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uni'leben 01-2013

01 2013 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 14 Wann haben Sie an der Universität Freiburg studiert? Warum in Freiburg? Ich zog zu Beginn meines Haupt- studiums im Wintersemester 1988/89 nach Freiburg und blieb bis 1993. Ich bin wegen der Anglistik gekom- men, die zu Recht einen sehr guten Ruf genoss. Welche Fächer haben Sie studiert? Anglistik und Germanistik. Was war Ihr Lieblingsort in Freiburg? Der Alte Friedhof in Herdern. Dort habe ich sicher die meiste Zeit meines Studiums verbracht. Ein wundervoller Ort zum Lesen und Referateüben. Ich hatte für jeden Sonnenstand eine andere Bank. Wie jeder weiß, war früher niemals schlechtes Wetter in Freiburg, des- wegen konnten wir immer draußen sein. Welche(r) Professor(in) ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben? Warum? Viele. Natürlich mein Doktorvater Prof. Dr. Willi Erzgräber, aber auch die so kluge wie herzliche Germa- nistin Prof. Dr. Irmgard Roebling. Prof. Dr. Bernd Schirok wegen des Parzival’schen Bogengleichnisses, das mir beim Ausüben meines Berufs oft in den Sinn kommt. Inge- borg Schlaffer wegen der Kombi- nation aus scharfem Verstand und scharfem durchsichtigem Regen- mantel. Es gibt wohl keine Profs, die ich wirklich vergessen habe. Und wenn doch, kann ich mich jedenfalls nicht an sie erinnern. Was sollten die Badener Ihrer Meinung nach noch lernen? Dass sie sich nicht von irgendwel- chen Werbefuzzis aus Stuttgart einreden lassen, sie könnten eben- falls kein Hochdeutsch. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: „Typisch Stu- dent“ war zu meiner Uni-Zeit … … irgendetwas zwischen dem letzten Spät-Öko, belesen, planlos, ein- gehüllt in Selbstgestricktes und eine Mensawolke „Gemüsebratling“, und dem zielorientierten Manager-Studi, der beängstigend glamouröse Prak- tika aus aller Welt vorweisen konnte und einen Text schon dekonstruierte, bevor er ihn überhaupt gelesen hatte. Katharina Hagena ist Bestseller- autorin von Romanen, Sach- und Kinderbüchern. 1995 wurde sie an der Universität Freiburg promoviert. Nach einem Lektorat am Trinity College in Dublin/Irland lehrte sie an den Universitäten Hamburg und Lüneburg. Heute lebt die 45-Jähri- ge als freie Schriftstellerin mit ihrer Familie in Hamburg. Die Verfilmung ihres Romans „Der Geschmack von Apfelkernen“ kommt im September 2013 ins Kino. Das Buch wurde in 23 Sprachen übersetzt. Ihr aktueller Roman „Vom Schlafen und Ver- schwinden“ spielt in einer einzigen schlaflosen Nacht. Abgesahnt! Abgehört! versum Alumni antworten: Dr. Katharina Hagena Abgefragt! FOTO:HENRIKSPOHLER Was soll die Folie können, die der Mikrooptiker Hans Zappe entwickelt? Abgelästert! Spenden bitte zweckgebunden von Nicolas Scherger Es gibt Menschen, die zu viel Geld haben – und das ist gut so. Ohne sie wäre die Welt langweiliger. Scheich Mo- hammed bin Rashid Al Maktoum hat die Skyline der Metropole Dubai aus einem Stück Wüste gestampft. Sylvester Stal- lone, alternder Actionheld, hat seine Muskeln mit Wachstumshormonen auf- geblasen und sieht jetzt aus wie eine Fleischwurst, die im heißen Wasser zu platzen droht. Dietmar Hopp, Gründer der Softwarefirma SAP, hat den Fuß- ball-Dorfklub TSG 1899 Hoffenheim zumindest vorübergehend in die Erste Bundesliga gesponsert. Und Michael Bloomberg, Milliardär und Bürgermeis- ter von New York/USA, hat kürzlich die Johns-Hopkins-Universität mit 350 Mil- lionen US-Dollar beglückt – aus Dank- barkeit, weil er dort vor einigen Jahr- zehnten studieren durfte. Insgesamt hat er Medienberichten zufolge schon mehr als eine Milliarde Dollar, umgerechnet etwa 750 Millionen Euro, in seine Alma Mater gepumpt. Dies habe er öffent- lich gemacht, weil