Mit Antritt der grün-roten Regierung im Stutt- garter Landtag wurde 2012 die Verfasste Studierendenschaft (VS) nach 35 Jahren Unterbre- chung wieder eingeführt. Eva Opitz hat Dr. Susanne Maerz vom ehemaligen u-asta sowie Anna-Lena Osterholt vom jetzigen Studierendenrat (StuRa) zu den hochschulpolitischen Veränderungen befragt. uni’alumni: Frau Maerz, welche rolle spielte der u-asta für die studierenden der universität Freiburg? susanne Maerz: Er war ein Notkonstrukt – gebildet, als die damalige konservative Regierung die VS aus Angst vor Terrorismus aufgelöst hatte. Die Vertre- tung der Studierenden wurde damit politisch ent- mündigt. Wir durften uns weder hochschulpolitisch noch allgemeinpolitisch äußern und verloren unsere Eigenständigkeit. Der u-asta war unsere Antwort. Mit dem offiziellen allgemeinen studieren- denausschuss, kurz asta, und dem u-asta gab es zwei vertretungen der studierenden. Wie funktionierte das Zusammenspiel? Maerz: Es war ein komplexes Modell, denn es war uns wichtig, dass der u-asta politisch legitimiert war. Bei den Universitätswahlen trat ein „Bündnis für u-asta und u-fachschaften“ an. Dessen deutliche Mehrheit im regulären AStA und im Senat sicherte die Existenz des u-asta. Es waren dieselben Leute an der Spitze. Offiziell haben wir uns einmal im Semester als AStA getroffen, aber die ganze Arbeit lief über den u-asta, abgesehen von den kulturel- len Veranstaltungen. Geld gab es nur auf anfrage für den formal bestätigten asta. Gab es für das budget des u-asta auch ein konstrukt? susanne Maerz (rechts) hat sich in den 1990er Jahren im u-asta dafür eingesetzt, dass die studierendenvertretung wieder ein politisches Mandat erhält. Was damals wie ein ferner traum erschien, ist nun mit der verfassten studierendenschaft, in der sich anna-lena osterholt (links) engagiert, Wirklichkeit geworden. Fotos: Thomas Kunz 26 GesPräCh Die Verfasste Studierendenschaft ist wieder da – und eröffnet Spielräume, von denen frühere Generationen geträumt haben „Ein verantwortlicher Teil der Universität“