LERNKONZEPTELERNKONZEPTELERNKONZEPTE onszusammenhang zu bleiben. Sie haben die Inhalte der letzten Sitzung präsenter und können effizienter mit ihnen arbeiten. Hochbruck: Ich sehe zwei Nachteile. Ers- tens sind die Lehrenden weniger flexibel. Sie sind zwar intensiver dabei, haben aber nicht die Möglichkeit, etwas am Lehrplan zu ändern oder ihre eigenen Reflexionen in die nächste Sitzung zu tragen. Reflexion braucht eben Zeit – was mich zum zweiten Punkt bringt: Im durchlaufenden Semester kann ich die Inhalte in Schleifen vorantreiben. Eine Woche geht vorbei, ich wiederhole den Stoff und beginne mit dem neuen. Wenn es diese Freiräume gibt, stellen Studierende nach und nach Verknüpfungen her. Es dau- ert einige Semester, bis der Prozess ins Rol- len kommt, aber er ist essenziell. Entfällt diese Entwicklung bei Studie- renden, wenn sie sich nur in Blöcken mit einem Thema beschäftigen? Eschenbruch: Schleifenartige Strukturen erfüllen ihren Sinn, wenn es ein disziplinä- res Gesamtkonzept gibt. Aber wir arbeiten fächerübergreifend und problemorientiert. Wenn man sich für einen kürzeren Zeitraum mit Dingen beschäftigt, entstehen auch Verknüpfungsmöglichkeiten. Aber sie erge- ben sich aus dem Stoff heraus. Hinter un- serem Konzept steht die Idee, dass die Studierenden die Steinchen selbst zusam- mensetzen und kurzfristig entscheiden, wo weitere Lerneffekte für sie liegen. Entspre- Studierende brauchen Zeit, um Zusammen- hänge zwischen Inhalten herzustellen – ein essenzieller Prozess, der einige Semester dauert, unterstreicht Wolfgang Hochbruck. >>> uni‘lernen2014 43