Wissen, Staunen, Mitmachen Der Freiburger Wissenschaftsmarkt bietet einen Blick hinter die Kulissen von Forschung und Lehre von Yvonne Troll Unter dem Motto „Wissen. Staunen. Mitmachen.“ präsentiert sich am 10. und 11. Juli 2015 der Freiburger Wissenschaftsmarkt auf dem Münster- platz. Alle zwei Jahre zeigen bis zu 60 Aussteller anhand von Experimenten, Exponaten und Aktionen, was Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler eigentlich machen. Das Wichtigste dabei: Es soll anschaulich, interaktiv und für jeden verständlich sein. „Auch Kinder sind herzlich willkommen“, sagt Gregor Kroschel vom Eventmanage- ment der Universität Freiburg, der die Veranstaltung gemeinsam mit der Frei- burg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG organisiert. Interes- sierte können Forschung praktisch er- fahren und die Wissenschaftler nach ihrem Arbeitsalltag fragen. Vertreten sind nicht nur zahlreiche Institute und Einrichtungen der Universität Freiburg, sondern auch andere Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Region – etwa die Pädagogische Hochschule Freiburg, die Hochschulen Offenburg und Furtwangen sowie die Fraunhofer- Institute und die Max-Planck-Institute aus Freiburg. „Damit ist die Forschungs- landschaft der Region in ihrer großen Vielfalt repräsentiert“, sagt Kroschel. Das Deutsche Seminar der Univer- sität Freiburg etwa stellt mit seinem badischen Wörterbuch die regionale Dialektforschung vor. Am Stand des Materialforschungszentrums erwartet die Besucherinnen und Besucher eine technische Entwicklung in Miniaturgrö- ße: Ein fingergroßer, Zähne putzender Roboter demonstriert, welche Leis- tung in kleinsten Technologien stecken kann. Unter dem Titel „Mensch, Wald!“ präsentiert sich die Forstliche Ver- suchs- und Forschungsanstalt Baden- Württemberg, und aus der Anatomie gibt es Organe in 3-D: Eine virtuelle Leiche gibt Einblicke in das Innenleben des menschlichen Körpers. Schwer- punkte des Universitätsklinikums sind zudem die Hirnchirurgie, die Schlaf- forschung und die Strahlenheilkunde. Die Bandbreite der Aussteller auf dem Marktplatz macht deutlich, dass Forschung längst nicht nur an Insti- tuten stattfindet. Auch Unternehmen aus der Region stellen Produkte aus ihren Entwicklungsabteilungen vor. Beispielsweise zeigt die Firma Schölly Fiberoptic GmbH aus Denzlingen Vi- sualisierungssysteme für Medizin und Technik, während die Sick AG aus Waldkirch die Sensorik vertritt. Ergänzend zu den Ständen bietet der Wissenschaftsmarkt ein Bühnen- programm: Das Universitätsradio echoFM sendet auf der Ultrakurz- wellen-Frequenz 88,4 und im Internet zwei Tage lang vom Münsterplatz und baut die Themen der Stände in sein Programm ein. Dieses Jahr gibt es da- bei etwas ganz Besonderes, sagt Gregor Kroschel: „echoFM verlegt sein Studio auf den Münsterplatz und macht dort Zwischenstation, bevor es am Tag darauf in seine Räume in der neuen Universitätsbibliothek einzieht.“ Forschen im Herzen der Stadt: Der Wissenschaftsmarkt findet zum dritten Mal auf dem Münsterplatz statt. Fotos: Patrick Seeger, Thomas Kunz 02 2015 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 8 campus Picknicktische und Massagesessel In wenigen Monaten öffnet die neue Universitätsbibliothek (UB) ihre Türen. Franziska Richter hat Freiburger Studierende gefragt, was sie sich von dem Gebäude erhoffen Raphael Siciliano, Anglistik „Mir ist wichtig, dass es einen Platz gibt, wo man in Ruhe lernen kann. Au- ßerdem sollten alle hilfreichen Res- sourcen zum Nachschlagen vor Ort sein. Und natürlich sollte es genügend Anschlüsse für Laptops geben. Man sollte sich auch problemlos ins Uni- WLAN einloggen können. Außerdem würde mir ein Panoramacafé im Ober- geschoss gefallen – dann wirkt die UB nicht wie ein Bunker.“ Jane Lassen, Europalehramt „Besonders wichtig sind mir klima- tisierte Räume. Denn so schön der Sommer in Freiburg auch ist, so sehr nerven mich stickige Gebäude. Au- ßerdem will ich unbedingt gemütliche Lern- und Leseräume. Sofas zum Flä- zen wären auch toll. Die sind beson- ders im Winter praktisch. Nur Decken sollte man sich selbst mitbringen. Ich will keine Decke, die schon andere Studierende benutzt haben.“ Felix Hermann, Promotion Mathematik „Ich brauche die UB eigentlich nicht. Wahrscheinlich werde ich nicht hinge- hen, wenn sie eröffnet. Sollte es dort allerdings eine Lounge Area geben, wo am Abend leckere Cocktails serviert werden, dann würde ich es mir noch mal überlegen. Außerdem würde mir eine gemütliche Ecke mit Massage- sesseln gefallen. Da könnte man nach einem langen Tag in der Bibliothek super entspannen.“ Anna Fomenko, Eurostudentin Architektur „Ich mag Räume, in denen man laut lernen kann. Außerdem sollten die Tische und Stühle gemütlich sein. So fühlt man sich wie zu Hause und hat seine Privatsphäre. Wenn ich jeman- den neben mir habe, kann ich mich nicht konzentrieren. Gut wäre auch ein Raum, in dem man von zu Hause mit- gebrachte Mahlzeiten essen und ein Mittagsschläfchen halten kann. Und der Kaffee dürfte nicht viel kosten.“ Ulrich Lauer, Geschichte „Mir ist wichtig, dass in der UB alles vorhanden ist, was man zum Lernen braucht. Die Präsenzbibliotheken kön- nen ruhig so bleiben, aber ich würde mir gerne alle Bücher in der UB aus- leihen können, ohne alles vorbestel- len zu müssen. Mehr Lernplätze als in der alten UB fände ich auch hilfreich. Und Orte zum Entspannen wären auch nicht schlecht, gerade wenn man lange lernen muss.“ Fotos: Franziska Richter Freiburger Wissenschaftsmarkt Münsterplatz, 10. und 11. Juli 2015, 10 bis 18 Uhr www.wissenschaftsmarkt.uni-freiburg.de 022015