LERNIMPULSELERNIMPULSELERNIMPULSE O-TON AUS DER UNI „Ich finde es wich- tig, dass man auf Station offen mit- einander kommu- nizieren kann. Allen sollte klar sein, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist, damit nicht drei Leute der Patientin oder dem Patienten dieselbe Frage stellen. Das war das Schöne an dem interprofessionellen Seminar: Wir haben als Team zusammen- gearbeitet, wie es sein sollte. Ich hoffe, wir können das nach der Ausbildung auch durchsetzen.“ Melanie Sorg studiert Pflegewissenschaft FOTO: THOMAS GOEBEL uni’lernen stellt zwei der 15 interprofessio- nellen Lehrveranstaltungen vor. Informationspannen vermeiden Ein Chefarzt sichert einer 72-jährigen Kranken- hauspatientin, die seit Jahren an einer nicht heilbaren Leukämie leidet, am Morgen zu, dass sie noch am selben Tag entlassen wird. Erleichtert packt die Frau gemeinsam mit der zuständigen Pflegerin ihre Koffer. Da betritt der junge Stationsarzt das Zim- mer – er hat die Anweisung, nochmals den Blutwert zu messen und erst dann über die Entlassung zu entscheiden. Die Patientin reagiert aufgebracht und verlangt, dass die Pflegerin hinzugezogen wird: Die habe ihr schließlich bestätigt, dass sie gehen dürfe. Diese Situation steht im Zentrum des eintägi- gen Seminars „Erfolgreiche interprofessio- nelle Kommunikation im Umgang mit Fehlern“, das Studierende der Humanmedizin und der Pflegewissenschaft gemeinsam besuchen. Eine Schauspielerin stellt die Patientin dar, Studierende nehmen die Rollen des Stations- arztes und der Pflegerin ein. Dabei geht es nicht darum, einen Schuldigen für die Infor- mationspanne zu finden, sondern darum, zu lernen, wie man gemeinsam professionell >>> uni‘lernen2015 55