05 2012 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 9 Das perfekte Konto für Giro-Gourmets und Kostenverächter, für Premium-Pioniere und Köpfchenrechner. Von denen nutzen rund 50.000 contomaxx. Denn als Freizeit- und Erlebniskonto bringt contomaxx Banking und Service, Reisen und Sicherheit ideal zusammen – mit vielen regio- nahen Partnern und weltweiten Leistungen. Mehr Infos zu allen Vorteilen in Ihrer Sparkasse, auf www.contomaxx.de und ab Juli auch als App auf Ihrem Smartphone! Das perfekte Konto für Giro-Gourmets und Kostenverächter, für Premium-Pioniere und lebe dein Konto – einfach premium kalkuliertm itKöpfchenistvielseitig aufReisen genießtm itSicherheit kompass Der Homo Faber und die Schöpfung Regine Kather ist der Wiederentdeckung der Natur in der Philosophiegeschichte auf der Spur von Anita Rüffer Konsumrausch, Klimawandel, Schul- denberge, Stürme, Überschwem- mungen und wachsende Wüsten: Kein Tag vergeht, an dem die Zeichen der globalen ökologischen Krise nicht in den Medien vertreten wären. Ungehört scheinen Mahnungen von Christen zu verhallen, die Schöpfung um Gottes und der Menschen willen zu bewahren. Wer unter „Bewahrung“ die Herbeiführung stabiler Verhältnisse im Ökosystem ver- steht, hat die Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht: „Auch ohne mensch- lichen Einfluss sind Ökosysteme immer nur für begrenzte Zeit stabil“, setzt die Freiburger Philosophieprofessorin Re- gine Kather verbreiteten Sehnsüchten Grenzen. „Der Versuch, konstante Be- dingungen zu erhalten, würde geradezu die Zerstörung des Lebens beinhalten.“ Also weitermachen wie bisher und die Natur sich selbst überlassen? Aus der Verantwortung für die Veränderungen, die er auslöst, mag sie den Menschen nicht entlassen: „Die Natur kann nur be- wahrt werden, wenn man ihre Fähigkeit zur Regeneration und zur Erzeugung neuer Lebensformen und Ordnungszu- stände erhält.“ Spätestens seit Platon und Plotin kreisen die Gedanken berühmter Den- ker um den Kosmos und die Stellung des Menschen darin. „Die Wiederent- deckung der Natur“ hat Regine Kather ihren anspruchsvollen Streifzug durch die Geschichte der „Naturphilosophie im Zeichen der ökologischen Krise“ be- titelt. Wer etwas wiederentdeckt, muss es schon mal gehabt, dann aber verlo- ren haben. Hildegard von Bingen zum Beispiel, die einzige Frau unter lau- ter Männern, die die Autorin zu Wort kommen lässt, hat schon im Mittelalter „die dynamische Vernetzung der Le- bensformen und die Verantwortung für sie dargestellt“. Aber da hat sich der Mensch noch als Teil der göttli- chen Schöpfung verstanden, in die er ebenso wie Tiere, Pflanzen und die unbelebte Natur eingebettet ist. Das ändert sich mit Descartes und Kant, die die „kopernikanische Wende in der Erkenntnistheorie“ vollziehen: Wäh- rend René Descartes die Welt in Dinge und Personen aufteilt, macht Immanu- el Kant den Menschen zum „Zentrum der Welterschließung“. Die Natur dient ihm nur noch als Gegenstand des Er- kennens und Handelns und wird zu- nehmend wie eine exakt funktionieren- de Maschine wahrgenommen. Damit ist die Bühne frei für den Homo Faber der Neuzeit mit seiner durchgehend materialistischen Erklärung, der die Natur zur Ausbeutung durch den Men- schen freigegeben hat. „Als Maschine erzeugt die Welt weder Angst noch Ehrfurcht. Ethische und ästhetische Dimensionen der Natur werden ebenso wie mythisch-religiöse Sinndeutungen als irrational verworfen.