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uni'alumni 2014

24 Akademisches Orchester und Straßenmusik? Das ist in der 50­jährigen Geschichte des Klangkörpers tatsächlich vorgekommen, wenn auch ungeplant und einmalig. Die Musi­ kerinnen und Musiker hatten 1963 ihr erstes Probenwochen­ ende hinter sich. Auf dem Rückweg über den Vogesenpass Col de la Schlucht gab ihr Leihbus den Geist auf. Eine Elsässer Werkstatt machte ihn wieder fahrtüchtig. „Die Wartezeit haben wir mit einer Mozartsinfonie überbrückt“, erinnert sich Gründungsdirigent Volkmar Fritsche. Die Szene sagt viel aus über den musikbegeisterten „wilden Haufen“ aus etwa 25 jungen Leuten, der sich auf ein Plakat eines Medizinstudenten hin formiert hatte. „Fast nur Geiger und Cellisten, ein Bratscher, kein Kontrabass – aber sie wollten Sinfonien von Brahms oder Bruckner spielen.“ Die Truppe war zunächst angetreten, um das Mediziner­ orchester neu zu gründen, das sich einige Jahre zuvor aufgelöst hatte. Mit Aushilfen aus der Musikhochschule kam in der Aula der Universität das erste Konzert zustande, mit finanzieller und organisatorischer Rückendeckung von Prof. Dr. Ludwig Heilmeyer, dem damaligen Leiter des Universitätsklinikums. Fritsche, Komponist und Meister­ schüler an der Musikhochschule, gehörte zu den treiben­ den Kräften. Die Proben fanden im Zoologischen Institut statt – umgeben von ausgestopften Tieren unterschied­ licher Gattungen. „Töne gleicher Bezeichnung wurden nicht sogleich mit gleicher Frequenz abgestrahlt, und nicht jeder Einzelrhythmus entsprach dem durch den Taktstock vorgegebenen“, notiert Dr. Harald Issel, erster Orchester­ vorstand, in seiner Chronik. Vom ersten Konzert an überzeugend Das sollte nicht lange so bleiben. Von der Leistung des „Orchestererziehers“ Fritsche schwärmte die Badische Zeitung nach dem ersten Konzert. So überzeugend muss der Auftritt gewesen sein, dass bald die gesamte Bläsergruppe der Konkurrenz zu ihnen überlief: Das Studium­generale­ Orchester war eigentlich der anerkannte, vom Allgemeinen Studierendenausschuss finanziell unterstützte klassische Klangkörper der Universität. Mit dessen Auflösung nahte die Geburtsstunde des Akademischen Orchesters Freiburg: Am 27. April 1964 wurde es bei Volkmar Fritsche zu Hause mit 30 Mitgliedern gegründet. Damals gab es schon erste Kontakte nach Frankreich und in die Schweiz. Zu einem Konzert nach Paris waren die Musiker nachts mit fünf Privatautos aufgebrochen. „Weil wir keinen Paukisten hatten, habe ich die Pauke selber gespielt“, sagt Fritsche. Wer ihm zuhört, wenn er von einem Konzert im Februar 1964 in Basel erzählt, spürt die Gänsehaut noch heute: Paul Hindemiths „Trauermusik“ stand auf dem Erfolgreich und musikbegeistert Das Akademische Orchester Freiburg wird 50 Jahre alt BLICK ZURÜCK Der aktuelle und der erste Dirigent: Hannes Reich leitet das Akade- mische Orchester heute, Volkmar Fritsche hat die Gründung des Ensembles vorangetrieben. Foto: Thomas Kunz Uni-Splitter uni'alumni 2014

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