06 2012 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 2 Der Geologe Prof. Dr. Thomas Kenkmann hat den Landeslehrpreis 2012 erhalten. Damit ist er der sechste Wissenschaftler der Albert-Ludwigs- Universität, der seit 2006 für hervorra- gende Lehre und Didaktik vom baden- württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst ausgezeichnet worden ist. Kenkmann bekommt den mit 50.000 Euro dotier- ten Preis für die Lehrveranstaltung „Screening Earth – A Student (Re) Search Project“, die er im Winterse- mester 2011/12 zum ersten Mal an der Universität Freiburg angeboten hat. Für seine fundierten und kreati- ven Lehrkonzepte, die Theorie und Praxis miteinander verbinden, wurde Kenkmann bereits mit dem Universi- tätslehrpreis sowie dem Lehrentwick- lungspreis Instructional Development Award der Albert-Ludwigs-Universität ausgezeichnet. Der Geologe Thomas Kenkmann erhält den Landeslehrpreis 2012. Foto: Kunz Die Öffnungszeiten sind donnerstags und freitags von 14 bis 20 Uhr, sams- tags von 14 bis 18 Uhr sowie sonntags von 14 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung präsentiert die vielfäl- tigen Darstellungen der ägyptischen Königin Nofretete. Der Mensch im Wandel Ob Philosophie, Geschichte, Soziologie oder Kognitionswissenschaften: Die Ringvorlesung „Themenfelder der Anthropologie“ stellt von Oktober 2012 bis Februar 2013 jeden Donnerstag zentrale Forschungsansätze der Disziplin vor. Sie befasst sich mit den menschlichen Lebensformen in ihrer biologischen und kulturellen Vielfalt im historischen Wandel. Zum Auftakt des Masterstudiengangs „Interdisziplinäre Anthropologie“, der zum Winterse- mester 2012/13 an der Universität Freiburg startete, geben Gastvortragende einen Überblick über zentrale, durchaus widerstreitende Forschungsansätze der vergangenen 20 bis 30 Jahre. Die Vorträge finden ab 18 Uhr im Hörsaal 1199, Kollegiengebäude I, statt. Historische Perspektiven auf Bildung Das University College Freiburg (UCF) und das Studium generale der Uni- versität Freiburg veranstalten die Ringvorlesung „Von artes liberales zu liberal arts“. Sie widmet sich aus historischer Perspektive Grundfragen der Bildung: Welche Vorstellungen von Bildung hatten Menschen unterschiedlicher Zeitalter und Kulturen, welche davon erscheinen fremd oder vertraut, und welche können heute noch zur Weiterentwicklung des Bildungssystems beitragen? Die Vorträge finden donnerstags ab 20.15 Uhr im Hörsaal 1015, Kollegiengebäude I, statt. Termine aktuell von Nicolas Scherger In Deutschland gibt es eine Gruppe herausragender, forschungsstarker, medizinführender Universitäten, die das gesamte Fächerspektrum abde- cken. Diese 15 Volluniversitäten wollen deutlich machen, dass sie langfristig nur international konkurrenzfähig sein können, wenn sie eine privilegierte Un- terstützung seitens der Länder und des Bundes erhalten.“ So beschreibt Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schie- wer die Absicht, mit der das Universi- tätsnetzwerk German U15 im Oktober 2012 gestartet wurde. Die Albert-Lud- wigs-Universität ist Gründungsmitglied des neuen Verbunds, in dem die 15 Universitäten künftig ihre strategischen Interessen auf der Ebene der Bundes- und Europapolitik gemeinsam vertreten wollen. German U15 versteht sich als Zu- sammenschluss von Universitäten, in denen Forschung und Lehre eine Einheit bilden und die für die akade- mische Freiheit und die Autonomie der Hochschulen eintreten. Ziel ist es, die Bedingungen für Spitzenfor- schung, forschungsgeleitete Lehre und den wissenschaftlichen Nach- wuchs zu verbessern. „Wir wollen die Leistungen in Forschung und Lehre, das gesellschaftliche Wirken sowie die wissenschaftlichen und ökonomischen Potenziale der füh- renden deutschen Volluniversitäten der Politik ebenso wie der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft stärker be- wusst machen“, sagt Schiewer. Das Netzwerk tritt zum Beispiel dafür ein, dass Bund und Länder künftig Uni- versitäten gemeinsam und nachhal- tig fördern, um auf dauerhaft hohe Studierendenzahlen zu reagieren und nach der Exzellenzinitiative neue Finanzierungsmodelle für die Forschung zu finden. Starke Stimmen in Europa Auf internationaler Ebene ist die Albert-Ludwigs-Universität Mitglied in der League of European Research Universities (LERU), die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen ge- feiert hat. LERU ist ein Verbund von 21 forschungsstarken europäischen Universitäten, dem neben Freiburg unter anderem die englischen