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uni'leben 01-2013

01 2013 unı leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 6 forschen Gespräche führen mit Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern will ge- lernt sein. Viele Unternehmen holen sich Fachleute von außen, die ihre Führungskräfte dafür fit machen sollen. Aber wie fit sind die Berate- rinnen und Berater? Der Freiburger Wirtschaftspsychologe Peter Beh- rendt hat die „Erfolgsfaktoren im Coaching“ untersucht. 2012 wurde seine Arbeit vom Deutschen Bun- desverband Coaching in der Kate- gorie „Wissenschaft“ als eins der drei besten Forschungskonzepte ausgezeichnet. Anita Rüffer hat den Nachwuchsforscher gefragt, wie eine professionelle Unterstützung von außen aussehen muss, damit sie wirkt. uni’leben: Herr Behrendt, wie sind Sie bei Ihrer Studie vorgegangen? Peter Behrendt: Die Führungskräf- te, die an unserer Studie teilnahmen, hatten bereits ein Standardseminar zu Mitarbeitergesprächen absolviert und wurden jetzt in Einzelsitzungen auf den Ernstfall vorbereitet. Vierzig solcher Sitzungen haben wir per Video aufgezeichnet und ausgewertet. Drei Coachs, elf Führungskräfte und 61 Mitarbeiter eines größeren Konzerns aus der Region waren einbezogen und zusätzlich befragt worden. Was ist dabei herausgekommen? Die Chefs haben es als sehr hilf- reich empfunden, vor den anstehen- den Gesprächen mit ihren Mitarbeitern ihre spezifischen Fragen einbringen zu können. Wie sie zum Beispiel eine Person aus ihrer inneren Emigration herauslocken oder eine supermotivier- te weiter fordern und fördern können. Hatten die Coachs die passenden Ratschläge parat? Genau das wäre ja kontraproduktiv gewesen. Wir sind von der Annahme ausgegangen, dass Menschen eher abwehrend oder verunsichert reagie- ren, wenn ein Experte daherkommt, der so tut, als wüsste er alles besser. Menschen wollen nicht mit dem kon- frontiert werden, was sie alles nicht können und was ihnen angeblich fehlt. Dabei können keine guten Mitarbeiter- gespräche herauskommen. Was brauchen Chefs stattdessen, damit die Kommunikation mit dem Personal gut läuft? Unsere Studien haben sehr deutlich bestätigt: Statt den Chefs fertige Re- zepte überzustülpen, müssen exter- ne Berater ihnen mit den passenden Fragestellungen und Methoden wie Rollenspielen und Visualisierungen helfen, eigene Lösungen zu finden: Ziele benennen, Prioritäten setzen, Strategien entwickeln. Es war zum Bei- spiel eine Führungskraft dabei, die bis dahin noch nie ein Mitarbeitergespräch geführt hatte. Selbstbewusstsein und Klarheit nahmen bei ihr sichtlich zu. Der Coach arbeitete besonders posi- tiv und wertschätzend. Seine Klientin führte anschließend sehr erfolgreiche Gespräche mit ihren Mitarbeitern. Woran wird der Erfolg gemessen? Wir haben die Mitarbeiter befragt, ob das Gespräch für sie hilfreich war – ob sie sich motiviert fühlten, klare Aufgaben bekamen. Führungskräfte und Coachs zogen Bilanz, ob die vor- her formulierten Ziele erreicht wurden. Wir haben unserer Befragung einen breiten Katalog an objektiven und sub- jektiven Kriterien zugrunde gelegt. Ist es nicht eine Binsenweisheit, dass in der Arbeit mit Menschen von deren Stärken statt ihren Schwächen auszugehen ist? Dieser Ansatz ist sehr stark in Mode gekommen. Aber oft bleibt es bei Lippenbekenntnissen. Es gehört bei Coachs zum guten Ton, sich als ressourcenorientiert zu präsentieren. Aber ihre Fähigkeit, sich selbst ent- sprechend einzuschätzen, ist nur ge- ring ausgeprägt. Woher wissen Sie das? Das hat die Auswertung unserer Videoaufzeichnungen ergeben: Sie zeigen, dass Anspruch und Wirklich- keit weit auseinanderklaffen. Gibt es für Coachs eine anerkann- te Ausbildung, oder kann sich jeder so nennen? „Coach“ ist kein geschützter Begriff. Es gibt Verbände, die Zertifikate verge- ben. Unsere Vision ist, ein Gütesiegel zu entwickeln für Coachs, die nach wissenschaftlich fundierten Kriterien arbeiten. Unsere Videoanalysen und Forschungen zu den „Erfolgsfaktoren im Coaching“ bieten dafür eine gute Grundlage. Projekte der Wirtschafts- psychologie Peter Behrendt promoviert in der Ab- teilung