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uni'leben 05-2013

05 2013 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 6 von Katrin Albaum Internationale Nachrichtensender wie BBC World News oder CNN Internatio- nal versprechen, ihre Zuschauerinnen und Zuschauer in allen Teilen der Erde über das aktuelle Zeitgeschehen zu informieren. Doch wie global sind ihre Nachrichten tatsächlich? Gibt es Län- der, die in den Nachrichtensendungen gar nicht vorkommen? Wenn ja, wie ist dies zu erklären? Das hat Benedikt Strunz in seiner Dissertation untersucht, die er am Lehrstuhl von Prof. Dr. Uwe Wagschal vom Seminar für Wissen- schaftliche Politik der Albert-Ludwigs- Universität anfertigte. Eines seiner Ergebnisse: Internationale Nachrichten- sender sind weit entfernt vom Traum ei- nes globalen Nachrichtenformats. „Die Bilder der Welt, die wir täglich im TV sehen, gleichen einem Flickenteppich“, erläutert Strunz. Der 32-Jährige analysierte die Nachrichten der fünf Sender Al Ja- zeera English, BBC World News, CNN International, France 24 und Russia Today. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich über zwei Wochen des Jahres 2010. Insgesamt wertete Strunz knapp 32 Nachrichtenstunden und 873 Nachrichtenmeldungen aus. Für internationale Nachrichtensender begeisterte er sich schon im Studium. In seiner Magisterarbeit beschäftigte er sich mit Al Jazeera English. Au- ßerdem hat er als Journalist ein be- rufliches Interesse an der Thematik. Zurzeit ist er Reporter beim Norddeut- schen Rundfunk. Fokus auf das Heimatland Alle untersuchten Sender teilen die Welt in Nachrichtenzentren, ein Nach- richtenmittelfeld und eine Peripherie ein, stellte der Politikwissenschaft- ler fest. Nachrichtenzentren kommen in ausnahmslos jeder Sendung vor und umfassen das Heimatland des jeweiligen Senders sowie einige „Eli- tenationen“. Nur Al Jazeera English ignoriert seine Herkunft, doch die an- deren vier Sender legen einen starken Fokus auf ihre Heimat. Auch 30 bis 50 Prozent der Personen, die in einer Nachrichtensendung zu Wort kom- men und beispielsweise Kommentare abgeben, stammen in der Regel aus dem Heimatland des Senders. Die USA, einige andere G8-Staaten wie Großbritannien und Russland sowie Krisenstaaten wie Pakistan und Af- ghanistan gehören darüber hinaus zu den Ländern, über die am meis- ten berichtet wird. Länder in Afrika, Lateinamerika, Ozeanien und Ost- europa rücken hingegen in die Peri- pherie: Über sie berichten die Sender nur sporadisch. Zahlreiche Länder aus diesen Regionen kommen in den untersuchten Nachrichtenbeiträgen überhaupt nicht vor. Trotz eines ähnlichen Grundmusters zeichnen sich die Sender als eigen- ständige Angebote aus. Russia Today zum Beispiel legt den Fokus auf Russ- land und Osteuropa und informiert zudem vermehrt über Geschehnisse im zentralasiatischen Raum. France 24 blickt verstärkt auf Belgien, igno- riert aber auffallend stark die USA. Warum einige Länder häufiger oder seltener in den Nachrichten auftau- chen, kann die Studie nicht eindeutig beantworten. Auch durch komplexe statistische Methoden ließ sich nicht nachvollziehen, ob es einen Zusam- menhang zwischen der politischen, geografischen, ökonomischen oder kulturellen Nähe eines Landes zum Heimatland des Senders gibt. „Ein deutliches Zeichen dafür, dass Nach- richtenprozesse komplexer ablaufen, als sich Statistiker es manchmal wün- schen“, so Strunz. Internationale Nachrichtensender als Impulsgeber Ob ein Land es in die Nachrichten schafft oder nicht, sei eine zentrale Frage: „Länder, die in jeglicher Be- richterstattung fehlen, tauchen in po- litisch-kulturellen oder ökonomischen Debatten nicht auf und werden von uns als weniger wichtig angesehen.“ Fernsehen, Radio, Zeitungen und In- ternet beeinflussen das Bild, das die Öffentlichkeit von einem Land hat, und legen fest, was als wichtig gilt. Somit konstruieren die Medien laut Strunz eine allgemein akzeptierte Realität. Außenpolitische Akteurinnen und Akteure orientierten sich zudem an dem von den Massenmedien vermit- telten Auslandsbild, um die öffentliche Meinung einzuschätzen. So nähmen Nachrichtensendungen indirekt Ein- fluss auf außenpolitische Entscheidun- gen. „Internationale Nachrichtensen- der gewinnen dabei immer mehr an Bedeutung. Sie sind Impulsgeber für das globale Nachrichtensystem.