und Patienten einen Tag vor der Operation“, erklärt Brehm, „da haben sie keine Zeit, als ‚Lehrobjekte‘ für die Studierenden da zu sein. Und nach dem Eingriff sind die Herz- fehler behoben.“ SAM sei jedoch jederzeit einsetzbar. Den Kaufpreis von 36.000 Euro hat sie mit einem Antrag über das Dekanat der Medizinischen Fakultät eingeworben. Im weiteren Seminarverlauf folgt nach multi- medial aufbereiteten Informationen über moderne Herzchirurgie ein so genanntes Bedside-Teaching, das die Studierenden mit Patienten in Kontakt bringt. Dabei erhal- ten die Seminarteilnehmenden zunächst eine Einführung in die Krankenakte und be- fragen dann die Ausbilderinnen und Ausbil- der am Krankenbett zu Diagnose und Therapievorschlägen. Am Tag der Operati- on stehen sie neben dem Anästhesisten am OP-Tisch, schauen in den Brustkorb des zu operierenden Patienten hinein und beob- achten, wie das Herz zur Operation stillge- legt wird und danach wieder anspringt. „Herzchirurgie ist oft abstrakt, aber da er- lebt jeder, was sie bedeutet“, sagt die Ober- ärztin. Dass sie damit nicht falsch liegt, beweisen die Ergebnisse der jüngsten Eva- luation. Gaben die Studierenden den frühe- ren Blockseminaren eher schlechte Noten, hat das neue Lehrkonzept auf der Evaluati- onsskala einen großen Sprung nach oben gemacht: von Platz 26 auf Platz 3. Auch die Seminare sind angepasst worden, sodass Studierende sich herzchirurgische Themen frei aussuchen können. „Ich habe viel Zeit in den didaktisch sinnvollen Aufbau der Se- minare gesteckt“, resümiert Brehm. „Es ge- lingt uns mit dem Kurs, den Studierenden die Faszinationskraft der Herzchirurgie näherzubringen.“ Eva Opitz O-TON AUS DER UNI „Durch den anschaulichen Unterricht bekomme ich ein viel besseres Verständnis für die Funktionen des Herzens und einen möglichen operativen Ablauf in der Herzchirurgie. Ich profitiere sehr stark von dem Kurs, nicht zuletzt durch die Kursleitung, der es gut gelingt, uns zu motivieren.“ Tobias Grohmann studiert Medizin Tobias Grohmann uni‘lernen2015 37