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uni'lernen 2012

­Studiengänge sein. Allerdings sieht er in dem LAS-Konzept auch Risiken: „Forschungs- und problemorientiertes Lernen ist nur ­effektiv, wenn die Studierenden Vorwissen mitbringen.“ Klassische Lehrformen wie Vorlesungen, die Überblickswissen vermit- teln, sind daher ebenfalls vorgesehen. ­Zudem ist Nückles zufolge eine fachliche Identität wichtig, um zu forschen, eigene ­Ansätze zu hinterfragen und sich auf andere Disziplinen einzulassen. Mit Hauptfach und Wahlbereich biete der LAS-Studiengang zwar die Chance, diese Identität zu entwi- ckeln. Ob dieses Studium auf spezialisierte Masterstudiengänge ausreichend vorbereite, müsse sich aber erst noch zeigen. Denn als Folge des Blockunterrichts könnte der lang- fristige Wissensaufbau zu kurz kommen: „Kontinuierlicher Unterricht ermöglicht steilere Leistungskurven. Wer sich breit musikalisch bilden will, kann sich an verschiedenen ­Instrumenten im Wechsel versuchen. Wer aber Pianist werden will, sollte sich regel- mäßig ans Klavier setzen.“ >>> „Die meisten Stu- dierenden der Li­ be­ral Arts and ­Sciences haben Er­fahrungen in ver­ schiedenen Ländern gesammelt. Sie sind weltoffen, tolerant und motiviert, ihr Wissen mit anderen zu teilen. Ohne diese inspirierenden Menschen, die sich für alles interessieren und noch viel mehr ­wissen wollen, funktioniert problem­orientiertes ­Lernen nicht. Die Bereitschaft, sich zu en- gagieren, gemeinsam zu diskutieren und ­einander zu helfen, ist für den Erfolg ­entscheidend. Damit ist viel Arbeit ver­ bunden. Man muss zu 100 Prozent dabei sein – ­anderenfalls sollte man darüber ­nachdenken, ob es das passende Studium für einen ist.“ „Der Studiengang Liberal Arts and Sciences ist kein Fachstudium, bei dem man sich ein bestimmtes Wissen aneignet, um gut in einer Disziplin zu werden. Das führt oft zu dem ­falschen Eindruck, dass die Studierenden nicht wissen, was sie wollen und am Ende nichts wirklich gut können. Das Gegenteil ist der Fall: Es ist kein zielloses, sondern ein problemorientiertes Studium. Die Studieren- den bringen eigene Fragen mit und planen ihr individuelles Curriculum. Das Studium ermöglicht ihnen, die Fragen aus verschie­ denen wissenschaft­ lichen Perspektiven zu betrachten. Da- durch kommen sie zu umfassenderen Antworten, als sie eine einzelne Diszi- plin geben könnte.“ O-TÖNE AUS MAASTRICHT/NIEDERLANDE Lina Hedwig und Christopher Klän (beide 22 Jahre) studieren Liberal Arts and Sciences (LAS) am University College Maastricht und haben den Freiburger LAS-Studiengang mitentwickelt. 7 uni'lernen2012

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