LERNSPOTSLERNSPOTSLERNSPOTS Um Informationen zu prüfen, benötigt man ein breites Vorwissen – ein PC kann einen kompetenten Berater nicht ersetzen, betont Matthias Nückles. FOTO: PRIVAT Mythos oder Fakt?Mythos Gibt es Lerntypen, die sich den Stoff besonders schnell aneignen können? Bleiben Vokabeln besser hängen, wenn man sie kurz vor dem Schlafengehen paukt? Sascha Zorn sprach mit Matthias Nückles, Professor für Empirische Unterrichts- und Schulforschung an der Uni- versität Freiburg, über Mythen rund ums Lernen – und fand heraus, welche Behaup- tungen wirklich zutreffen. „Digital natives“ und Multitasking Smartphone, Radio, Fernseher, Chats, E- Mails oder Lernprogramme: Medien beglei- ten Menschen den ganzen Tag – es ist sogar üblich, mehrere Medien parallel zu nutzen. Deshalb, so der Mythos, seien der jungen Generation, den „digital natives“, die entsprechenden Fähigkeiten zur Nut- zung der Geräte und Programme angebo- ren. So sei auch eine neue Ausprägung des Multitasking entstanden, die dazu befähige, gleichzeitig zu mailen, Radio zu hören und Vokabeln zu lernen. Stimmt’s? Nein! Studien haben gezeigt, dass sich eher die Fähigkeit ausbildet, schnell zwi- schen verschiedenen Tätigkeiten zu wech- seln – allerdings mit einem Verlust an Qualität und Effizienz. „Angesichts der All- gegenwärtigkeit der digitalen Medien und des damit verbundenen Ablenkungs- und Überforderungspotenzials muss die Schule im digitalen Zeitalter Heranwachsenden Strategien vermitteln, die ihnen eine pro- duktive Nutzung der Medien ermöglichen, ohne dass die Fähigkeit verloren geht, sich intensiv auf eine Sache zu konzentrieren“, sagt Nückles. Um Informationen zu prüfen, benötigt man ein breites Vorwissen – ein PC kann einen kompetenten Berater nicht ersetzen, betont Matthias Nückles. paukt? Sascha Zorn sprach mit Matthias Nückles, Professor für Empirische Unterrichts- und Schulforschung an der Uni- versität Freiburg, über Mythen rund ums Lernen – und fand heraus, tungen wirklich zutreffen GRAFIK:SG-DESIGN/FOTOLIA uni‘lernen2015 64