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uni'lernen 2014

LERNKONZEPTELERNKONZEPTE >>>>>>>>> chend sehen die Prüfungsleistungen aus. Wir schreiben zum Beispiel mehrere kurze Essays, aber keine traditionelle Hausarbeit. Hochbruck: Ich sehe die Vorteile bei die- sem Ansatz, aber dafür muss ich auf einer anderen Ebene bezahlen, gerade bei der Hausarbeit. Ich muss beim wissenschaftli- chen Arbeiten die Chance haben, eine Ent- wicklung über Wochen hinweg zu reflektieren. Das versuche ich meinen Studierenden klar- zumachen: Ihr schreibt eigentlich vom ersten Tag des Semesters eure Hausarbeit. Wer erst in der vorlesungsfreien Zeit damit anfängt, liefert meistens keine guten Beiträge ab. Eschenbruch: Die Tendenz, seine Aufmerk- samkeit dorthin zu verlegen, wo die Leistung gerade gefordert ist, gibt es nun mal im regu- lären Semesterbetrieb. Das war zu meiner Studienzeit nicht anders. Meistens haben wir uns auf unser eigenes Referat vorbereitet und den Rest nicht tief schürfend verfolgt. Und wenn das Seminar ausfiel, lagen zwei Wochen zwischen den Treffen. Diese Form kommt Studierenden entgegen, die ihre Ar- beitszeit gerne reduzieren. Hochbruck: Das kenne ich auch aus mei- ner Studienzeit. Aber ich hoffe, die Zeiten der Dozierenden, die man gegen eine Schaufensterpuppe austauschen kann, und der Studierenden, die sich im Seminar die Zähne locker langweilen, sind vorbei. Bei den wöchentlichen Sitzungen sollten Stu- dierende und Lehrende wie in einem wis- senschaftlichen Plenum zusammenkommen. Den Großteil der Arbeit leisten die Studieren- den dazwischen – alleine oder in Gruppen. So lernen sie, selbstständig wissenschaft- lich zu arbeiten. Sie beide unterstreichen, dass es darauf ankommt, welche Rolle eine Lehrveran- staltung erfüllt. Sollten Lehrpläne mehr Mischformen integrieren? Eschenbruch: Wir müssen fragen: Gibt es Phasen im Studium, in denen bestimmte Formen angemessen sind, die den Lern- prozess verbessern? Dann wird klar, dass eine Mischung sinnvoll ist. Wir könnten uns zum Beispiel einen Bachelor 2.0 vorstellen, der am Anfang viele kurze Einheiten hat, die mit zunehmendem Grad an eigener Wissenschaftlichkeit länger werden. Hochbruck: Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie fruchtbar es ist, wenn Lehrende mit Formen experimentieren. Diese Rück- meldung bekomme ich deutlich von meinen Studierenden. Ich habe mit dem Preisgeld des Instructional Development Award der Uni- versität Freiburg 2010 ein Blended-Learning- uni‘lernen2014 44

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