Foto:privat Gerda klocke Apothekerin, Ehrenpräsidentin des Freiburger Alumni-Clubs Studienzeit: 1946–1950, Studienfach: Pharmazie „Während meiner Studienzeit, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, gab es noch keine Feiern. Die Menschen waren mit dem Wiederaufbau der zerstörten Stadt beschäftigt und trauerten um die Verstorbenen und Verschwundenen. Nach dem Studium ging ich abends oft noch zu Spät- und Nachtschichten in die Apotheke, um mir etwas dazuzuverdienen. Zudem war unser Studienjahr- gang zu klein, um zu feiern. Zu meinem Examen im Jahr 1950 traten nur fünf Kandidatinnen und Kandidaten an, von denen vier bestanden. Nach meinem Examen nahm unser Kommilitone Dr. Herbert Falk meinen Examensjahrgang zusammen mit den beiden nachfolgenden Jahrgängen regelmäßig zu gemeinsamen Unter- nehmungen mit. Wir gingen wandern und machten Ausflüge. Diese Ausflüge machten wir auch später noch jährlich, bis zum Tod von Herrn Falk im Jahr 2008.“ karolin schmidt Referentin für Postdoc-Förderung, Universität Hamburg Studienfächer: Deutsche sprach- und literaturwissenschaft, skandinavistik Studienzeit: 2004–2010 „Trotz vielfach gegenteiliger Meinungen konnte man in Freiburg durchaus vielfältig feiern und ausgehen. Kleine Kneipen standen ebenso wie nobel angehauchte Klubs zur Verfügung. Zum Tanzen würde ich auch heute noch das ‚Great Räng Teng Teng‘ empfehlen. Neben den Konzerten mit moderaten Eintrittspreisen machten vor allem die Elektro- und Country-Partys großen Spaß. Für Studierende nahmen die Fachschaften regelmäßig eine der Mensen oder eine Wohnheimbar in Beschlag – und aus Speisesälen wurden ‚Floors‘. Oft ver- sprachen die lustigen Ankündigungen jener Feiern – zum Beispiel ‚Dichter wer- den‘, Germanistik – allerdings mehr Unterhaltung, als letztlich geboten wurde. So blieben mir vor allem die persönlichen Begegnungen in guter Erinnerung: mit Freunden auf dem Augustinerplatz, in der Hausbrauerei Feierling oder einfach mit Grillen und Wein an der Dreisam.“ erwin starnitzky Botschafter a.D. Studienfächer: rechtswissenschaften Studienzeit: 1965–1968 „Ich habe zumeist mit Freunden und Bekann- ten gefeiert, die ich über mein politisches Engagement in der Juso-Hochschulgruppe oder über sportliche Hobbys wie das Fall- schirmspringen oder Karate kennenge- lernt habe. Ab dem Sommersemester 1966 war ich als Präsident des Studentenrates Mitglied der Delegation, die die schottische Partneruniversität in Glasgow besuchte. Dort feierten wir die Amtseinführung des neuen Rector for Student Affairs, Lord Reith, mit. Mir gefiel es in allen Freiburger Lokalen sehr gut, was vor allem an den Speisen, der meist urigen Atmosphäre und den guten Preisen lag. Besonders gefallen hat mir auch das Gasthaus zum Adler im Höllental, wo es herrliche Zigeunerschnitzel gab. Gelegentlich feierten wir in der Innenstadt. Beliebte Anlaufstellen waren das Klubheim der Fallschirmspringer und die Kellerbar des Wohnheims an der Sundgauallee.“ Jochen Wolter Ministerialrat, Bundespresseamt Studienfächer: rechtswissenschaften Studienzeit: 1974–1979 „Neben den regelmäßigen Besuchen im Bierlokal ‚Pendel‘ und danach in der Diskothek ‚Caveau‘ habe ich am liebsten auf der Schwarzwaldhütte meiner Studen- tenverbindung in Altglashütten gefeiert. Ein Kachelofen, die Kühe auf der Weide nebenan und der erfrischende Gang zum Aussichtspunkt ‚Schluchseeblick‘ sorgten stets für Erholung und Harmonie von Körper und Geist. Wir feierten dort mit Freunden, Kommilitonen und vielen Besu- chern so oft wie möglich, wenn es der Stundenplan zuließ. Die Nähe zu der ein- zigartigen Natur, die abendliche Stille und das völlige Ungestörtsein machten diesen Ort so besonders. Sehr lebhaft er- innere ich mich an meine mehr- tätige Examens- feier dort: Den aufziehenden Morgen, auf der Wiese liegend, genießend, glücklich, mit der Welt im Reinen, aber auch voller Melancholie – im Wissen um das nahe Ende eines paradiesischen Lebensabschnitts.“ lernt habe. Ab dem Sommersemester 1966 Mitglied der Delegation, die die schottische sehr gut, was vor allem an den Speisen, der Preisen lag. Besonders gefallen hat mir auch das Gasthaus zum Adler im Höllental, Gelegentlich feierten wir in der Innenstadt. Beliebte Anlaufstellen waren das Klubheim Sehr lebhaft er- innere ich mich an meine mehr- tätige Examens- feier dort: Den aufziehenden Morgen, auf der Wiese liegend, genießend, glücklich, mit der Welt im Reinen, aber auch voller Melancholie – im Wissen um das nahe Ende eines paradiesischen Gerda klocke Apothekerin, Ehrenpräsidentin des Freiburger Alumni-Clubs Studienzeit: „Während meiner Studienzeit, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, gab es noch keine Feiern. Die Verstorbenen und Verschwundenen. Nach dem Studium ging ich abends oft noch zu Spät- und Foto:privat Foto:privat erwin starnitzky Foto:privat Foto:privat karolin schmidt 19alumni-netzwerk uni'alumni 2016