof. Dr. Ga- briele Lucius-Hoene, Leiterin der Frei- burger Arbeitsgruppe. Lucius-Hoene ist Psychologin und Ärztin und befasst sich vor allem mit narrativer Medizin: Sie erforscht, wie Patienten von ihrer Krankheit erzählen. Möglichst viele Krankheits- erfahrungen sammeln Die Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftler sehen in der Webseite auch ein großes Potenzial für die me- dizinische Fort- und Weiterbildung, da sie Studierenden und Auszubilden- den tiefe Einblicke in Erfahrungen von Menschen mit chronischen Erkran- kungen und Gesundheitsproblemen vermittelt. Neben Epilepsie sind auch Krankheitsbilder zu chronisch-ent- zündlichen Darmerkrankungen, Dia- betes Typ 2 und chronischem Schmerz online abrufbar. Weitere Module sind bereits in Arbeit. 2014 sollen unter an- derem Erfahrungsberichte über Brust- krebs, Darmkrebs und Prostatakrebs veröffentlicht werden. Für jedes Modul werden bis zu 50 Patienten interviewt, die sich zum Beispiel im Hinblick auf ihr Alter, die Art der jeweiligen Erkran- kung, ihre Lebenssituation und ihren Wohnort unterscheiden. „Wichtigstes Prinzip bei der Präsentation im Inter- net ist die größtmögliche Variabilität. Wir wollen Erfahrungen mit einer Er- krankung in ihrer ganzen Bandbreite zeigen: wie die Betroffenen die Auswir- kungen auf ihr Leben und die Therapie erlebt haben, was geholfen hat, wie sie damit umgehen und welche Gedanken sie sich dazu machen“, erklärt Lucius- Hoene. Die Interviews beginnen damit, dass der Patient erzählt, wie sein Leben ist, seit er gemerkt hat, dass mit ihm et- was „nicht stimmt“. Anschließend stel- len die Forscherinnen und Forscher vertiefende Fragen, etwa zum Umgang mit den Schmerzen und den Neben- wirkungen von Medikamenten oder zu den Auswirkungen der Erkrankung auf den Alltag. Am Ende entsteht ein rela- tiv systematischer Überblick über das Alltagsleben und die Gefühlswelt der Erkrankten. „Jedes Interview beein- druckt und zieht einen unglaublich in die Schicksale mit rein“, sagt Lucius- Hoene. Die Gespräche werden an- schließend von den Wissenschaftlern aufbereitet, nach Themen sortiert und schließlich ausschnittweise auf der Internetseite als Video-, Audio- oder Textdatei präsentiert. Der Epileptiker Thomas Kern erzählt im Interview, dass er auf einen Operationstermin wartet. Er ist zuversichtlich, nach dem chirur- gischen Eingriff ein Leben ohne Me- dikamente führen zu können. Es sind Geschichten wie diese, die den täglich etwa 100 bis 200 Nutzerinnen und Nut- zern der Webseite Mut machen. Leben zwischen Gesundheit und Krankheit Auf einer deutschlandweit einmaligen Internetseite erzählen Menschen von ihrem Dasein als Patient www.krankheitserfahrungen.de Ehrlich erzählt: Das Online-Portal gibt Patienten einen Einblick in das Alltags- leben und die Gefühlswelt anderer Betroffener, die zum Beispiel an Epilepsie oder chronischem Schmerz leiden. FOTO: RUSTLE_69/FOTOLIA, MONTAGE: QU-INT Sonne, Wolken, Regen, Wind: Die Professur für Meteorologie und Klima- tologie der Universität Freiburg betreibt seit 14 Jahren auf dem Chemie-Hoch- haus die Meteorologische Stadtstation Freiburg. Dort werden für Forschung und Lehre Wetterdaten wie Lufttem- peratur, relative Luftfeuchtigkeit, Wind- geschwindigkeit, Niederschlagssumme