Uni- versitäten Oxford und Cambridge und die Universität Zürich/Schweiz angehören. Ziel ist es, die europä- ische Hochschul- und Forschungs- politik zu beeinflussen. Inhaltlich tritt LERU vor allem für Grundlagenfor- schung als Basis für Innovation und die damit verbundene Notwendig- keit nachhaltiger Investitionen durch die öffentliche Hand ein. „LERU ist das maßgebliche Netzwerk heraus- ragender Forschungsuniversitäten in Europa und einflussreicher Ge- sprächspartner der Europäischen Kommission. Der Verbund verleiht unserer Stimme international beson- deres Gewicht“, sagt Schiewer. „Ich freue mich, dass mit German U15 jetzt ein ergänzender Zusammen- schluss auf nationaler Ebene ent- standen ist. Die Universität Freiburg ist damit im Hinblick auf die Ver- tretung ihrer politischen Interessen sehr gut aufgestellt.“ Mitglieder von German U15 In dem Netzwerk German U15 ha- ben sich die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Universitäten Bonn, Frankfurt, Freiburg, Göttingen, Hamburg, Hei- delberg, Köln, Leipzig, die Ludwig- Maximilians-Universität München und die Universitäten Münster, Tü- bingen und Würzburg zusammenge- schlossen. Vorsitzender ist Prof. Dr. Bernhard Eitel, Rektor der Universi- tät Heidelberg, sein Stellvertreter ist Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin. Der Sitz des Vereins ist in Berlin. Strategische Interessen gemeinsam vertreten Die Albert-Ludwigs-Universität ist Gründungsmitglied des neuen Hochschulnetzwerks German U15 www.pr.uni-freiburg.de/go/anthropologie-ringvorlesung www.studiumgenerale.uni-freiburg.de/vortragsreihen/bildung Rektor Hans-Jochen Schiewer begrüßt, dass die Universität Freiburg sich im Verbund mit anderen Spitzenuniversitäten bei politischen Entscheidungen auf nationaler und europäischer Ebene zu Wort meldet. Foto: Seeger Nofretete in Freiburg Zehn Fotografien aus dem Nachlass des Bildungsreisenden Prinz Johann Georg von Sachsen dokumentieren die Ausgrabung der sagenumwobe- nen Büste: „Nofretete – 100 Jahre Entdeckung und Faszination“ heißt die Ausstellung über die ägyptische Königin, die der Archäologe Lars Pe- tersen gemeinsam mit Studierenden für das Uniseum der Albert-Ludwigs- Universität erarbeitet hat. Neben Fo- tografien präsentiert das Uniseum eine der ältesten Nachbildungen der Nofretete-Büste. Darüber hinaus wird das Motiv Nofretete in Werbung, Kunst und Alltagsleben untersucht und an- hand unterschiedlicher Exponate wie Briefmarken oder Plakate beleuchtet. Die Ausstellung ist vom 30. Novem- ber 2012 bis zum 3. Februar 2013 im Uniseum, Bertoldstraße 17, zu sehen. Seit Oktober 2012 profitieren Dok- torandinnen und Doktoranden der Universitäten Freiburg und Basel/ Schweiz von einer Ausbildung, die in ihrem Profil bislang einzigartig ist: Die beiden Hochschulen haben die Hermann-Paul-Graduiertenschule für Linguistik Basel/Freiburg gegrün- det. Angehende Doktoranden wählen künftig aus einem erweiterten The- menangebot den Schwerpunkt ihrer Dissertation aus: Analyse und Do- kumentation sprachlicher Strukturen, Evolution, Neurokognition und Kom- munikation. Vierzehn hauptamtliche Professorinnen und Professoren be- treuen 100 Doktoranden über einen Zeitraum von drei Jahren. Die Gra- duiertenschule begreift sich nicht nur als wissenschaftliches Ausbildungs- zentrum, sondern auch als Kontakt- forum für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie etablier- te Professoren. Das Angebot von Blockseminaren, Ringvorlesungen, Workshops, Sommerschulen und Mastertutoraten lässt sich frei kom- binieren. Die Schule vergibt sowohl Forschungs- als auch Sachmittel und Promotionsstipendien. Neue Graduiertenschule für Linguistik www.hpsl-linguistics.org Das Institute for the International Education of Students Abroad (IES Ab- road) bietet US-amerikanischen Stu- dierenden 98 Programme in 19 Län- dern und 34 Städten an. In Deutschland sind Freiburg und Berlin an dem Austausch beteiligt. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Part- nerschaft zwischen dem IES und der Albert-Ludwigs-Universität haben Rek- tor Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer und Mary M. Dwyer, Ph.D., Präsidentin und Geschäftsführerin von IES Abroad, einen neu aufgelegten Vertrag unterschrieben. Die langjähri- ge Kooperation soll die Internationali- sierung aller beteiligten Einrichtungen fördern und dient der Pflege der wich- tigen Partnerschaft zwischen Deutsch- land und den USA. Kooperation zwischen Deutschland und den USA Hervorragende Lehre und Didaktik