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uni'wissen 02-2012

„Wir hatten gar nicht die Absicht, den Einfluss von Nahrungsstoffen auf das Immunsystem im Darm zu untersuchen“ der Wissenschaftler. Er wollte nur herausfinden, wie sich LTi-Zellen (lymphoid tissue inducer) ent- wickeln und welche Moleküle sie steuern. Ohne Follikel sind Infektionen tödlich LTi-Zellen sind eine Unterfamilie der angebo- renen lymphoiden Zellen (innate lymphoid cells, ILC). Nach der Geburt entwickeln sich aus ­LTi-Zellen verschiedene Lymphzell-Cluster. ­Allein bilden sie zunächst Kryptopatches, die sich hauptsächlich im Dünndarm finden. Diese Zellansammlungen liegen am Fuß der Krypten, der Einbuchtungen zwischen zwei Darmzotten. Nun locken die LTi andere Immunzellen an – ­B-Zellen, die Antikörper produzieren. Damit ist der Kryptopatch zum Follikel geworden: Die Maus besitzt jetzt einen Schutz gegen entero­ pathogene und enterohämorrhagische Bakterien. „Diese lösen bei Mäusen ohne Follikel immer­ ­tödliche Infektionen aus“, erklärt Diefenbach. Selbst bei gesunden Menschen und Tieren ver- ursachen enteropathogene Erreger manchmal ernste, mitunter lebensbedrohliche Durchfälle. Hämorrhagische Keime, etwa EHEC (entero­ hämorrhagische Escherichia coli), können ­zusätzlich zu tödlichen Nierenschäden führen. Bei schweren Infektionen dringen die Erreger über Spalten durch das Darmepithel. Diese ein- zellige Schicht grenzt die Darmschleimhaut vom Darminhalt ab. Unter dem Darmepithel erzeugen die Keime Entzündungen. „Das wollen wir verhin- dern“, sagt Diefenbach. Allerdings ist noch unklar, 25

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