brochen. Gleichzeitig waren die Firmen nicht in der Lage, das Eigenkapital für neue Schiffe aufzubringen. Da habe ich gesagt: Wir wollen mit den Adlern fliegen, nicht mit den Hühnern am Boden kräch- zen. Dafür brauchen wir Zugang zum Ka- pitalmarkt. Wir müssen transparent sein, Bilanzen schnell vorlegen – und uns öff- nen, vielleicht Partner aufnehmen oder an die Börse gehen. Seit Juni 2015 sind wir eine Aktiengesellschaft. bislang sind sie aber noch alleiniger eigner. Ja, ich bin sozusagen meine eigene Hauptversammlung. Wird es schmerzhaft sein, das aufzugeben? Nein. Aus traditionellen Überlegungen heraus wäre es schön gewesen, das Un- ternehmen weiter alleine zu führen. Aber die Kapitalanforderungen in der Schifffahrt sind so gigantisch, dass das kaum mög- lich sein wird. Und auch wenn es sarkas- tisch klingt: Ich habe lieber zehn Prozent von Daimler als 100 Prozent von Lada. Wie sehen sie die Zukunft der schifffahrt? Das Schiff wird immer das Haupttrans- portmittel im interkontinentalen Verkehr bleiben. Alles, was in China, der heutigen verlängerten Werkbank der Welt, produ- ziert wird, muss transportiert werden. Ich kann den Fernseher nun mal nicht durch eine Telefonleitung zu den Konsu- mentinnen und Konsumenten schicken. können sie ein schiff steuern? Ich habe einen Sportbootsführerschein, kein Kapitänspatent. Aber nach dem Abitur bin ich fast ein Jahr lang zur See gefahren. Das war Tradition im Hause Rickmers. Was machen sie gern in ihrer Freizeit? Ich segle Regatten und spiele Golf. Das ist in Asien Volkssport Nummer Eins. Dort wird sehr viel auf Golfplätzen besprochen. Man spielt ein paar Stunden und unterhält sich nebenbei über das Geschäft. So kommen Verbindungen zustande, die am Konferenztisch nicht entstehen würden. alumni-netzwerk uni‘alumni 2016 studienabschluss: Magister Artium in Politikwissenschaft. studienfächer: Politikwissenschaft und Neuere Geschich- te; ein wenig Soziologie und Anglistik. Derzeitige tätigkeit: Leiter Marketing & Sales beim SC Frei- burg, ich arbeite seit 1994 für den Verein. Für die Fußballfans: Das war die Saison, in der der Sport-Club beinahe aus Verse- hen deutscher Meister geworden wäre. kulinarischer höhepunkt: Der Saxophonist Maceo Parker at Mensa Freiburg! Mein lieblingsessen in der Mensa: Frisches von der damals eingeführten Salatbar. Welches essen mochte ich weniger: Gemüsebratlinge. Wir haben diese im- mer einem Test unterzogen, indem wir eine Gabel aus 30 Zentimeter Höhe auf einen Bratling fallen ließen. Wenn er auf- spritzte, war er an diesem Tag besonders eklig. kurioseste Mensabegebenheit: Damals fanden in der Mensa außerhalb der Essenszeiten noch nicht so viele Veranstaltungen statt. Insofern habe ich keine besonderen Mensaerinnerungen. Die besten Partys liefen damals in der Alten Uni. Dafür war die Wiese vor der Mensa umso wichtiger, wenn die Sonne schien: zum gemeinsamen Essen, Klönen, Knutschen, auch mal für ein Nickerchen, wenn’s die Nacht vorher zu lang ging. Persönliche anmerkungen: Ich habe schöne Erinnerun- gen an meine Studienzeit. Für einen Politikwissen- schaftler waren die Aktivi- täten außerhalb der Se- minarzeiten selbstredend verpflichtend. Hier wurde im wahrsten Sinne des Wortes für das Leben – nach der Universität – geübt. Wussten wir damals aber noch nicht. Ich gehörte einer hochschulpoli- tischen Gruppe an, wie selbstver- ständlich auch der Fachschaft Politik. Was musste ich schmun- zeln, als am Erstsemestertag 2015, der beim SC im Schwarzwald- Stadion stattfand, der Vertreter des AStA über das zurückerlangte poli- tische Mandat sprach. 36 Jahre hat es gedauert, bis die Verfasste Stu- dierendenschaft in Baden-Württem- berg wieder Realität wurde. A long way home. Mein ganzes Studium lang – und nicht zuletzt oftmals auf der Mensawiese – haben wir das herbeigesehnt. spritzen sie auf oder nicht? nicht alle Gemüsebratlinge haben den Qualitätstest bestanden. Foto: woe, Barbara Pheby (beide Fotolia) hanno Franke hat sich gerne auf der Wiese vor der Mensa aufgehalten. Foto: privat Essen, klönen, knutschen Mensa-steCkbrieF: hanno Franke Frisches von der damals eingeführten Welches essen mochte ich weniger: Gemüsebratlinge. Wir haben diese im- mer einem Test unterzogen, indem wir eine Gabel aus 30 Zentimeter Höhe auf einen Bratling fallen ließen. Wenn er auf- spritzte, war er an diesem Tag besonders Damals fanden in der Mensa außerhalb der Essenszeiten noch nicht so viele Veranstaltungen statt. Insofern habe ich keine besonderen Mensaerinnerungen. Die besten Partys liefen damals in der Alten Uni. Dafür war die Wiese vor der Mensa umso wichtiger, wenn die Sonne schien: zum gemeinsamen Essen, Klönen, Knutschen, auch mal für ein Nickerchen, wenn’s die Nachtfür ein Nickerchen, wenn’s die Nacht Ich gehörte einer hochschulpoli- tischen Gruppe an, wie selbstver- ständlich auch der Fachschaft Politik. Was musste ich schmun- zeln, als am Erstsemestertag 2015, der beim SC im Schwarzwald- Stadion stattfand, der Vertreter des AStA über das zurückerlangte poli- tische Mandat sprach. 36 Jahre hat es gedauert, bis die Verfasste Stu- dierendenschaft in Baden-Württem- berg wieder Realität wurde. A long way home. Mein ganzes Studium lang – und nicht zuletzt oftmals auf der Mensawiese – haben wir das herbeigesehnt. spritzen sie auf oder nicht? nicht alle Gemüsebratlinge haben den Qualitätstest bestanden. Foto: woe, Barbara Pheby (beide Fotolia) 17