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uni'leben 05-2014

05 2014 leben Die Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg www.leben.uni-freiburg.de 6 Neue Forschergruppe in den Neurowissenschaften Die Neurowissenschaftlerin Prof. Dr. Marlene Bartos von der Universität Freiburg koordiniert die neue For- schergruppe „Synaptische Plastizität GABAerger Zellen – vom Mechanis- mus zur Funktion“, die von der Deut- schen Forschungsgemeinschaft in den kommenden drei Jahren insge- samt 2,4 Millionen Euro erhält. Synap- tische Plastizität bezeichnet die Fä- ihrer Kommunikationsstellen, der Synapsen, stetig zu verändern. Sie gilt als wichtigster neuronaler Mechanis- mus der Gedächtnisbildung im zentra- len Nervensystem. Im Fokus stehen Neuronen, die andere Neuronen hem- men. Die beteiligten Wissenschaftle- rinnen und Wissenschaftler wollen die Zusammenhänge zwischen den mole- kularen Mechanismen der Plastizität dieser Nervenzellen, der Funktion die- ser Zellen für die neuronale Netz- werkaktivität im Gehirn, der Gedächt- nisbildung und dem menschlichen Verhalten untersuchen. Spannende Perspektiven bei TRUMPF Hüttinger Automobile, Flugzeuge, Flachbildschirme, Smartphones, Halbleiter, Solarzellen, Architekturglas, E-Mobilität – Für die komplexen Herstellungsprozesse dieser Hightech-Produkte erzeugen TRUMPF Hüttinger Generatoren die notwendige Energie. Innovationen und Engagement von mehr als 700 motivierten Mitarbeitern sorgen dafür, dass dies auch weiterhin so bleibt. Kommen Sie zu Europas Marktführer in Sachen Prozessstromversorgung! Hier finden Sie das passende Umfeld, um aus Ihren Ideen Innovationen für unsere Kunden zu entwickeln. Als weltweit aufgestelltes Unternehmen und Tochtergesellschaft der TRUMPF Gruppe bieten wir auch Raum für internationale Karrieren. Interessante Einstiegspositionen sowie Praktika und Abschlussarbeiten am Stammsitz Freiburg finden Sie unter: www.trumpf-huettinger.com Interessiert? Dann senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen an Daniela Scherzinger. Sie steht Ihnen auch gerne unter der Telefonnummer +49 (0)761 8971-4166 oder per E-Mail unter personal.elektronik@de.trumpf.com für Rückfragen zur Verfügung. forschen von Eva Opitz Parasiten verursachen Malaria, die Schlafkrankheit und die Wurmkrank- heit Schistosomiasis, auch als Bilhar- ziose bezeichnet, die im menschlichen Körper so genannte Pärchenegel her- vorbringt. An den Tropenkrankheiten sterben jährlich Hunderttausende Menschen. Das kommerzielle Interes- se an neuen Arzneien ist jedoch gering. Daher ist öffentliche Forschung gefragt, um Medikamente gegen diese Krank- heiten zu entwickeln. Wie kommt es, dass ein von der Europäischen Union gefördertes Konsortium mit Partnern überwiegend aus Frankreich und Bra- silien eine Universität am Rande des Schwarzwalds einschließt? „Freiburg ist international als Schwerpunkt epi- genetischer Forschung bekannt und daher bestens für solche Untersuchun- gen an Parasiten geeignet“, sagt Prof. Dr. Manfred Jung, Leiter des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften. Zitronenfalter mit Lesezeichen Epigenetik bedeutet: vererbbare Mechanismen der Genregulation, die nicht auf Veränderungen der DNA be- ruhen. Jung und seine Arbeitsgruppe wollen mit ihrer Wirkstoffforschung Einblicke in die Entwicklung des Pa- rasiten gewinnen – genauer: in die Dynamik, mit der seine Gene abgele- sen werden. „Erst wenn wir verstehen, welche Enzyme bei der Genregulation eine Rolle spielen, können wir diesen Prozess steuern.“ Als Beispiel nennt Jung die Entwicklung einer Raupe zum Schmetterling: „Das Genom ist dassel- be, aber erst die Epigenetik bestimmt, welcher Genschalter die Entwicklung zum Zitronenfalter einleitet.