“ Detail- und kenntnisreich fällt Regine Kathers Ausflug in die Geschichte der Naturphilosophie aus. Laien unter den Leserinnen und Lesern dürfte zuwei- len schwindeln bei dem Versuch, all die verzwickten abstrakten Gedanken- gänge philosophischer Denker nach- zuvollziehen. Immer wieder fasziniert aber die Gründlichkeit, mit der die Au- torin den gewandelten Haltungen des Menschen zur Natur sprachlich präzi- se auf der Spur ist. Eine Art Hoffnung schleicht sich am Ende ein, wenn sie die von Denkern wie Alfred Whitehead und Hans Jonas vollzogene Kehrt- wende darstellt. Diese erkennen die Natur als dynamischen Prozess und räumen allem Lebendigen darin seinen angemessenen Platz ein. Der Mensch ist dabei nicht mehr der distanzierte Beobachter, sondern beginnt sogar zu staunen über die ästhetische Kraft seiner Mit- und Umwelt. Regine Kather: Die Wiederentde- ckung der Natur. Naturphilosophie im Zeichen der ökologischen Krise. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2012. 283 Seiten, 49,90 Euro. Die Albert-Ludwigs-Universität hat ihre Einrichtungen für Fort- und Weiterbildung unter einer gemeinsa- men Adresse gebündelt. Nachdem im Jahr 2010 die Freiburger Akade- mie für Universitäre Weiterbildung (FRAUW) als Dachorganisation ge- gründet wurde, ist nun die räumliche Zusammenführung in der Universi- tätsstraße 9 abgeschlossen. Unter- gebracht sind dort die interne Weiter- bildung mit Qualifizierungsangeboten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter der Universität, das Zentrum für Schlüsselqualifikationen, das Bache- lor- und Lehramtsstudierenden ein überfachliches Programm bietet, und die wissenschaftliche Weiterbildung mit Masterstudiengängen, Diplom- und Zertifikatsstudien sowie Kursen und Angeboten für Gasthörende. „Mit kürzeren Wegen und gemeinsamer Infrastruktur werden sich neue Syn- ergien ergeben, die die Angebote und Leistungen des Erfolgsmodells FRAUW noch attraktiver werden las- sen“, sagt Prof. Dr. Heiner Schanz, Prorektor für Lehre der Universität Freiburg. Fortbildung unter einem Dach www.weiterbildung.uni-freiburg.de/ Zum Wintersemester 2012/13 er- öffnet das Studentenwerk Freiburg das neue Wohnheim „Campus 1“. Auf dem Gelände der Technischen Fakultät bietet es 104 Studierenden ein ansprechendes Zuhause. Mit Parkettfußböden, großen Fenstern und bequemen Sitz-Liege-Bänken sind die Zimmer freundlich gestaltet. Vier Appartements sind an die Be- dürfnisse von Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern angepasst. Dank energieeffizienter Baumaterialien, Fernwärme vom Universitätsklinikum und Fotovoltaik kommt auch der Um- weltschutz nicht zu kurz. Im Gebäude ist außerdem eine Kindertagesstätte für die Kinder von Studierenden, Pro- movierenden und Beschäftigten der Universität untergebracht. Studierende beziehen neues Zuhause am Flugplatz „Campus 1“ bietet Wohnraum für 104 Studierende. Foto: Zerdoun www.pr.uni-freiburg.de/service/wissenswanderungen Wieso wachsen im Frühsommer Or- chideen auf dem Schönberg? Was ver- raten die Kollegiengebäude in der Stadtmitte über die Geschichte der Albert-Ludwigs-Universität? Welche Literaten haben in Freiburg gelebt? Die Antworten präsentiert die Universität Freiburg im Internet: Mit ausführlichen Berichten, atmosphärischen Impressi- onen und detaillierten Karten bietet sie allen Interessierten die Möglichkeit, die fünf Routen der Freiburger Wissens- wanderungen selbst nachzulaufen. Die Exkursionen führen zum Beispiel auf den Schönberg, auf den Kandel im Südschwarzwald oder durch die Frei- burger Innenstadt. Das Projekt startete im Mai 2012. Forscherinnen und For- scher gaben bei Spaziergängen, Füh- rungen und Wanderungen Einblicke in die Welt der Literatur, Geschichte, Geografie und Geobotanik. Mit ihrem Fachwissen ließen sie die Öffentlich- keit an kleinen und großen Entdeckun- gen teilhaben, die Freiburg und seine Umgebung einzigartig machen. Das Projekt „Freiburger Wissens- wanderungen“ ist eine Kooperation der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universität Freiburg und des Studium generale. Wissenswanderungen entdecken, erleben, erfahren Badische Spezialitäten Durchgehend warme Küche INSEL 4 79098 Freiburg, Tel. 0761/35697 Olga & Hans Schmidt www.rauher-mann.de G ASTSTÄTT E Zum rauhen Mann Foto: bender