05 2013 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 7campus Universität mit Öko-Verkehrssiegel ausgezeichnet Die Albert-Ludwigs-Universität hat zum vierten Mal in Folge das Öko- Verkehrssiegel der Stadt Freiburg erhalten. Mit diesem Preis zeichnet die Stadt Firmen und Einrichtungen aus, die den Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern Anreize bieten, den Weg zur Arbeit umweltfreundlich zurück- zulegen. Die Universität punktet un- ter anderem mit dem Jobticket, einer verbilligten Jahreskarte des Regio- Verkehrsverbunds Freiburg (RVF). Mehr als 700 Beschäftigte im Jahr kaufen es, um mit Zug, Straßenbahn und Bus zur Arbeit zu pendeln. Hinzu kommen etwa 18.600 Studierende aller Freiburger Hochschulen – die meisten von ihnen studieren an der Universität –, die über das Studieren- denwerk Freiburg-Schwarzwald das RVF-Semesterticket für Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen. Außerdem bietet der Personalrat der Universität allen Beschäftigten, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, regelmäßig einen kostenlosen Fahr- rad-Sicherheitscheck an. www.nachhaltige.uni-freiburg.de Wenn ein Artikel von uni'leben Sie besonders beschäftigt hat, wenn Sie sich gefreut oder geärgert haben: Das Redaktionsteam freut sich über Ihre Meinung, Kritik und Anregungen. Die Redaktion behält sich vor, Ihre Zuschrift gegebenenfalls in gekürzter Form als Leserbrief zu veröffentlichen. unileben@pr.uni-freiburg.deunileben@pr.uni-freiburg.de Schreiben Sieʼs uns. Ihre Meinung ist gefragt! von Claudia Füßler Die junge Frau schaut ernst. Ihre dunklen Haare trägt sie kurz, ein kleines Lächeln umspielt ihre Lippen. Sie heißt Matilde und ist auf einem von sechs Schwarz-Weiß-Porträts zu se- hen, die der guatemaltekische Künstler José Saravia zurzeit auf der Online- plattform „Project Open Art“ ausstellt. Freiburger Studierende der Ethnolo- gie haben das Projekt 2006 gestartet. In den vergangenen Jahren dämmerte es ein wenig im Dornröschenschlaf, wurde aber im Rahmen einer Kunst- AG weiter betreut. Da immer wieder Anfragen von Künstlerinnen und Künstlern eintrafen, entschloss sich Dr. Andreas Volz, Mitarbeiter am In- stitut für Ethnologie und Gründer der Webseite, das Ganze wieder ein we- nig voranzutreiben. Zum Sommerse- mester 2013 versammelte er in einem Seminar Studierende der Ethnologie und Kunstgeschichte, die Lust hatten, die Grundidee des Projekts wieder aufzunehmen. Sie lautet: Kunstschaf- fenden auf der ganzen Welt ein Forum zu bieten, in dem sie sich und ihre Kunst frei von Zeit und Raum präsen- tieren können. Das Vorhaben gelang, auch mit der Unterstützung von Alumnae und Alumni der Universität und vielen be- geisterten Künstlern. Im Juli 2013 lud der Kurs zur virtuellen Sonderausstel- lung „Same same, but different!“ ein. Sie ist auch heute noch auf der Seite zu sehen, neben einer Dauerausstel- lung. Derzeit präsentieren sich etwa 35 Künstler aller Kontinente mit ihren Arbeiten. Die Bandbreite der Werke reicht von Fotos und Ölmalerei über Videosequenzen und Skulpturen bis hin zu Installationen. Gezeigt wird alles. Die Macherinnen und Macher der Seite prüfen eingereichte Kunst lediglich darauf, dass keine porno- grafischen und rassistischen Inhalte vorhanden sind. Ansonsten legen sie keinerlei Kriterien an, bewerten und stufen die Werke nicht ein, betont Pe- ter Helwig, der im fünften Semester Ethnologie studiert. Er gehört zu den 15 Studierenden, die den Neustart mit vorangetrieben haben. „Wir kümmern uns lediglich um die Verwaltung und achten darauf, dass das Gleichge- wicht bestehen bleibt“, sagt Helwig. Dazu gehört zum Beispiel, dass jeder Künstler maximal zehn Bilder seiner Werke einstellen darf. „Und wir sind kein Maklerbüro, auch wenn wir es toll finden, wenn jemand ein Kunstwerk kaufen will.