Ein Unternehmen wendet sich mit einer Forschungsfrage an die Universität. So weit, so normal. Nun entwerfen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf dem jeweiligen Gebiet in Freiburg arbeiten, ein passgenaues und flexib- les Weiterbildungsangebot, das Beschäftigte des Unternehmens in die For- schung integriert. Es bringt die Firma nach vorne, qualifiziert deren Beschäftigte weiter, gibt den Freiburger Gruppen Impulse für Forschung und Lehre und führt zur Anwendung der gemeinsam entwickelten Ideen, Materialien und Methoden in Wirtschaft und Wissenschaft. Dieses Training-on-the-Project ist die Kernaufgabe der Freiburg Academy of Science and Technology (FAST) der Universität Frei- burg. „Lernen durch gemeinsames Forschen“ nennt Prof. Dr. Ingo Krossing, wis- senschaftlicher Leiter von FAST, diesen Ansatz, bei dem die Universität mit den Freiburger Fraunhofer-Instituten kooperiert. Darüber hinaus wirkt FAST als Agentur, die einen Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Forschung ermöglicht. „Wir sind ein Katalysator, der Barrieren ab- baut und dauerhaft stabile Kontakte aufbaut“, erklärt Chemieprofessor Krossing. FAST will vor allem mittelständischen Firmen aus der Region den Zugang zur Forschung vereinfa- chen und sie an die passende Stelle in der Uni- versität vermitteln, etwa an Forschende oder Institutionen wie das Gründerbüro, die Patent- stelle oder die Freiburger Akademie für Univer- sitäre Weiterbildung. Vorträge, Hospitationen, Workshops, Jobvermittlung: Der Service eröff- net viele Möglichkeiten – es darf, muss aber nicht immer gleich ein Training-on-the-Project sein. „Wir freuen uns über alle Arten von An- fragen aus Wirtschaft und Gesellschaft“, be- tont Projektleiter Jochen Ehrenreich. Das Angebot ist derzeit für Unternehmen kostenfrei: Die Universität hat zur Finanzie- rung von FAST Geld aus dem Wettbewerb „Offene Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eingeworben. Ziel ist, während der Förderphase ein Geschäfts- modell zu erarbeiten. Nicolas Scherger Was bedeutet das für die Sicherheitsforschung? Wie unterschiedlich die Diskussionen in verschiedenen Rechtsordnungen sind, ist ein interessantes Grundlagenthema. Praktisch ist es wichtig, da die Sicherheits- forschung auf internationale Koopera- tionen angewiesen ist. Diese können schwierig werden, wenn bei den jewei- ligen Partnern ein grundsätzlich ande- rer Zugang zu Fragen der Sicherheit besteht. Wir müssen die Gründe für diese unterschiedlichen Auffassungen ermitteln und Diskussionen zwischen den unterschiedlichen Kulturen anre- gen. Darin sehe ich eine Aufgabe der Sicherheitsforschung. Wie sichtbar ist die Universität Freiburg in der internationalen Sicherheitsforschung? Innerhalb Europas ist Freiburg unter anderem durch KORSE, das Kompe- tenznetzwerk für die zivile Sicherheit in Europa, als Ort, an dem zivile Sicher- heitsforschung betrieben wird, sichtba- rer geworden. Darüber hinaus baut das Zentrum ein Netzwerk internationaler Beziehungen auf: Es kooperiert mit wis- senschaftlichen und staatlich geführten Einrichtungen der zivilen Sicherheitsfor- schung in Europa, Japan und den USA. Auch das Fellowship-Programm von KORSE, das Wissenschaftlern aus dem europäischen und internationalen Aus- land Forschungsaufenthalte in Freiburg ermöglicht, erhöht unsere Sichtbarkeit. Betreibt das Zentrum für Sicher- heit und Gesellschaft ausschließ- lich anwendungsorientierte Forschung? Unsere derzeitigen Projekte sind überwie- gend anwendungsorientiert: BESECURE erforscht beispielsweise die Sicherheit im städtischen Raum, XP-DITE entwickelt einen neuen Ansatz für die Konzeption von Flughafen-Checkpoints. Mit Veran- staltungen wie der Tagung „Chancen und Risiken universitärer Sicherheits- forschung“ im Sommersemester 2014 und der Zeitschrift „Behemoth“ wollen wir außerdem eine Selbstreflexion der Sicherheitsforschung anstoßen. » www.sicherheitundgesellschaft. uni-freiburg.de Auf Augenhöhe: Beim Training-on-the-Project bilden sich Mitarbeiter von Industrieunternehmen in gemeinsamen Forschungsvorhaben mit Freiburger Wissenschaftlern weiter. Foto: Baschi Bender Agentur zwischen Wirtschaft und Wissenschaft LERNANGEBOTE: FREIBURG ACADEMY OF SCIENCE AND TECHNOLOGY (FAST) uni'alumni 2015 Uni-Splitter Der Chemieprofessor Ingo Krossing ist wissenschaftlicher Leiter der Freiburg Academy of Science and Technology. Foto: privat KONTAKT Jochen Ehrenreich ehrenreich@fast.uni-freiburg.de Damaris Jankowski jankowski@fast.uni-freiburg.de Tel.: 0761/203-67450 » www.fast.uni-freiburg.de 25