Sich vier Wochen lang intensiv mit einem Thema beschäftigen oder ein ganzes Semester Zeit für Inhalte haben? An der Universität Freiburg findet Lehre in vielen Formen statt: Traditionelle Studiengänge wie die Anglistik vertrauen weitestgehend auf den durchlaufenden Semesterbetrieb. Der Bachelorstudiengang Liberal Arts and Sciences am University College Freiburg (UCF) hingegen organisiert das Semester in Lehrblöcken. Rimma Geren- stein hat Dr. Nicholas Eschenbruch, akademischer Geschäftsführer am UCF, und Prof. Dr. Wolfgang Hochbruck, Studiendekan der Philologischen Fakultät, zu einer Diskussion eingeladen. uni’lernen: Herr Hochbruck, was spricht gegen vier Wochen Shakespeare, zwei Wochen Gedichte der Romantik und drei Wochen British Modernism? Wolfgang Hochbruck: Diese dichte Form würde dem so genannten Bulimie-Lernen, was jetzt schon ein Problem ist, weiteren Auftrieb geben: Die Studierenden lernen auf eine Prü- fung hin, prügeln sich den Stoff in den Kopf und vergessen ihn danach wieder – unter an- derem auch, weil er im Laufe des weiteren Studiums im Wortsinne nicht mehr gefragt ist. Nicholas Eschenbruch: Das ist doch der Punkt. Intensive Beschäftigung mit einem Thema bedeutet nicht automatisch Bulimie- Lernen. Entscheidend ist, wie die Prüfun- gen organisiert sind. Wir haben uns am UCF für die Blockform entschieden, weil sie es Studierenden ermöglicht, im Diskussi- Eine Frage der Form Lehrblöcke helfen Studierenden, Inhalte der vergangenen Sitzung präsenter zu haben und effizienter mit ihnen zu arbeiten, betont Nicholas Eschenbruch. FOTOS: SANDRA MEYNDT uni‘lernen2014 42