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uni'lernen 2012

Lernkonzepte In der germanistischen Mediävistik als Teil der deutschen Sprach- und Literaturwissen- schaft hat Gottfried von Straßburg mit ­seinem Tristan-Roman einen festen Platz. Ob der Autor, der seinen Text im frühen 13. Jahrhundert verfasste, sich allerdings hätte träumen lassen, dass sein Roman eines ­Tages Gegenstand modernster Kommuni­ kationsformen werden würde, ist fraglich. Unterrichtsformen wie Blended Learning und Online-Lerntechnologien wie Wikis ­erobern die altehrwürdige Disziplin – zum Beispiel in Bent Geberts Proseminar zum „Tristan“. Für sein detailliert ausgearbeitetes und ausgewertetes Lehrexperiment hat er den Universitätslehrpreis 2011 bekommen. „Ich arbeite mit Wikis nicht, weil sie modern und chic sind“, sagt Gebert. Sie seien viel- mehr ideale Hilfsmittel, um das historische Wissen und seine Darstellungsformen im Tristan-Roman gemeinschaftlich auszugra- ben und der virtuellen Öffentlichkeit zugänglich zu machen: Informationen über die höfische Kultur des Mittelalters und ihre Rituale, über Liebe und Ehebruch, Eifersucht und Drei- ecksgeschichten. Gemeinsam mit 25 Studie- renden hat Gebert die zentralen ­Themen in neun Präsenzveranstaltungen festgelegt. Moderationskoffer, Plakate und Tafelbilder halfen, „Romanlandkarten“ zu erarbeiten. Alter Text, neues Medium Die Große Heidelberger Liederhandschrift zeigt den Dichter Gottfried von Straßburg auf Pergament. Seinen Tristan-Roman ana- lysieren Freiburger Studierende im Internet. Foto: Universitätsbibliothek Heidelberg Der Germanist Bent Gebert hat in einem Proseminar mit Unterrichtsformen und Online-Technologien experimentiert – und dafür den Universitätslehrpreis ­erhalten. uni'lernen2012 32

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