Breites Bett für die Dreisam renaturierunG Schnurgerade war gestern: Auf einer etwa einen Kilometer langen Strecke zwi- schen dem Sandfangweg und der Jugend- herberge ist die Dreisam im Freiburger Osten renaturiert worden. Dort kann sich Freiburgs Hausfluss jetzt in einem Bett aalen, das fast doppelt so breit ist wie bisher. Es dehnt sich bis auf die Kartauswiesen aus, die Böschung ist abgeflacht. Die Über- schwemmungsbuchten liegen etwas höher als das eigentliche Flussbett, sodass die Dreisam bei Niedrigwasser den bekannten Weg entlangfließt. Steigt der Pegel, hat sie genügend Platz zum Ausweichen. Die Bäume in dem neu gestalteten Gelände ra- gen dann wie kleine Inseln aus dem Wasser. Den Freiburgerinnen und Freiburgern gefällt ihr neues Naherholungsgebiet. Kin- der planschen im flachen Flusswasser, Studierende liegen lesend in den Buchten, Joggerinnen und Jogger schätzen den schön angelegten breiten Weg in dem neuen Abschnitt. Große Steine dienen als Sitzgelegenheiten, auf denen Spaziergän- gerinnen und Spaziergänger den Blick ins Dreisamtal genießen. Ein Bürgerverein strebt zudem an, mithilfe von Spenden Ru- hebänke aus Holz zu erwerben und aufzu- stellen. Doch nicht nur der Mensch profitiert von der Renaturierung. Dank der neuen so genannten Steinbuhnen hat sich die Strömungsvielfalt der Dreisam verbes- sert. Der Weg ist damit auch für kleine Tiere frei. Solche Strukturen bieten Fi- schen wie dem Lachs ideale Laichbiotope. Umweltschutzgruppen rechnen damit, dass sich die Artenvielfalt an und in der Dreisam erhöhen wird – in der neuen Um- gebung fühlen sich einfach alle wohl. Claudia Füßler Das Quintett ist wieder komplett: Fast zehn Jahre lang musste das Freiburger Stadtbahnnetz ohne Linie Nummer 4 auskommen, seit Dezember 2015 rollt sie wieder. Sie bindet das Universitäts- klinikum, den Stadtteil Mooswald und vor allem das Messegelände an das Stadt- bahnnetz an. Schon jetzt heißt die neue Linie deshalb „Messetram“. Bisher fährt sie von der Technischen Fakultät tags- über im Zehn-Minuten-Takt, abends alle 15 Minuten durch die Berliner Allee und die Breisacher Straße über das Techni- sche Rathaus zum Hauptbahnhof und zum Bertoldsbrunnen, dann über das Siegesdenkmal und die Hornusstraße bis zur Endhaltestelle kurz vor Gundel- fingen. Finden auf dem Messegelände größere Veranstaltungen statt, gibt es Sonderfahrten. Die Freiburger Verkehrs- AG (VAG) will die Linie bis Ende 2017 fertigstellen. Diese wird dann über die Technische Fakultät hinaus bis zur Wendeschleife an der Hermann-Mitsch- Straße führen. Auch in der Innenstadt bestimmen VAG-Baustellen derzeit das Stadtbild. Dort werden ebenfalls Gleise verlegt – für die neue Stadtbahnstrecke von der Kronenstraße über den Rotteckring bis zum Siegesdenkmal, wofür die Linie 5 ihren bisherigen Verlauf ändern wird. Der Autoverkehr wird zukünftig aus- schließlich über die Bahnhofsachse ge- leitet, Werthmannstraße und Rotteckring werden nur noch eingeschränkt befahr- bar sein. Am Stadttheater entsteht mit der Umgestaltung des Platzes der Al- ten Synagoge ein barrierefreier Kno- tenpunkt – der einzige, an dem sich alle fünf Stadtbahnlinien treffen wer- den. Zudem wird sich die Fußgänger- zone deutlich vergrößern: Sie wird sich dann bis zum Hauptbahnhof erstrecken. Claudia Füßler Nummer 4 ist wieder da Die neue linie führt von der innenstadt über breisacher straße und berliner allee bis zur technischen Fakultät und zum Messegelände. Foto: Thomas Kunz staDtbahn Die Freiburger nutzen den renaturierten abschnitt der Dreisam gerne als naherholungsgebiet. Foto: Thomas Kunz 33stadt-leben uni'alumni 2016