Wirtschaftspsychologie der Universität Freiburg. Er leitet das „Freiburg Institut“, eine Ausgründung der Universität. Es bietet Beratung für Coachs und Führungskräfte auf wissenschaftlicher Grundlage an. Die Trainings sind gleichzeitig Forschungsprojekte. Auf der Seite „WiSo-Panel“ finden sich weitere Projekte der Abteilung Wirtschafts- psychologie, an denen Interessierte teilnehmen können. Maßgeschneiderte Ratschläge Der Wirtschaftspsychologe Peter Behrendt hat untersucht, welche Faktoren beim Coaching Erfolg bringen Ziele benennen, Prioritäten setzen, Strategien entwickeln: So gelingt es Coachs, Führungskräfte für ein optimales Mitarbeitergespräch zu schulen, sagt Peter Behrendt. FOTO: THOMAS KUNZ Seit ihrer Gründung als Selbsthilfeeinrichtung für Beamte im Jahre 1921 betreut die BBBank erfolgreich Beamtinnen, Beamte und Beschäftigte im öffentlichen Dienst und ist mit einem besonderen Produkt- und Dienstleistungsangebot bis heute bevorzugter Partner der Beschäftigten des öffentlichen Sektors. Exklusiv zum kostenfreien Bezügekonto2) bietet Ihnen die BBBank mit dem günstigen Abruf-Dispokredit einen attraktiven Mehrwert: Bis zum 7-Fachen Ihrer Nettobezüge Keine Abschlussgebühr Sofortige Kreditentscheidung Abruf ganz nach Ihrem Bedarf Beispiel: Nettodarlehensbetrag 10.000,– Euro Laufzeit 12 Monate Sollzinssatz (veränderlich) 6,99 % p. a. 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Abruf-Dispokredit2) Effektiver Jahreszins 7,18 %Sollzinssatz BBBank-Filialen in Freiburg und Emmendingen • Kartoffelmarkt 2, 79098 Freiburg, Tel. 07 61/3 19 19-0 • Carl-Kistner-Straße 21, 79115 Freiburg, Tel. 07 61/45 33 41-0 • Günterstalstraße 17–19, 79102 Freiburg, Tel. 07 61/7 90 88-0 • Kappler Straße 4, 79117 Freiburg, Tel. 07 61/6 11 17-0 • Karl-Friedrich-Straße 4, 79312 Emmendingen, Tel. 0 76 41/92 69-0 169x206_Freiburg_A5_hoch_2c_Abruf_Dispokredit_ohne_dbb.indd 1 20.12.12 08:36 Hoheit über die eigenen Gene: Die Freiburger Juristin Prof. Dr. Silja Vöneky erklärt, warum auf natio- naler und internationaler Ebene rechtliche Schranken für genetische Analysen entscheidend sind. Datierung der ältesten Holzbau- werke der Welt: Wissenschaftler vom Institut für Waldwachstum der Universität Freiburg haben das Alter von Brunnen der frühesten mitteleuropäischen Ackerbaukultur bestimmt. Lesen Sie auf Surprising Science: www.surprising-science.de www.wisopanel.net www.freiburg-institut.de Im Forschungsrating des Wissen- schaftsrats für Anglistik und Amerika- nistik hat die Universität Freiburg her- vorragende Ergebnisse erzielt. Bei dem Rating wurden an 60 Hochschu- len bundesweit die Forschungsleistun- gen der Fachgebiete Englische Sprachwissenschaft, Literatur- und Kul- turwissenschaft, Amerikastudien und Fachdidaktik untersucht. Die Kriterien waren Forschungsqualität, Reputation, Forschungsermöglichung und Transfer an außeruniversitäre Adressaten. Die Albert-Ludwigs-Uni- versität erhielt viermal die Bestnote „herausragend“ und erzielte damit nach der Ludwig-Maximilians-Universität München das zweitbeste Ergebnis. Bestnoten für Anglistik und Amerikanistik Herrenhäuser, Gewässer, Wege und lichte Wälder: Historische Parks sind lebende Geschichtsarchive. Mit 125.000 Euro unterstützt die Deut- sche Bundesstiftung Umwelt das For- schungsprojekt „Erhaltung histori- scher Wälder durch die Sensibilisierung zentraler Akteure – Modellhafter und nachhaltiger Um- gang mit bedeutsamen Kulturland- schaften am Beispiel von Parkwäldern“. Das Forschungsvorha- ben ist am Institut für Geo- und Um- weltnaturwissenschaften der Albert- Ludwigs-Universität angesiedelt. Expertinnen und Experten aus der Forstwissenschaft, der Denkmalpfle- ge und dem Naturschutz untersuchen sechs Parkwälder des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Auf dieser Grundlage erarbeiten sie Methoden für eine angemessene Nutzung und Pflege der Wälder und erstellen ei- nen Leitfaden. Dieser soll Eigentü- mern, Nutzern und Naturschützern zeigen, wie sie die Parks erhalten und weiterentwickeln können. Förderung für historische Parkwälder

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