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uni'lernen 2012

LernANGEBOTE Karolina Rietzler aus Kanada hat ein Biolo- giestudium hinter sich, Melani Pelaez aus Ecuador Berufserfahrungen im Außen­ handel, Janina Heim aus Deutschland einen Bachelorabschluss in Umweltmanagement. Alle drei sorgen sich um den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Aber „alles ­Wissen über die Umwelt nützt nichts, wenn ich nicht verstehe, wie Menschen handeln“, sagt Heim. In ihren Spezialdisziplinen hat ihnen der ganzheitliche Blick auf nachhaltige Ent- wicklungs- und Veränderungsprozesse ge- fehlt. Im internationalen Masterstudiengang Environmental Governance (MEG) haben sie ihn gefunden. MEG soll die Studierenden „in die Lage ver- setzen, problematische Mensch-Umwelt- Beziehungen zu erkennen, zu verstehen und über Aushandlungsprozesse zwischen Markt, Staat und Zivilgesellschaft zu koordi- nieren“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Michael Pregernig. Etwa 300 Interessierte aus aller Welt bewerben sich jährlich um bis zu 30 Plätze in dem englischsprachigen ­Studiengang, den der Deutsche Akademi- sche Austauschdienst als einen von etwa 40 „entwicklungsländerbezogenen Aufbaustu- diengängen“ in Deutschland listet. Ein Viertel der Studierenden kommt aus Lateinamerika, ein knappes Viertel aus europäischen Län- dern, ein Fünftel aus Asien. Die kulturelle Vielfalt ist ein didaktisches Plus: Unter dem Titel „Freiburg Forum on Evironmental Governance“ organisieren die Studierenden über drei Semester hinweg in Eigenregie ein selbst gewähltes Projekt. Der Jahrgang von Janina Heim und Melanie Pelaez hat das Thema „Nachhaltiger Konsum“ mit einem selbst produzierten Dokumentarfilm und ­einem wissenschaftlichen Theaterstück prä- sentiert. Andere Jahrgänge haben Konfe- renzen mit der Wirtschaftsnobelpreisträgerin Prof. Dr. Elinor Ostrom und Dr. Vandana Shiva, Trägerin des alternativen Nobel­ preises, auf die Beine gestellt. Westliche Besserwisserei hat ­ausgedient Bei der Vorbereitung erfahren die Studieren- den, was sie im späteren Berufsleben bei internationalen Nichtregierungsorganisa­ tionen (NGO) oder Unternehmen erleben dürften: Unterschiedliche Akteurinnen und Akteure mit verschiedenen Interessen und kulturellen Hintergründen müssen unter einen Hut gebracht werden, wenn Umweltprojekte gelingen sollen. Wie initiiert man Bürgerbe- Verstehen, wie Menschen handeln Der internationale Masterstudiengang ­Environmental Governance nutzt die ­kulturelle Vielfalt der Studierenden als didak­tische Chance. uni'lernen2012 22

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