“ Die Welt ist einDie Welt ist ein FlickenteppichFlickenteppich Der Politikwissenschaftler Benedikt StrunzDer Politikwissenschaftler Benedikt Strunz hat analysiert, über welche Länderhat analysiert, über welche Länder internationale Nachrichtensender berichteninternationale Nachrichtensender berichten forschen www.uniklinik-freiburg.de/cci Das Bundesministerium für Bil- dung und Forschung fördert das Forschungsprojekt „Grounding Area Studies in Social Practice: Sou- theast Asian Studies at Freiburg“ an der Albert-Ludwigs-Universität ab November 2013 für weitere zwei Jahre. Das fächerübergreifende Projekt untersucht die aktuellen po- litischen, ökonomischen und sozio- kulturellen Entwicklungen in Süd- ostasien. Im Mittelpunkt steht die vielfältige soziale Alltagspraxis Südostasiens mit ihren Beziehungen zu Nachbarnationen, Weltreligionen und globalen Entwicklungen. Die Frei- burger Südostasienforschung gründet auf einem Zusammenschluss von Poli- tikwissenschaft, Ethnologie, Ökonomie und außereuropäischer Geschichte. Sie will Forschung und Lehre im Hin- blick auf die asiatische Region stärken sowie die Beziehungen mit universitä- ren, staatlichen und zivilgesellschaftli- chen Partnern in der Region Südost- asien festigen. Freiburger Südostasienforschung geht in die Verlängerung Das Centrum für Chronische Im- mundefizienz (CCI) am Universi- tätsklinikum Freiburg erhält vom Bundesministerium für Bildung und Forschung insgesamt 25 Mil- lionen Euro für die kommenden fünf Jahre. Am CCI arbeiten Kinder- ärzte, Internisten, Spezialisten für das Abwehrsystem, für Infektions- erkrankungen, Bluterkrankungen und Knochenmarktransplantation sowie Grundlagenforscher aus Medizin und Biologie zusammen. Die Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler un- tersuchen und behandeln Patientinnen und Patienten mit Abwehrschwäche, so genannten Immundefekten. Zudem erforschen sie Ursachen, Diagnos- tik und Therapie dieser Erkrankun- gen. Ziel ist, neue wissenschaftliche Erkenntnisse in klinische Anwendun- gen zu überführen. Das CCI wurde 2008 als eines von acht Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren in Deutschland gegründet. Etwa 1.600 Menschen aus ganz Deutschland waren 2012 Patienten des Zentrums. Centrum für Chronische Immundefizienz positiv begutachtet Wo die USA liegen, weiß jeder. Doch wo befinden sich Belize, Gambia oder Turkmenistan? Benedikt Strunz zufolge finden Länder in Afrika, Lateinamerika, Ozeanien und Osteuropa in den Nachrichten internatio- naler Sender kaum Beachtung. QUELLE: SIMMITTOROK/FOTOLIA Begeistert sich für Medien und Nach- richten: Benedikt Strunz begann seine journalistische Karriere bei Radio Dreyeckland Freiburg und arbeitet nun als Reporter beim Norddeutschen Rundfunk. QUELLE: NORDDEUTSCHER RUNDFUNK www.izg.uniklinik-freiburg.de Das Universitätsklinikum Freiburg hat zum 1. September 2013 das Insti- tut für Zell- und Gentherapie (IZG) ge- gründet. Ziel der neuen zentralen Ein- richtung ist es, neue Perspektiven in der Umsetzung von zell- und genthe- rapeutischen Ansätzen zu erarbeiten. Mittelfristig wollen die Forscherinnen und Forscher Therapieoptionen für Patientinnen und Patienten mit selte- nen Immunschwäche-Erkrankungen, HIV und Leukämie entwickeln. Das IZG schlägt damit eine Brücke von der Grundlagenforschung zur Kranken- versorgung und bündelt die jahrzehn- telange Erfahrung in der Herstellung von Blutprodukten, wie sie in der klas- sischen Transfusionsmedizin gepflegt wird, mit dem Potenzial der Genthe- rapie unter einem Dach. Direktor des Instituts ist Prof. Dr. Toni Cathomen. Neues Institut für Zell- und Gentherapie lebendi te das lebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendilebendi tete das Denn kein anderes Konto macht so beweglich wie Warum ist contomaxx ein Konto wie kein anderes? Weil es als Freizeit- und Erlebnis- konto Banking und Service, Reisen und Sicherheit perfekt zusammenbringt. Mit dabei: viele regionahe Partner, weltweite Leistungen und bereits mehr als 50.000 Kunden. Mehr Infos zu den einzigartigen Vorteilen von contomaxx in Ihrer Sparkasse, auf www.contomaxx.de oder mit der contomaxx-App. in Ihrer Sparkasse, Anz_lebenslustixxte_111,6x158.indd 1 02.07.13 15:39 www.southeastasianstudies. uni-freiburg.de

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