02 2012 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 9campus von Franziska Richter Die Freiburger Universitätsbib- liothek (UB) hatte Studierende eingeladen, sich an der Auswahl der zukünftigen Stühle für die umgebaute UB durch Probesitzen zu beteiligen. Mit dieser Aktion sollten die Quali- täts- und Funktionsmerkmale für die europaweite Ausschreibung bestimmt werden. Die Studierenden ließen sich auf 14 Stühlen von neun Herstellern nieder und beurteilten Sitzkomfort, Arbeitshaltung, Optik, Material und Stabilität. Kriterien für die Auswahl der Probestühle waren unter anderem eine schlichte und stabile Ausführung sowie eine aufrechte und ergonomisch richtige Sitzhaltung. Da sie aus mög- lichst wenigen Materialien hergestellt und stapelfähig sein sollten, besitzen die Stühle keine Armlehnen. Mehr als 400 Rückmeldungen haben die Mitar- beiterinnen und -mitarbeiter der UB erhalten, die sie in die Ausschreibung einfließen lassen werden. Für uni’leben haben sich Plüsch & Co. zum Test bereit erklärt, damit mög- lichst viel Stuhl zu sehen ist. 1_ Kein schwarzes Schaf: Gefertigt aus wenigen Materialien, in schlichtem Design und mit matter dunkler Farbe entspricht dieses Modell den Anforde- rungen an einen zukünftigen UB-Stuhl. 2_ Der Stuhl aus hellem Holz ist durch seine hohe Lehne ideal für Studieren- de, die sich während des Arbeitens gerne mal zurücklehnen und entspan- nen wollen. Sich dafür auf den Bauch zu legen und den Kopf auf die Hände zu stützen, gelingt bei diesem Modell nur Fröschen. 3_ Mit attraktiven Rundungen buhlt dieses Modell aus Holz und Chrom um die Gunst der Studierenden. Einen plüschigen Verehrer hat er bereits für sich gewonnen. 4_ Wie bei einem ergonomischen Schalensitz signalisiert dieses abge- rundete Modell in Grau dauerhaften Sitzkomfort – nicht nur für Wiederkäuer. 5_ Das optisch ausgefallenste Modell ist dieser Stuhl aus grünem Kunststoff und Chrom, der zwischen den gedeck- ten Farben der UB hervorsticht. 6_ Erschöpft von der Arbeit? Wer sich nach anstrengenden Stunden in der UB entspannen möchte, kann sich ge- gen den federnd nachgebenden Kunst- stoffrücken dieses Stuhls lehnen und für einige Zeit abschalten. 7_ Dieses Modell dürfte allen Studie- renden aus den Mensen bekannt sein: Nun wechselt es die Farbe zu einem neutralen Weiß und versucht sich als Bibliotheksstuhl. 8_ Damit Freunde in Zukunft ihren ei- genen ergonomisch optimalen Stuhl bekommen, konnten sie auch dieses schwarze Modell aus Vollplastik pro- besitzen und bewerten. 9_ Hier punktet nicht nur das Modell in Weiß durch die originelle Stoffbe- spannung für Sitzfläche und Lehne, sondern auch die Fellzeichnung des tierischen Probesitzers. 10_ Dieses Modell orientiert sich deutlich an den Auswahlkriterien: Eine gerade Lehne sorgt für eine auf- rechte Haltung, während das Design schlicht ist und mit wenigen Materia- lien realisiert wurde. 11_ Schwarz, schlicht, schnörkellos: Mit geraden Linien und filigranen Bei- nen möchte dieser Stuhl die Studie- renden für sich einnehmen. 12_ Altbewährt und trotzdem neu: das Modell der alten Stühle aus der UB und Micky Maus als Testsitzer. Hier kommt nur die Ausführung ohne Armlehne in Betracht, da die Stühle stapelbar sein müssen. 13_ Schlicht, stabil, bärenstark: Selbst große Raubtiere fühlen sich wohl auf diesem elegant geschwun- genen Stuhl. 14_ Luftiges Design, lässiger Frosch: Auf diesem Modell aus schwarzem Holz und Chrom lässt sich ein ent- spannter Blick in eine ergonomisch optimierte Zukunft werfen. Probesitzer für neue Stühle Die Universitätsbibliothek plant zusammen mit Studierenden die Bestuhlung für den Neubau Versöhnung statt Ausschluss Der Freiburger Moraltheologe Eberhard Schockenhoff ringt für die wiederverheirateten Geschiedenen um einen Platz in der katholischen Kirche von Anita Rüffer Wer würde sich das nicht wünschen: einen Gefährten, mit dem man bis zum Ende gemeinsam durch dick und dünn geht? Einen, von dem man sich bedingungslos angenommen fühlt, auch in Zeiten der Schwäche und Düsternis, und mit dem man gemeinsam alt werden kann? Eine zutiefst menschliche Sehn- sucht ist am Werk, wenn ein Mann und eine Frau den Bund der Ehe eingehen und damit vor Gott und den Menschen ihren Willen bekunden, den anderen zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod sie scheidet. So weit das Ideal. Die Wirklichkeit spricht eine andere Sprache: Bis zu 50 Prozent der Ehen in deutschen Groß- städten gehen in die Brüche. Wohl de- nen, die einen neuen Partner finden, mit dem ihnen vielleicht doch noch das ersehnte Glück vergönnt ist. Pech al- lerdings, wenn sie katholisch sind und ihnen ihr Glaube etwas bedeutet. Nach der Lehre ihrer Kirche ist ihre erste Ehe bis zum Tod des Partners unauflöslich, und sei sie noch so zerrüttet und längst von einer anderen Lebenswirklichkeit abgelöst. Das Zusammenleben mit ei- nem neuen Partner gilt kirchenrechtlich als fortgesetzter öffentlicher Ehebruch. Wiederverheirateten Geschiedenen, und seien sie noch so schuldlos am Zerbrechen ihrer ersten Ehe, bleibt die Teilnahme an der Eucharistie ver- sagt, die doch die Nähe Gottes zu den Menschen symbolisieren soll, auch und gerade wenn sie ihrer besonders bedürfen. Ist die eucharistische Ge- meinschaft also ein „closed shop“, eine „Versammlung der Frommen, die sich auf der sicheren Seite des Lebens wäh- nen?“ fragt der Freiburger Moraltheo- loge Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff. Kirchenferne Menschen können häu- fig nur mit Häme kommentieren, was den Wächtern des Glaubens an Ab- surditäten einfällt, um die Vielfalt des Lebens in ihre Gedankenschubladen zu pressen. Aber Häme ist womöglich fehl am Platz: Schockenhoff hat eine Fülle von Argumenten zusammengetra- gen, warum die kirchliche Lehre an ihrer Auffassung von der Unauflöslichkeit der Ehe festhalten soll und muss. Nicht zu- letzt, weil sie der biblischen Botschaft entspreche. Schockenhoff gelingt dabei aber das Kunststück, Wege der Ver- söhnung aufzuzeigen, die in ihr ebenso angelegt sind: Für ihn tritt der „pastora- le Super-GAU“ ein, wenn sich in den Köpfen und Herzen der Menschen ein Eindruck von Kirche festsetzt, unter dem sie nur noch als moralische Lehr- meisterin und strenge Sittenwächterin erscheint. „Die Kirche hat dann ihren eigenen Ursprung vergessen“, warnt der Freiburger Professor, der in Theo- logie und Geistesgeschichte ebenso bewandert ist wie in der Psyche der Menschen. „Sie kann nicht mehr glaub- würdig den Versöhnungsauftrag erfül- len, der ihre eigentliche und einzige Existenzberechtigung ist.“ Weder Laien noch kirchliche Amts- träger dürften sich Schockenhoffs red- lichem Ringen um einen Platz für die wiederverheirateten Geschiedenen in der katholischen Kirche entziehen kön- nen. Leicht zu lesende Kost sind seine Ausführungen nicht: Vor allem die Ex- kurse in kirchenrechtliche Traditionen und biblische Zeugnisse verlangen von theologisch nicht Geschulten etwas Durchhaltevermögen. Von einem tie- fen Wissen um die Wahrheit des Men- schen getragen sind hingegen seine Ausführungen zu einer Theologie des Scheiterns und zur Ehe als personaler Lebensgemeinschaft. Eberhard Schockenhoff: Chancen zur Versöhnung? Die Kirche und die wieder- verheirateten Geschiedenen, Herder-Verlag, Freiburg 2011, 299 Seiten, 18,95 Euro Impressum uni'leben, die Zeitung der Universität Freiburg, erscheint sechs Mal jährlich. Herausgeber Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Rektor, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer Verantwortlich für den Inhalt: Rudolf-Werner Dreier, Leiter Öffentlichkeits- arbeit und Beziehungsmanagement Redaktion Eva Opitz (Redaktionsleitung), Rimma Gerenstein, Nicolas Scherger Anschrift der Redaktion Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Albert-Ludwigs-Universität Fahnenbergplatz 79085 Freiburg Telefon 0761/203-4301 Fax 0761/203-4278 E-Mail: unileben@pr.uni-freiburg.de Auflage 20.000 Exemplare Fotos Soweit nicht anders gekennzeichnet, von der Universität Konzeption, Gestaltung, Herstellung qu-ınt. | marken | medien | kommunikation Alter Zollhof, Freiburg www.qu-int.com Projektleitung, Anzeigen Daniel Adler, qu-int Telefon 0761/28288-16 Fax 0761/28288-69 uni-publikationen@qu-int.com Druck und Verarbeitung Freiburger Druck GmbH & Co. KG Vertrieb Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Beziehungsmanagement Jahresabonnement Euro 9,– ISSN 0947-1251 © Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Alle Rechte vorbehalten. 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