“ Auch beim Menschen enthält jede Zelle den kompletten Satz an DNA. Epigeneti- sche Vorgänge entscheiden, ob aus einer Zelle eine Muskel- oder eine Le- berzelle wird. Damit eine kleine Zelle zum infek- tiösen Parasiten wird, spielen wie bei allen Lebewesen bestimmte Enzyme als Werkzeuge der Epigenetik eine Rolle. Sie setzen eine Art Lesezeichen im Genom, die das Signal zur weiteren Entwicklung der Gene geben. „Wenn es uns gelingt, diese Parasitenenzyme gestört wird, sind wir auf dem richti- gen Weg.“ Im Fokus stehen Stoffe, die diese Enzyme in ihrer Aktivität hem- men – so genannte Inhibitoren. Sie sind mögliche Kandidaten für Wirkstof- fe, die den Parasiten töten oder seine Im Forschungsverbund kom- men viele Kompetenzen zusammen: Bioinformatiker analysieren das Ge- nom, Computerchemiker bestimmen die räumliche Struktur eines Enzyms, Proteinbiochemiker präsentieren die Kristallstruktur. „Unser Team konzent- riert sich auf Wirkstoffsynthese und biochemische Tests“, sagt Jung. Plas- modien, die Malaria erregen, sowie Pärchenegel bleiben in Brasilien und in Frankreich. Die Freiburger Forsche- rinnen und Forscher testen im Rea- genzglas, wie die Hemmstoffe im Or- ganismus angereichert werden können und wie stark die Aktivität des epige- netischen Enzyms gehemmt wird. „Un- sere Tests liefern Ansätze für die Ent- wicklung von Medikamenten, die im zweiten Schritt in weiteren Versuchen unserer Kooperationspartner ihre Wirksamkeit zeigen müssen.“ Ent- scheidend für die Auswahl geeigneter Wirkstoffe ist zudem, dass nur Enzyme in die engere Wahl kommen, die sich deutlich von entsprechenden Protei- nen im menschlichen Organismus un- terscheiden und somit den Menschen nicht treffen. Die Grundlagenforschung mit Anwendungsaspekt zeigt darüber hinaus Analogien zur medizinischen Krebsforschung: „Die Krebszelle bei einigen Tumorarten verdankt ihre Exis- tenz epigenetischen Veränderungen, die ähnliche Mechanismen wie bei den Parasiten aufweisen.“ Parasiten im Visier Manfred Jung erforscht, welche Wirkstoffe lebensbedrohliche Krankheitserreger töten A-PARADDISE Mit insgesamt sechs Millionen Euro fördert die Europäische Union das Forschungsprojekt A-PARADDISE (Antiparasitic Drug Discovery in Epigenetics) für drei Jahre. 16 uni- versitäre und außeruniversitäre For- schungseinrichtungen sowie Indus- trieunternehmen beteiligen sich. Gefährliches Duo: Der weibliche Wurm (grün) passt in die längs verlaufende Furche des männlichen Wurms (pink). Je nach Art schädigen Pärchenegel Leber, Milz, Darm oder Blase des Menschen. ILLUSTRATION: SVENJA KIRSCH Impressum uni'leben, die Zeitung der Universität Freiburg, erscheint fünfmal jährlich. Herausgeber Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Rektor, Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer Verantwortlich für den Inhalt: Rudolf-Werner Dreier, Leiter Öffentlichkeits- arbeit und Beziehungsmanagement Redaktion Rimma Gerenstein (Redaktionsleitung), Nicolas Scherger Anschrift der Redaktion Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Albert-Ludwigs-Universität Fahnenbergplatz 79085 Freiburg Telefon: 0761/203-8812 Fax: 0761/203-4278 E-Mail: unileben@pr.uni-freiburg.de 14.000 Exemplare Gestaltung, Layout Kathrin Jachmann Anzeigen Gregor Kroschel Telefon: 0761/203-4986 E-Mail: gregor.kroschel@zv.uni-freiburg.de Druck und Verarbeitung Freiburger Druck GmbH & Co. KG Vertrieb Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Beziehungsmanagement Jahresabonnement Euro 9,– ISSN 0947-1251 © Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags oder der Redaktion wieder. uni’leben erscheint online unter www.leben.uni-freiburg.de klimaneutral gedruckt Die CO2-Emissionen dieses Produkts wurden durch CO2-Emissions- zertifikate ausgeglichen. Zertifikatsnummer: 311-53210-0310-1003 www.climatepartner.com 052014 gerne unter der Telefonnummer +49 (0)7618971-4166 oder per E-Mail unter personal.elektronik@de.trumpf.com

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