LERNKONZEPTELERNKONZEPTELERNKONZEPTE >>> Das Beispiel verdeutlicht, dass bei einer Gesellschaftssimulation viele soziale, poli- tische und wirtschaftliche Prozesse ablau- fen. Der Spielaufbau gab bestimmte Regeln vor, ließ aber genug Entscheidungsfreiheit, sodass eine soziale Dynamik entstehen konnte. Die Spieler sollten Aufgaben lösen, um ihre Gemeinschaft weiterzuentwickeln. Jede Gruppe konnte etwa zu Beginn auf ih- rem Terrain einen Garten anlegen, eine Fa- brik bauen oder eine Mine für den Kohleabbau eröffnen, später eine Brücke zu den anderen Gemeinschaften, eine Uni- versität oder einen Freizeitbereich bauen. Außerdem mussten die Spieler festlegen, ob Besitz individuell oder kollektiv sein soll- te. Auch eine Währung gab es, den SIM. Forschen mit Methode In den Seminarsitzungen haben die Studie- renden theoretische Grundlagen erarbeitet, etwa zu Machtstrukturen, Umweltwerten oder Eigentumsrechten. Im nächsten Schritt entwickelten sie eine Forschungsfrage und überlegten, welche Methoden sich eignen, um Daten zu erheben. Die Soziologin Dr. Dominique Schirmer hebt vor allem die in- terdisziplinäre Arbeit hervor: „Die Studie- renden haben verschiedene methodische Herangehensweisen kennengelernt und ein Thema aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten können.“ Außerdem seien sich die Seminarteilnehmer dadurch der Eigen- heiten ihres Fachs bewusst geworden. „Vie- le hatten kein ausgeprägtes Verständnis ihrer Disziplin“, sagt Mogk. „Erst die Interak- tion mit anderen Fächern hat den Blick auf die eigene Methodik geschärft.“ Während Soziologinnen und Soziologen häufig mit In- terviews arbeiten, ist die teilnehmende Be- obachtung das Kernstück der Ethnologie. Die theoretisch angeeigneten Methoden konnten die Studierenden am Simulations- tag anwenden. Danach analysierten sie die gewonnenen Daten und verknüpften sie mit entwickelten sie eine Forschungsfrage undentwickelten sie eine Forschungsfrage undentwickelten sie eine Forschungsfrage und überlegten, welche Methoden sich eignen,überlegten, welche Methoden sich eignen, um Daten zu erheben. Die Soziologin Dr.um Daten zu erheben. Die Soziologin Dr. Dominique Schirmer hebt vor allem die in-Dominique Schirmer hebt vor allem die in- terdisziplinäre Arbeit hervor: „Die Studie-terdisziplinäre Arbeit hervor: „Die Studie-terdisziplinäre Arbeit hervor: „Die Studie- renden haben verschiedene methodische Herangehensweisen kennengelernt und einHerangehensweisen kennengelernt und ein Thema aus unterschiedlichen PerspektivenThema aus unterschiedlichen PerspektivenThema aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten können.“ Außerdem seien sich die Seminarteilnehmer dadurch der Eigen-die Seminarteilnehmer dadurch der Eigen-die Seminarteilnehmer dadurch der Eigen- heiten ihres Fachs bewusst geworden. „Vie- Thema aus unterschiedlichen PerspektivenThema aus unterschiedlichen Perspektiven O-TON AUS DER UNI „Den größten Vorteil einer Simulation sehe ich in der Verbindung von Theorie und Praxis. Man kann Gelern- tes direkt anwenden und bleibt nicht auf der Ebene der theoretischen Einarbeitung in ein Thema stecken. Gemeinsam mit meiner Forschungsgruppe habe ich den Aktivismus und das Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter- sucht. Die Daten haben wir mithilfe eines Online-Fragebogens erhoben und unsere Ergebnisse bei einem Workshop vorgestellt.“ Hannah Köpper studiert Soziologie FOTO: SANDRA MEYNDT uni‘lernen2015 44