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uni'wissen 02-2013

Prof. Dr. Wolfgang Driever hat Biochemie in Tübingen und München studiert. Er wurde am Tübinger Max- Planck-Institut für Entwick- lungsbiologie promoviert. Nach einem Postdoc wurde er 1990 Assistant Professor für Genetik an der Harvard Medical School/USA. Seit 1996 ist er Professor für Entwicklungsbiologie an der Universität Freiburg. Von 2001 bis 2012 war Driever Koordinator des Sonderfor- schungsbereichs „Signal- mechanismen in Embryoge- nese und Organogenese“. Zudem gründete er an der Universität Freiburg das Zen- trum für Biosystemanalyse und war von 2010 bis 2012 dessen Direktor. Driever ist Mitglied im Exzellenzcluster BIOSS Centre for Biological Signalling Studies und forscht am Modellorganismus Zebrafisch über die Kon- trolle des Zellverhaltens in der Frühentwicklung und über die Bildung neuronaler Netzwerke im Gehirn. Foto: BIOSS Zum Weiterlesen Leichsenring, M./Maes, J./Mössner, R./ Driever,­W./Onichtchouk,­D.­(2013):­Pou5f1­ transcription­factor­controls­zygotic­gene­ activation­in­vertebrates.­In:­Science­341/6149,­ S.­1005–1009.­doi:­10.1126/science.1242527 Tantin,­D.­(2013):­Oct­transcription­factors­ in development and stem cells: insights and mechanisms. In: Development 140/14, S.­2857–2866. Als Beispiel für die Beteiligung von Pou5f1 an dem Regelnetzwerk, das Stammzellen in hoch spezialisierte­zygotische­Zellen­verwandelt,­ha- ben sich die Biologinnen und Biologen mesoder- male Zellen im Zebrafisch angesehen. Pou5f1 ist auch am Einschalten mehrerer Gene beteiligt, die die Mesodermentwicklung steuern. Weitere Signale bestimmen, welche Zellen welchen Ent- wicklungsweg gehen. Driever sieht die Arbeit seiner Gruppe als Grundlagenforschung. Im Sonderforschungsbe- reich „Kontrolle der Zellmotilität bei Morphoge- nese, Tumorinvasion und Metastasierung“, der an der Universität Freiburg koordiniert wird, kommt es aber zum Austausch mit Humanbiolo- gen und Onkologen. Pluripotenzforschung bietet die Chance, Impulse für die Krebsforschung zu setzen, denn beim Tumorwachstum und bei der Metastasenbildung spielen Krebsstammzellen eine wichtige Rolle. Für die Züchtung von Gewe- beersatz aus Stammzellen in der Regenerations- medizin ist das Wissen um die Mechanismen hinter dem Übergang von der Stamm- zur Gewebe- zelle ebenfalls wichtig. Was sind die nächsten Schritte? „Das Gleich- gewicht von Pluripotenz und Entwicklung bleibt der rote Faden“, sagt Daria Onichtchouk. An dem Regelnetzwerk, das die Forscher im Zebrafisch entdeckt haben, lässt sich jetzt genau untersu- chen, wie aus Stammzellen stabile spezialisierte Zellen entstehen. Erst wenn es möglich ist, auch aus künstlich erzeugten pluripotenten Stammzel- len stabile Körperzellen zu machen, die keinen Krebs auslösen, können sie in der Medizin ein- gesetzt werden. Dr. Daria Onichtchouk hat an der Universität Moskau/ Russland studiert und wur- de 1999 in Heidelberg pro- moviert. Von 1999 bis 2001 war sie Postdoc am Max- Planck-Institut für biophysi- kalische Chemie Göttingen. Anschließend arbeitete sie als Senior Scientist in der von Prof. Dr. Wolfgang Driever mitgegründeten DeveloGen AG. Seit 2006 ist sie am Freiburger Institut für Entwicklungsbiologie tätig. Onichtchouk leitet am Exzellenzcluster BIOSS Centre for Biological Signal- ling Studies der Universität Freiburg das Projekt „Epige- netics of Zebrafish Midblas- tula Transition“. Sie forscht schwerpunktmäßig an Zebrafischen über die Steu- erungsmechanismen der frühesten embryonalen Entwicklung. Foto: privat Stammzellen entwickeln sich zu ektodermalen Zellen, die später Teil der äußeren Haut oder des Nervensystems werden, zu mesodermalen Zellen, die Blut oder Muskeln bilden, oder zu entoder- malen Zellen, die den Verdauungskanal aus- kleiden. Bei diesem Zebrafischembryo sind mesodermale Zellen farblich hervorgehoben. Foto: Arbeitsgruppe Wolfgang Driever 15

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