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uni'alumni 2013

Mit der Verfassten Studierendenschaft sollen sich demokratisch gewählte Vertretungen auf gesetzlicher Grundlage für die Interessen der Studierenden einsetzen können. Wie ­stehen Sie dazu? Ich halte die Verfasste Studierendenschaft im Grundsatz für eine gute Einrichtung. Allerdings wünsche ich mir, dass sich künftig mehr Studierende als bisher für eine solche studentische Selbstorgani­ sation engagieren und die Beteiligung an den ­Universitätswahlen deutlich steigt. Nur so kommt zum Ausdruck, dass die große Mehrheit die Ver­ fasste Studierendenschaft mittragen will. Freiburg wurde im Oktober 2012 Gründungs- mitglied von German U15. Was bedeutet dieser Zusammenschluss? In Deutschland gibt es eine Gruppe hervorragender, forschungsstarker, medizinführender Universitäten, die das gesamte Fächerspektrum abdecken. Diese 15 Volluniversitäten wollen deutlich machen, dass sie langfristig nur dann international konkurrenz­ fähig sein können, wenn Bund und Länder sie im Rahmen ihrer Unterstützung privilegiert behandeln. Damit vertritt Freiburg seine Interessen jetzt in zwei wichtigen Netzwerken: in German U15 auf der nationalen Ebene und international in LERU, der League of European Research Universities, in der 21 herausragende europäische Forschungsuniversi­ täten verbunden sind. Mit welchen Alleinstellungsmerkmalen wollen Sie die Universität künftig in der deutschen Hochschullandschaft positionieren? Das FRIAS und das UCF sind Markenzeichen und werden es mithilfe externer Finanzierungsquellen auch bleiben. Zwei Profilbereiche kommen hinzu: Zum einen befassen wir uns im Centre for Security and Society mit Fragen der Verwundbarkeit und Stabilität moderner Gesellschaften und der infor­ mationellen Selbstbestimmung der Menschen. Zum anderen entwickeln wir die Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften mit den Geowissenschaften zur Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen weiter, planen ein Institut für Umwelttechnologien an der Technischen Fakultät und richten ein gesamt­ universitäres Zentrum für Nachhaltigkeitswissen­ schaften ein. Damit bieten wir in Lehre und Forschung ein einmaliges Gesamtkonzept zum Thema „Klima und Umwelt“. An beiden Profilbereichen sind Diszi­ plinen von den Sozial- bis zu den Technikwissen­ schaften beteiligt. Darüber hinaus stärken wir die Kooperation mit unseren Nachbaruniversitäten. Vor allem mit Straßburg wollen wir einen gemein­ samen Campus schaffen, aber auch Basel wird ein wichtiger Partner bleiben. Welche Rolle spielen aus Ihrer Sicht die Alumnae und Alumni? Sie sind Botschafterinnen und Botschafter für Frei­ burg. Sie werben für Freiburg als international attrak­ tiven Standort für Studium und Forschung. Künftig sollten sie verstärkt dazu beitragen, weltweit ­Studierende und herausragende Wissenschaftle­ rinnen und Wissenschaftler zu rekrutieren. Zudem erwarte ich, dass sie auch mit ihrem finanziellen Engagement die Arbeit der Universität unterstützen – zum Beispiel das University College, das Service Center Studium oder eine Verbesserung der Infra­ struktur für Doktorandinnen und Doktoranden. Was wünschen Sie sich für 2013? Ich wünsche mir, dass wir unsere Überzeugungen von international herausragender Lehre und For­ schung in einer wegweisenden „Agenda 2022“ der Universität Freiburg niederlegen. Diese Universität ist stark, und diese Stärke wächst, wenn alle Status­ gruppen sich aus Überzeugung auf gemeinsame strategische Ziele festlegen. Hans-Jochen Schiewer, geboren 1955 in Berlin, ist seit 2008 Rektor der Albert-Ludwigs-Universität. Er studierte Germanistik und Geschichte an der Freien ­Universität Berlin, wo er 1990 promoviert und 1998 ­habilitiert wurde. Nach einem Fellowship an der Uni- versity of Oxford/England und einer Gastprofessur an der Université de Fribourg/Schweiz wechselte er 2001 als Professor für Ältere deutsche Literatur und Sprache an die Universität Göttingen und zwei Jahre später als Professor im gleichen Fach an die Universi- tät Freiburg. 2011 erhielt er für sein Engagement für die deutsch-französischen Beziehungen in Forschung und Lehre vom französischen Staat den Orden „Com- mandeur dans l’Ordre des Palmes Académiques“. Im gleichen Jahr verlieh die Universität Lettlands ihm die Ehrendoktorwürde. Schiewer ist verheiratet und hat zwei Kinder. Fotos: Seeger 5

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