er auch andere zum Spenden ermutigen wolle. Da stellt sich die Frage, was pas- sieren würde, wenn sich auch bei der Universität Freiburg plötzlich ein Alum- nus oder eine Alumna in derartiger Geberlaune melden würde. Das Uni- versitätsbauamt hätte die Chance, die sanierte Universitätsbibliothek sofort wieder abzureißen und einen doppelt so großen Bau zu planen. Das Frei- burg Institute for Advanced Studies könnte allen Professorinnen und Pro- fessoren der Universität eine Fellow- ship anbieten – und den Studierenden gleich mit, weil es an den Fakultäten ohnehin nicht mehr genügend Lehr- veranstaltungen gäbe. Außerdem dürf- ten die Studierenden darauf hoffen, dass die Universität das demnächst nutzlose Stadion des SC Freiburg an der Schwarzwaldstraße kauft und zum Partydome umfunktioniert. Und viel- leicht würde auch das Studentenwerk einen Teil des Geldes bekommen, denn von Trüffeln und Kaviar in der Mensa hätten alle etwas. Allerdings wäre es sinnvoll, wenn die Spenderin oder der Spender vorab be- stimmen würde, für welche Zwecke das Geld zur Verfügung stünde. Anderen- falls wäre zu befürchten, dass es der Universität mehr schaden als nützen würde. Ein Verteilungskampf um 750 Millionen Euro hätte jedenfalls das Po- tenzial, sie jahrelang lahmzulegen. Licht- und Schattenspiel: Die sanften Bewegungen des Tanzes erinnern an die Harmonie grüner Weiden und stiller Flüsse. Ende Januar 2013 begrüßten chinesische Studierende das „Jahr der Schlange“. Sie feierten das Neujahrsfest, auch Frühlingsfest genannt, mit traditionellen Speisen und einem Bühnenpro- gramm, bei dem sie Musik, Gesang und andere Facetten chinesischer Kunst präsentierten. Abgelichtet! FOTO: SANDRA MEYNDT a) Wärme erzeugen mit Blitzen b) Sondieren mit Sonnenstrahlen c) Messen mit Licht d) Isolieren mit Photonen Gewinnen Sie 4 x 1 50 Euro- Gutschein von dem Reisebüro STA Travel sowie 2 x 2 Karten für die Veranstaltung „Richard Wagner zum 200. Geburtstag“ am 22. Mai 2013 im Festspielhaus Baden-Baden. Schicken Sie Ihre Antwort an unileben@pr.uni-freiburg.de Einsendeschluss ist der 22.03.2013. Versunken, verloren, in Gedanken vertieft: Die „Neun Musen“ der Bild- hauerin Bettina Eich schmücken das Kollegiengebäude (KG) III mit ihren lebensgroßen, schwarzen Sil- houetten. uni’leben hat die Figuren gefragt, wie es ihnen an der Univer- sität gefällt. uni’leben: Musen gelten als Göt- tinnen der Kunst, die Musik, Ge- sang und Poesie inspirieren. Dann stehen Sie im KG III genau richtig, oder? Neun Musen (im Chor): Na ja. Lauter selbstverliebte Geisteswissen- schaftler, die ständig das Wort „Poly- valenz“ benutzen, ohne zu wissen, was es bedeutet. In der Renaissance war Kunst etwas anderes. Das hört sich aber ungemütlich an. Wundert Sie das? Wir werden hier nicht gerade mit Wertschätzung über- schüttet. Man verbannt uns in die hinterste Ecke, gönnt uns aber keine Ruhe. Jeden Tag knipsen irgendwel- che Witzbolde Fotos – als ob es so originell wäre, einer Statue Hasenoh- ren zu machen. Und Hunde verwech- seln uns dauernd mit Bäumen. Welchen Standort würden Sie sich stattdessen gerne aussu- chen? Der schönste Platz ist ja schon be- setzt – mit Aristoteles und Homer. Die Universität schmückt sich mit diesen großen Denkern, dabei wären die bei- den ohne unseren Beitrag nicht mal über die Titel ihrer Werke hinausge- kommen. Aber wenn’s um die Reprä- sentation geht, lässt man ja immer nur Männer ran. Moment, immerhin hat Homer die Musen erfunden. Oder haben wir ihn dazu inspiriert, uns zu erschaffen? Die alte Geschich- te mit der Henne und dem Ei, das ist langweilig. Viel interessanter ist doch die Frage: Gab es eigentlich Homer? FOTO: FRANZ EHRET von Rimma Gerenstein

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