“ Damit potenzielle Käu- ferinnen und Käufer und die Künstler sich finden, gibt es zu jedem Kunst- schaffenden ein Miniporträt samt Kon- taktdaten. Partner für das Projekt gesucht Schon jetzt ist das Projekt so er- folgreich, dass es bei der Google- Suche nach „open art“ unter den ersten fünf Treffern landet. Helwig hofft, dass auf diesem Weg weltweit Künstler auf die Plattform aufmerk- sam werden. Wenn die Seite wächst, muss auch die Betreuung neu geklärt werden. Bisher stemmen die Stu- dierenden, Volz und ein technischer Mitarbeiter die Arbeit allein. Das ist aufwendig, garantiert aber, dass die Grundidee weiter trägt und ein Künst- ler nicht plötzlich mehrere Hundert Bilder hochlädt. Das Team kann sich vorstellen, Partner für das Projekt zu finden. „Wenn Universitäten, Galerien oder Museen auf uns hinweisen, kön- nen wir viele Künstler erreichen.“ Die Plattform via Internet bekannt zu machen funktioniert allerdings nur begrenzt. Denn es sollen ja gerade auch Künstler erreicht werden, die keinen oder einen erschwerten Zu- gang zur Onlinewelt haben. So sollen zum Beispiel auch von Armut oder politischer Unterdrückung betroffene Künstler die Chance haben, ihre Ar- beiten einer globalen Öffentlichkeit zu präsentieren – völlig kostenfrei. „Da wir als Ethnologen viel unter- wegs sind in der Welt, können wir die Künstler ansprechen und sie auf das Projekt aufmerksam machen“, sagt Helwig, der zurzeit ein Praktikum in Namibia macht und die Plattform im- mer im Hinterkopf hat, wenn er neue Leute kennenlernt. „Kunst lebt überall, auch im Outback in Australien oder in einem afrikanischen Township. Es wäre doch schade, wenn niemand die Werke zu Gesicht bekäme.“ www.project-open-art.org ‚‚Kunst lebt überall‘‘Mit der Onlineplattform „Project Open Art“ bieten Freiburger Studierende Künstlern aller Kontinente ein Forum Sieben Meter buntes Acryl: Der mongolische Künstler Otgonbayar Ershuu arbeitete zwei Jahre lang an seinem Gemälde. Dank der Plattform kann er das Werk einem weltweiten Publikum präsentieren. FOTOS: PROJECT OPEN ART › Mittagstisch mit Salatbuffet › Gartenwirtschaft Kantinenstraße 12 | 79106 Freiburg | 0761.76 66 68 81 | info@die-kantina.de › Sonntag Frühstücksbuffet › Kaminzimmer (bis 40 Personen) www.die-kantina.de Frisch aufgemacht für Anhänger guter Volks-Wirtschaft Festival der Universitäten am Oberrhein Musik, Gesang, Tanz, Sport, Ak- robatik, Comedy, SlamLyrics und Kurz-Theater: Die Europäische Kon- föderation der Oberrheinischen Uni- versitäten (EUCOR) veranstaltet am Samstag, 16. November 2013, ab 17 Uhr in der Freiburger MensaBar ein Festival mit Darbietungen interna- tionaler Studierendengruppen aller EUCOR-Standorte. Zudem sollen in- teraktive Programmpunkte direkte Be- gegnungen und Gespräche fördern. Die Moderation ist in deutscher und französischer Sprache. Der Eintritt ist frei, das Buffet „All you can eat“ mit Spezialitäten aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz kostet sechs Euro. Das Festival ist eine Ko- operation der EUCOR-Universitäten – Albert-Ludwigs-Universität Frei- burg, Karlsruher Institut für Techno- logie, Universität Basel, Université de Strasbourg, Université de Haute- Alsace – sowie der Studierendenwer- ke Freiburg-Schwarzwald, Karlsruhe, Strasbourg, Mulhouse und der stu- dentischen Körperschaft der Univer- sität Basel. Gastgeber ist der Interna- tionale Club des Studierendenwerks Freiburg-Schwarzwald. www.swfr.de/der-internationale-club/ clubabende/eucor-festival-2013 Walzer der Vergänglichkeit („Valse de l'impermanent“): Der Togolese Laka montiert Holzstücke aneinander. Bunt gekleidet: Tzachi Buchbut aus Tel Aviv/Israel stellt unter anderem Installationen aus. In ihrer Foto- und Videoserie „Ravel“ porträtiert die afghanische Künstlerin Gazelle Samizay eine Frau, die sich auf eine ziellose Reise begibt.