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uni'lernen 2012

­beschränken. Die Publikationen und Lehr- bücher sind bei uns in den Neurowissen- schaften alle auf Englisch, auch wenn es teilweise noch deutsche Übersetzungen gibt. Aber ich rate dazu, den Stoff in der ­Originalsprache zu lesen und nicht in einer möglicherweise schlechten Übersetzung. Sie haben schon erwähnt, dass es ­zwischen Bachelor und Master und auch zwischen den Teildisziplinen Unterschiede in der Wahl der Sprache gibt. Wie werden die sichtbar? Deil: In der Ökologie zum Beispiel ist die Situation anders als in den Neurowissen- schaften. Da sind noch sehr viele Lehr­ bücher auf Deutsch verfügbar. Diejenigen, die nach dem Bachelor in den Beruf gehen, brauchen die deutschen Fachbegriffe. Eng- lisch spielt eine untergeordnete Rolle. Wenn jemand in einem Umweltbüro sitzt, eine ­Vegetationskarte anfertigt und den deut- schen Begriff „Pfeifengraswiese“ nicht kennt, wird ihm das Gutachten um die Ohren ­geschlagen. Wir Ökologen sind zudem in der komfortablen Situation, dass es zum Beispiel für „Pfeifengraswiese“ einen lateini- schen Begriff gibt. In der Vegetationskunde können wir die alte Lingua franca benutzen, um uns über Sprachgrenzen hinweg ver- ständlich zu machen. >>> Themen wie Bioethik sollten Lehrende und Studierende in der Muttersprache behandeln, um wichtige ­Nuancen zum Ausdruck zu bringen, sagt Ulrich Deil. Ad Aertsen rät dazu, den Stoff lieber auf Englisch zu lesen statt in einer möglicherweise schlechten deut- schen Übersetzung. Fotos: Seeger 29 uni'lernen2012

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