Bei Reformen des Lehramtsstudiums führt das Verhältnis von Fachwissen- schaft und Fachdidaktik oft zu kontro- versen Debatten. Muss das sein? Nicht unbedingt, sagen Prof. Dr. Peter Pfaffelhuber, Abteilung für Mathema- tische Stochastik der Albert-Ludwigs- Universität, und Prof. Dr. Timo Leuders, Institut für Mathematische Bildung der Pädagogischen Hochschule (PH) Freiburg, im Gespräch mit Nicolas Scherger. uni’lernen: Herr Leuders, Herr Pfaffelhu- ber, Mathelehrerinnen und Mathelehrer am Gymnasium können froh sein, wenn sie ihre Schülerinnen und Schüler bis zum Abitur unfallfrei durch eine Kurven- diskussion bringen. Warum muss eine Lehrkraft dafür eine gute Wissenschaftle- rin oder ein guter Wissenschaftler sein? Peter Pfaffelhuber: Ein Lehrer braucht ei- nen höheren Standpunkt, von dem aus er Wissen vermitteln kann. Bei einem Englisch- lehrer würde man diese Frage nie stellen. Timo Leuders: Da wäre ja die analoge Aus- sage: Würde es nicht reichen, wenn er keine „Zwei Perspektiven auf dieselbe Sache“ Kooperation von Universität und Pädagogischer Hochschule: Die Mathematiker Peter Pfaffelhuber und Timo Leuders (von links) arbeiten gemeinsam an neuen Konzepten für das Lehramtsstudium. FOTO: PATRICK SEEGER uni‘lernen2015 12