Studieren heißt nicht nur, Bildung und Wissen zu erwerben. Es bedeutet auch, interessante Menschen kennenzulernen, Erfahrungen mit ihnen zu teilen und Gemeinschaft zu erleben. Aus manchen Begegnungen entwickeln sich Freund- schaften, die weit über das Studium hinaus fortbestehen. Christina Nickweiler hat einige solcher Geschichten von Alumnae und Alumni der Universität Freiburg gesammelt. Porträtfotos: alle privat Foto:tuja66/Fotolia,Montage:qu-int Dr. Mathias Clodius Freundschaft, fest wie ein Baumstamm „Meinen Freund Clemens habe ich wäh- rend des Medizinstudiums Anfang der 1990er Jahre kennengelernt. Nach dem Physikum wurde ein Wochenendkurs am Kreiskrankenhaus in Müllheim ange- boten. Ich sprach Clemens am Bahnhof Müllheim an, da ich den Weg nicht kannte und er den Ort auch zu suchen schien. Wir stellten fest, dass wir am selben Insti- tut promovierten, uns aber vorher noch nie begegnet waren. Nach dem Studium haben wir uns nie mehr aus den Augen verloren, auch wenn sich die beruflichen Wege trennten: Clemens ließ sich in Strasbourg als Arzt nieder, ich ging als Mediziner in den Schuldienst. Etliche Jahre später bekam unsere Freund- schaft einen neuen Schub. Da ich 2003 in den Besitz eines größeren Waldstücks kam, half mir Clemens im Sommer 2006 bei der Waldarbeit. Das inspirierte ihn so sehr, dass er sich über die Jahre mehrere Hektar Wald in Frankreich kaufte. Wir entdeckten die Liebe zum Wald als neues Hobby und besuchen seit vielen Jahren gemeinsam mehrtägige Fortbildungen für Privatwaldbesitzer. Bei der regelmäßig anfallenden Waldarbeit haben wir viel Spaß miteinander: Bäume fällen, Holz spalten und aufsetzen, uns über die Weiterentwick- lung unserer Waldstücke austauschen – all das verbindet uns.“ Katrin Pfannmüller-Maurer Zusammen das Leben entdecken „1973 haben wir einander bei der Einfüh- rungsveranstaltung für künftige Sportstu- dierende zum ersten Mal wahrgenommen. Eva beeindruckte mich sofort mit ihrem Ansinnen, als weiteres Hauptfach even- tuell Physik zu studieren. Eine gewisse äußere Ähnlichkeit ließ uns beide stutzen: lange dunkle Haare, blaue Augen und irgendwie die gleiche Konstitution. Ein Flash! Es war der Beginn einer intensiven, immer noch andauernden gemeinsamen Zeit. Sport, Kurse an der Universität, Ferien, gemeinsames Wohnen, dieselbe Stamm- kneipe – das Caveau in Oberlinden war unser zweites Wohnzimmer bis in die frühen Morgenstunden. Sogar die ersten Jahre als Lehrerinnen absolvierten wir in den 1980er Jahren am gleichen Gymna- sium. Wir entdeckten zusammen das Leben, das Flüggewerden, die Höhen und Tiefen, die es so spannend, schön und anstrengend machen. Unsere Beziehung ist fest gemauert und ganz irden, wie die berühmte Glocke von Schiller – was sich besonders zeigte, als ich vor einigen Jahren lebensbedrohend und für längere Zeit erkrankte. Die von Eva im Freiburger Münster angezündeten Kerzen und ihr ‚Da-Sein‘ waren und sind Zeichen engster Verbundenheit. Wir besuchen uns und tele- fonieren bis heute regelmäßig miteinander.“ Katrin Pfannmüller-Maurer Eva Sebulke Mathias C lodius C lemens Ortbauer ALUMNI ANTWORTEN 18