Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Universität Freiburg, will den European Campus vorantreiben. Foto: Baschi Bender Lehre auf: 1989 schlossen sich sieben deutsche, französische und schweizerische Universitäten zur „Europäischen Konföderation der oberrheini- schen Universitäten“ (Eucor) zusammen. Mitglie- der des Verbunds sind heute auf deutscher Seite die Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg und das Karlsruher Institut für Technologie, in der Schweiz die Universität Basel und auf der französischen Rheinseite die aus drei Hochschulen hervorge- gangene Université de Strasbourg sowie die Université de Haute-Alsace Mulhouse/Colmar. Bei der Finanzierung von Forschungsprojek- ten haben Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftler aus dem Eucor-Verbund einen großen Vorteil: Die grenzüberschreitende Kooperation qualifiziert sie für einige renommierte Förderpro- gramme. Damit die Forschung und nicht Finan- zierungsfragen den Alltag der Wissenschaftler bestimmen, haben die Koordinationsstellen an den jeweiligen Universitäten die Verwaltung ver- schlankt. Der wissenschaftliche Nachwuchs hat die Chance, Promotionen binational abzuschlie- ßen, und bekommt Zuschüsse für die jährlich stattfindenden Summer Schools. Studierende können aus 19 grenzüberschreitenden Studien- angeboten des Eucor-Verbunds wählen. Außer- dem können sie an allen Standorten Vorlesungen und Seminare aus dem regulären Lehrplan bele- gen und dadurch Angebotslücken ihrer Heimat- universität ausgleichen. Sie haben Zugang zu allen Bibliotheken und können die Ressourcen aller Hochschulen nutzen. Die Eucor-Studiengänge schließen sie mit einem Doppel- oder sogar Drei- fachdiplom ab. Ein weiteres Forum für die Zusammenarbeit ist die Organisation „Trinationale Metropolregion Oberrhein“ (TMO), die Politik, Wirtschaft und Wissenschaft verbindet. Hans-Jochen Schiewer ist seit 2013 Eucor-Präsident und somit Sprecher der „Säule Wissenschaft“ der TMO, die noch weitere Forschungseinrichtungen und Hoch- schulen umfasst. Er will vor allem die For- schungsinstitutionen der Region noch stärker miteinander vernetzen: „Aus dem geographischen Knotenpunkt Oberrhein soll ein Gravitationszen- trum für Spitzenforschung mit internationaler Anziehungskraft erwachsen.“ Ein Standort für europäische Forscher soll entstehen, der sei- nesgleichen sucht. Das Leuchtturmprojekt: Die Einrichtung einer Großforschungsinfrastruktur der Eucor-Universitäten und weiterer Partner- institutionen mit dem Schwerpunkt Bioinnovatio- „Unsere Vision ist eine ‚zone franche‘ der Wissenschaft“ 6 Schwerpunkt:ForschungimDreiländereck