und Globalstrahlung erfasst. Diese waren bisher nur auf der Internetseite der Wetterstation einsehbar. Ab so- fort können Nutzerinnen und Nutzer aktuelle meteorologische Daten auch kostenlos auf Smartphones mit dem Betriebssystem Android ab der Ver- sion 4.1.2 mit einer sich automatisch aktualisierenden App abrufen. Wetter für das Smartphone www.mif.uni-freiburg.de/stationlive Das Zentrum für Schlüsselqualifika- tionen (ZfS) bietet Studierenden auch in der vorlesungsfreien Zeit eine große Bandbreite an Themen zur Auswahl. Vor allem Bachelorstudierende kön- nen berufsfeldorientierte Kompetenzen (BOK) im Management, in der Kom- munikation, im Medienbereich und in Elektronischer Datenverarbeitung er- werben. Lehramtsstudierende setzen sich im Modul Personale Kompetenz (MPK) mit berufsrelevanten Fragen auseinander. Die Online-Belegung der Ferienveranstaltungen für Bache- lor-, Jura- und Lehramtsstudierende nach der Gymnasiallehrerprüfungs- ordnung I läuft seit dem 1. Juli 2013, die Restplatzvergabe für Studieren- de anderer Studiengänge startet am 16. Juli 2013. Die Online-Belegung für Kurse in der Vorlesungszeit ist vom 30. September 2013 an möglich. Die beiden Programmhefte zu den BOK- und MPK-Angeboten im Zeitraum Juli 2013 bis Februar 2014 stehen auf der ZfS-Homepage zum Download bereit: Das Ferienprogramm des Zentrums für Schlüsselqualifikationen ist erschienen www.zfs.uni-freiburg.de Euro1) 0, Bezügekonto für den öffentlichen Sektor Seit ihrer Gründung als Selbsthilfeeinrichtung für den öffentlichen Dienst im Jahre 1921 betreut die BBBank erfolgreich Beamte und Arbeitnehmer im öffentlichen Sektor und ist mit einem besonderen Produkt- und Dienstleistungsangebot bis heute bevorzugter Partner der Beschäftigten des öffentlichen Sektors. 0,– Euro Bezügekonto1) • Kostenfreie Kontoführung inkl. BankCard und viele weitere attraktive Extras! Günstiger Abruf-Dispokredit1) • Bis zum 7-Fachen Ihrer Nettobezüge • Abruf ganz nach Ihrem Bedarf 0,– Euro Depot1) • Einfacher und kostenfreier Depotübertrag 1)Voraussetzung:Bezügekonto;Genossenschaftsanteilvon15,–Euro/Mitglied BBBank-Filialen in Freiburg und Emmendingen • Kartoffelmarkt 2, 79098 Freiburg, Tel. 07 61/3 19 19-0 • Carl-Kistner-Str. 21, 79115 Freiburg, Tel. 07 61/45 33 41-0 • Günterstalstr. 17–19, 79102 Freiburg, Tel. 07 61/7 90 88-0 • Kappler Str. 4, 79117 Freiburg, Tel. 07 61/6 11 17-0 • Karl-Friedrich-Str. 4, 79312 Emmendingen, Tel. 0 76 41/92 69-0 169x206_2c_Bezuegekonto_ohne_dbb.indd 1 18.06.13 10:16 Vorbild aus Großbritannien Das Gesundheitsportal wurde nach der Idee und Methodik der britischen Internetseiten „www.healthtalkonline. org“ und „www.youthtalkonline.org“ der Stiftung Database of Individual Patients’ Experiences (DIPEx) er- stellt. Mittlerweile gehören zwölf Län- der zu DIPEx International und bauen entsprechende Webseiten auf. Um potenzielle Einflussnahme bereits im Vorfeld auszuschließen, verzichten alle Forschungsgruppen auf Geld von der pharmazeutischen Industrie oder anderen Interessengruppen. So wird die deutsche Internetseite unter anderem vom Bundesministe- rium für Bildung und Forschung, dem Bundesgesundheitsministerium und der Deutschen Rentenversicherung finanziert.

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