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uni'alumni 2014

6 er Geräte, die Signale von Satelliten des Global Positioning Systems (GPS) empfangen können. Der Geobotaniker vom Institut für Biologie II und seine Mitarbeiter gehen mit Studierenden regel­ mäßig in die Natur, um das Gelände mitsamt der Pflanzenwelt zu erforschen. Wenn Bachelor­ studierende die Ausflüge versäumen oder nicht ­wahrnehmen können, müssen sie die Pflichtveran­ staltung zu einem späteren Zeitpunkt machen. Noch vor Kurzem mussten Betroffene ein oder zwei Semester warten, bis die Veranstaltung wie­ derholt wurde. Ein neues Lehrkonzept ermöglicht es ihnen nun, eine Exkursion selbstständig nach­ zuholen: Beim Geocaching gehen die Studieren­ den alleine oder in Kleingruppen auf Schatzsuche. Mit einem GPS-Gerät und einer Anleitung, in der verschiedene Stationen und Aufgaben aufge­ listet sind, suchen sie bestimmte geografische ­Koordinaten. Wenn sie einen Ort gefunden haben, müssen sie dort beispielsweise Fragen beantworten oder die Vegetation beschreiben. In einem Proto­ koll dokumentieren sie ihre Ergebnisse. Scherer- Lorenzen und sein Team haben bislang vier Anleitungen für Geocaching-Exkursionen fertig­ gestellt. Die Ausflüge führen in den Freiburger Stadtteil Landwasser, zum Sternwald, auf den Schlossberg und in den Kaiserstuhl. Die Wissen­ schaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten der­ zeit an weiteren sechs Touren. „Die Studierenden sind von dem Konzept begeistert“, berichtet Scherer- Lorenzen. „Wenn sie mit einer kleinen Gruppe oder alleine losziehen, sehen sie viel genauer hin.“ Bei der Kaiserstuhl-Exkursion im Spätsommer oder Herbst untersuchen sie beispielsweise, welche Früchte Pflanzen tragen und welche Strategien diese nutzen, um sich zu verbreiten. Scherer-Lorenzen und seine Mitarbeiter ergänzen mit Geocaching nicht nur das Exkursionsangebot, sondern setzen das Konzept auch in weiteren Lehrveranstaltungen um. Bei einer Bodenbe­ probung am Schönberg suchen die Teilnehmer ebenfalls einen vorgegebenen Ort auf. Sie bestim­ men den Bodentyp, Eigenschaften wie Nährstoff­ gehalt und Pflanzenwachstum und nehmen Proben, die sie später im Labor analysieren. Eine Beute wie beim ursprünglichen Geocaching gibt es bei den Exkursionen noch nicht: „Unser Schatz ist der Wald“, sagt Scherer-Lorenzen. Krater suchen mit Google Earth Die Teilnehmenden der Lehrveranstaltung „Screening Earth – A Student (Re)Search Project“ von Prof. Dr. Thomas Kenkmann, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, erforschen eben­ falls die Natur – allerdings im größeren Maßstab und zunächst virtuell: Sie suchen die Erdoberfläche mit der Software Google Earth systematisch nach bislang unbekannten Impaktkratern ab, die entste­ hen, wenn ein Meteorit einschlägt. In Wäldern und Wüsten, zwischen Bergen, Felsformationen und Flüssen forschen sie nach vielversprechenden Strukturen. „Die Masterstudierenden gehen auf eine geowissenschaftliche Entdeckungsreise“, ­beschreibt Kenkmann das Konzept. Weltweit sind etwa 185 Impaktkrater bekannt. Doch vermutlich warten noch Hunderte bis ­Tausende darauf, entdeckt zu werden. Wenn die Geologiestudierenden eine mögliche Kraterstelle entdecken, kontaktieren sie regionale Fachinsti­ tute sowie geologische Dienste und holen dort weitere Informationen ein. „Es kann sich zum ­Beispiel um einen Vulkan handeln oder um einen aufsteigenden Salzstock“, sagt Kenkmann. „Die Teilnehmenden müssen lernen, die Oberflächen­ strukturen zu interpretieren und falsche Fährten schnell zu erkennen.“ Erhärtet sich der Verdacht, planen die Studierenden eine Expedition, um die Mit GPS-Geräten die Natur erforschen: Der Geobotaniker Michael Scherer-­ Lorenzen hat ein Lehrkonzept entwi- ckelt, bei dem ­Studierende selbst- ständig auf Exkur­ sion gehen. Foto: Sandra Meyndt Thomas Kenkmann geht mit seinen ­Studierenden auf eine geowissen- schaftliche Entde- ckungsreise. Foto: Thomas Kunz Titel-Geschichte uni'alumni 20146

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